Jeden Tag Sport zu machen, kann dir dabei helfen, Stress abzubauen und deine körperliche Gesundheit zu fördern. Was du dabei beachten solltest und ab wann tägliches Training problematisch wird, erfährst du hier.
Jeden Tag Sport: Gesundheitliche Vorteile
Dass regelmäßiger Sport die Gesundheit fördert, ist kein Geheimnis. So bestätigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Sport verschiedenen Krankheiten und Beschwerden vorbeugen kann. Dazu gehören zum Beispiel:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes Typ II
- Burnout
- Bluthochdruck
- Krebs
- Osteoporose
Besonders, wenn du viel am Schreibtisch oder im Auto sitzt, ist regelmäßige körperliche Betätigung gegen den Bewegungsmangel besonders wichtig. So bestätigt eine Studie aus dem Jahr 2019, dass sich für Personen, die mehr als acht Stunden am Tag sitzen, das Sterberisiko signifikant erhöht. Wie stark das Sterberisiko dabei genau ansteigt, hängt von weiteren Faktoren (wie unter anderem Alter und Geschlecht) ab.
Die gute Nachricht: Du kannst langes Sitzen durch sportliche Aktivitäten ausgleichen. Wenn du acht Stunden pro Tag sitzend verbringst, solltest du dich laut WHO als Erwachsene:r zwischen 18 und 64 Jahren pro Woche mindestens 150 Minuten lang moderat oder 75 Minuten lang intensiver bewegen. Wenn du also jeden Tag Sport machen willst, würde das etwa 10 bis 21 Minuten Training pro Tag entsprechen.
Täglicher Sport kann auch problematisch werden
Die Vorteile von regelmäßiger körperlicher Betätigung liegen also auf der Hand. Zudem scheint ein Großteil der Gesellschaft eher unter einem Bewegungsmangel als einem zu großen Trainingspensum zu leiden. Viele Richtlinien empfehlen deshalb ein Mindestmaß an Sport und geben nach oben hin keine Begrenzungen vor. Doch ist es tatsächlich gesund, jeden Tag Sport zu machen?
Wie so oft gilt auch in diesem Fall: Die Dosis macht das Gift. In moderatem Maße fördert Sport deine physische und psychische Gesundheit. Übertreibst du es jedoch, kann er dir sogar schaden. Eine langfristige körperliche Überanstrengung kann dazu führen, dass die Herzleistung nachlässt, die Gefäße verkalken und die Lebenserwartung dadurch sogar sinkt. Das gilt jedoch insbesondere für Extrem- und Leistungssportler:innen, die seit Jahrzehnten intensiv für Marathons, Triathlons und andere Wettkämpfe trainieren.
Zu viel Sport kann besonders bei Frauen zudem die Hormone aus dem Gleichgewicht bringen. Das kann sich zum Beispiel durch einen unregelmäßigen Zyklus oder das vollständige Ausbleiben der Periode äußern.
Wo genau die Grenze für ein zu hohes Sportpensum liegt, ist wissenschaftlich umstritten und auch kaum pauschal zu beantworten. Jeder Körper ist individuell und hat dementsprechend unterschiedliche Bedürfnisse und Grenzen. Ob es ratsam ist, jeden Tag Sport zu machen, hängt schließlich auch davon ab, welche Sportart du ausübst. Ein intensives Intervalltraining fordert deinen Körper auf eine deutlich stärkere Weise als ein sanfter Yoga-Flow.
Hinzu kommt die psychische Komponente: Sport soll kein Zwang sein, sondern dir in erster Linie Spaß machen und Stress abbauen. Wenn du merkst, dass dich dein tägliches Training eher unter Druck setzt und du kaum noch Zeit für Erholung findest, solltest du deinen Trainingsplan hinterfragen.
Jeden Tag Sport: Tipps und Hinweise
Wenn du jeden Tag Sport machen und dabei negative Begleiterscheinungen vermeiden willst, können dir folgende Tipps weiterhelfen:
- Finde eine Sportart, die dir Spaß macht. Nur so stellst du sicher, dass du auch langfristig am Ball bleibst und Sport mit Freude und Stressabbau und nicht mit Zwang verbindest. Tipps dafür findest du hier: Sport machen: So findest du die passende Sportart.
- Variiere die Intensität. Wenn du gern jeden Tag Sport machst, ist es ratsam, nicht nur hochintensive Trainingseinheiten einzubauen und täglich deine Grenzen auszutesten. Baue stattdessen auch ruhigere Sequenzen ein, zum Beispiel in Form von ruhigen Yoga-Flows oder Spaziergängen.
- Höre auf die Signale deines Körpers. Wenn du merkst, dass du dich vom Sport müde und erschöpft fühlst, solltest du dich nicht zum Workout zwingen, nur weil das so in deinem Trainingsplan vermerkt ist. Bleibe stattdessen flexibel und gönne deinem Körper eine Pause, wenn er sie verlangt. Das gilt auch bei leichten Krankheitssymptomen wie Gliederschmerzen, Halsschmerzen oder Schnupfen.
- Hinterfrage deine Motivation. Ob Sport dir auch mental gut tut, hängt wesentlich mit deiner Intention zusammen. Wenn du Sport nur machst, um ein bestimmtes gesellschaftliches Körperideal zu erreichen, setzt du dich in erster Linie unter Druck. Das kann dazu führen, dass du dein ganzes Leben um deine täglichen Sporteinheiten herumplanst, kaum noch Zeit für Freund:innen und Familie hast und Erschöpfungssymptome deines Körpers ignorierst. In diesem Fall kann es helfen, erst mal Abstand vom Sport zu nehmen und eventuell auch professionelle Hilfe hinzuzuziehen.
- Natürlich kann dir Sport auch beim Abnehmen helfen und muss nicht immer zwangsläufig mit einer toxischen Selbstwahrnehmung verbunden sein. Trotzdem solltest du dabei dein Wohlbefinden und deine mentale Gesundheit niemals vernachlässigen.
Letztlich gilt: In der Regel ist es kein Problem, jeden Tag Sport zu machen. Grundvoraussetzung ist aber dass du dich dadurch stark und vitalisiert fühlst und achtsam und liebevoll mit dir und deinem Körper umgehst.