Tausendgüldenkraut gilt als verdauungsförderndes und appetitanregendes Heilmittel. Hier erfährst du, was es genau mit dem Heilkraut auf sich hat und wie du es anwendest.
Tausendgüldenkraut: Wirkung
Für die Heilwirkung des Tausendgüldenkrautes sind besonders die enthaltenen Bitterstoffe verantwortlich. Diese intensiv bitter schmeckenden Substanzen sorgen vor allem für die appetitanregende Wirkung: Sie reizen die Geschmacksnerven im Mund und fördern so die Speichelbildung. Es läuft dir also wortwörtlich das Wasser im Munde zusammen.
Durch die erhöhte Speichelbildung wird dein Magen angeregt, mehr Säure zu bilden. Im Magen-Darm-Bereich sorgen Bitterstoffe zudem dafür, dass mehr Verdauungssäfte und -hormone ausgeschüttet werden. Diese Wirkung macht Tausendgüldenkraut zum idealen Heilmittel bei folgenden Beschwerden:
- Appetitlosigkeit
- Völlegefühl
- Blähungen
- Sodbrennen
- leichte Krämpfe im Magen-Darm-Trakt
In der Heilkunde gilt Tausendgüldenkraut auch als Medizin bei anderen Beschwerden, wie Fieber, Blasenbeschwerden oder Lebererkrankungen. Es soll zudem das Blut reinigen und Gallenkoliken vorbeugen. Wissenschaftlich belegt sind diese Wirkungen bislang jedoch nicht.
Beachte: Wenn du an einer Entzündung der Magen- oder Darmschleimhaut leidest, solltest du Tausendgüldenkraut nicht einnehmen.
Tausendgüldenkraut: Merkmale und Kauftipps
Als Heilmittel kannst du alle Pflanzenteile des Krautes bis auf die Wurzel nutzen. Tausendgüldenkraut wächst nicht nur in Europa, sondern auch in Westasien, Nordamerika und Nordafrika. Hauptsächlich findet es sich heute im Mittelmeerraum. In Deutschland blüht das Enziangewächs von Juli bis September.
Achtung: Die Pflanze steht unter Naturschutz. Deshalb ist es verboten, wildwachsendes Tausendgüldenkraut zu sammeln.
Zu Heilzwecken kannst du das Kraut entweder selbst anbauen oder kaufen. So findest du Stängel, Blätter und Blüten in getrocknetem Zustand in Reformhäusern, Bioläden oder online. Dies eignet sich besonders für Tees. Du findest Tausendgüldenkraut auch in Form von Tropfen oder Tabletten. Meist kommt es dabei in Kombination mit anderen Kräutern, wie Enzian, Wermut oder Löwenzahn, vor.
Tee aus Tausendgüldenkraut: So geht’s
Um dir einen Tee aus Tausendgüldenkraut zuzubereiten, benötigst du die oberen Pflanzenteile in getrocknetem Zustand. Baust du das Kraut selbst an, solltest du es also nach der Ernte trocknen.
- Übergieße etwa einen Teelöffel des getrockneten Krautes mit 150 Milliliter kochendem Wasser.
- Lasse den Tee etwa zehn Minuten lang ziehen.
- Seihe die Pflanzenteile anschließend ab.
Für einen kalten Aufguss lässt du die gleiche Menge an Kraut und kaltem Wasser etwa sechs bis zehn Stunden lang ziehen und seihst das Kraut anschließend ab.
Achte darauf, die empfohlene Tagesdosis von sechs Gramm nicht zu überschreiten. Du kannst also etwa zwei bis drei Tassen des Tees am Tag trinken. Wenn du deinen Appetit anregen möchtest, trinkst du den Tausendgüldenkraut-Tee am besten etwa eine halbe Stunde vor dem Essen. Um Verdauungsbeschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen, solltest du den Tee nach dem Essen zu dir nehmen.