Vom Labkraut gibt es viele verschiedene Arten. Einige kommen auch in der Küche und der Heilmedizin zum Einsatz. Hier erfährst du, wie du die essbaren Labkräuter erkennst und wie du sie nutzen kannst.
Das Labkraut gehört zur Gattung der Rötegewächse und umfasst fast 600 verschiedene Arten. Die heimische Heilpflanze kannst du europaweit auf Weideflächen und an Wegrändern finden. Wie genau du die Labkräuter erkennst und welche Wirkung sie haben, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Labkraut: So erkennst du die verschiedenen Arten
In unseren Wäldern kommen vor allem drei Arten des Labkrauts vor: Das Wiesen-Labkraut, das Echte Labkraut und das Kletten-Labkraut. Es lohnt sich auf jeden Fall, wenn du nach allen drei Labkräutern Ausschau hältst: Jede der drei Sorten ist essbar und vielseitig nutzbar.
- Echtes Labkraut: Das Echte Labkraut findest du vor allem auf Wiesen und Moorwiesen sowie am Rand von Büschen und Wegen. Am leichtesten erkennst du es an den goldgelben Blütenblättern, die rispenförmig angeordnet sind und leicht nach Honig riechen. Essbar sind die Blüten, die nadelförmigen Blätter, die Stängel und die Samen.
- Wiesen-Labkraut: Das Wiesen-Labkraut fühlt sich besonders auf nährstoffreichen Waldböden wohl und wächst häufig auf Waldlichtungen. Charakteristisch sind die traubenförmig angeordneten weißen Blüten der Pflanze und die für Labkräuter typischen Blattquirle. Auch beim Wiesen-Labkraut kannst du Blüten, Stängel, Blätter und Samen problemlos weiterverarbeiten und essen.
- Kletten-Labkraut: Der dritten Labkraut-Art begegnest du am häufigsten in Auwäldern, auf Äckern und in Hecken. Das Kletten-Labkraut macht seinem Namen alle Ehre, denn die Stängel der Pflanze haften und kleben schnell an der Kleidung fest. Außerdem kannst du kleine Borsten auf der Blattoberseite erkennen. Die Blüten sind meist recht unauffällig und weißlich gefärbt. Die Blüten, Blätter und Samen des Kletten-Labkrauts sind essbar.
Labkraut und seine Wirkung
Vor allem die Volksmedizin nutzt Labkraut und seine Unterarten. Je nach Art werden den Labkräutern unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben:
- Antibakteriell: Eine Studie konnte nachweisen, dass Extrakte des Kletten-Labkrauts gegen Methicillin-resistente Arten von Staphylococcus aureus wirken. Das sind Bakterien, die vor allem auf deiner Haut und den Schleimhäuten vorkommen und bestimmten Antibiotika gegenüber unempfindlich sind.
- Antioxidativ: Eine weitere Studie schreibt dem Kletten-Labkraut zu, dass es anti-oxidativ wirkt. Es lässt sich deshalb zum Beispiel bei Schäden anwenden, die durch oxidativen Stress entstanden sind.
- Krebszellhemmend: Unterschiedliche Studien schreiben verschiedenen Labkräutern außerdem eine positive Wirkung gegen bestimmte Krebszellen zu. So soll Kletten-Labkraut eine Anti-Krebs-Wirkung bei Leukämie und Brustkrebs haben, während Extrakte des Echten Labkrauts gegen Speiseröhrenkrebs wirksam sein sollen.
Die Heilwirkung des Echten Labkrauts leitet sich vor allem aus seinen Inhaltsstoffen her. So kommen in ihm zum Beispiel Saponine und Flavonoide vor.
- Saponine gelten unter anderem als antimikrobiell und sollen ein natürliches Pilzschutzmittel sein.
- Flavonoide stärken das Immunsystem, hemmen Entzündungen und senken den Blutdruck.
Anwendung von Labkraut
- Käseherstellung: Das Echte Labkraut und andere Labkräuter enthalten das sogenannte Labferment, das Milch gerinnen lässtt. Deshalb wird die Pflanze in einigen Ländern dazu genutzt, Käse herzustellen.
- Färbemittel: In Schottland kommt das Echte Labkraut auch heute noch als natürliches gelbes Färbemittel vor.
- Verwendung in der Küche: Labkräuter haben einen salatähnlichen Geschmack. Deshalb kannst du sie gut in Gemüsesuppen, Grünen Smoothies oder als Salatbeigabe verwenden. Die Blüten eignen sich gut als essbare Dekoration auf unterschiedlichen Gerichten.
- Getränke: Echtes Labkraut bekommst du getrocknet zum Beispiel in der Apotheke. In diesem Zustand kannst du aus ihm Tee, Saft und – ähnlich wie aus Waldmeister – Bowle herstellen.
Rezept für alkoholfreie Labkraut-Bowle
Für eine alkoholfreie Bowle aus Labkraut benötigst du:
- 1 Liter Apfelsaft
- 1 Bund frisches oder getrocknetes Labkraut
- Saft einer Zitrone
- optional etwas Mineralwasser
- optional ein Süßungsmittel deiner Wahl (z.B. Honig)
So stellst du die Bowle her:
- Fülle eine große Schüssel mit dem Apfelsaft.
- Lege das Labkraut in den Saft und lass alles etwa ein bis zwei Stunden ziehen.
- Nimm das Kraut jetzt wieder aus der Schüssel.
- Füge den Zitronensaft hinzu und rühre alles gut um.
- Nach Geschmack kannst du jetzt noch etwas Mineralwasser und Süßungsmittel hinzufügen.