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Süßholzwurzel: Wirkung und Anwendung der Heilpflanze

Süßholzwurzel schmeckt nicht nur lecker, sondern steckt voller heilsamer Wirkstoffe. Die Heilpflanze kann vor allem bei Husten und Magenbeschwerden hilfreich sein. Doch zur dauerhaften Anwendung ist die Wurzel nicht geeignet.

Süßholzwurzel: Ursprung und Wissenswertes zur Heilpflanze

Süßholz, oder im lateinischen Glycyrrhiza Glabra, gehört zu den Schmetterlingsblütlern, die wiederum eine Unterfamilie der Hülsenfrüchte darstellt.

Die Staude erreicht eine Höhe von bis zu zwei Metern und trägt von Juni bis Juli blauviolette Blüten. Für die Anwendung wird ausschließlich die unterirdische, gelbliche Wurzel angewandt. Süßholzwurzel hat eine lange Tradition als Heilpflanze und zählt in China auch heute noch zu den zehn wichtigsten Naturheilmitteln.

Die Wurzel schmeckt rund 50 mal süßer als haushaltsüblicher Rohrzucker. Der Saft der Wurzel wurd unter anderem verwendet, um Lakritze herzustellen.

Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mittelmeergebiet sowie West- und Südasien. Mittlerweile wird Süßholzwurzel auch in weiten Gebieten Europas wie Spanien, Frankreich, Italien, der Türkei oder Russland angebaut. Um lange Transportwege zu vermeiden, ist es ratsam, zu Süßholzwurzel aus dem europäischen Raum zu greifen.

Vor allem in Asien wird die Süholzwurzel häufig an ihren natürlichen Wuchsorten geerntet. Wenn du die Wurzel aus diesen Gebieten erwirbst, ist es wichtig auf die „Fair-Wild-Zertifizierung“ zu achten. Diese setzt sich für den Fortbestand der Wildpflanzen ein.

Süßholzwurzel: Wirkung und Inhaltsstoffe

Forscher haben rund 400 verschiedene Substanzen entdeckt, die für die umfassende Heilkraft verantwortlich sind. Davon sind die wenigsten umfassend erforscht. Zu den bekanntesten gehören unter anderem:

  • Triterpensaponine vor allem Glycyrrhizin
  • Flavonoide
  • Cumerine

Laut einer Übersichtsarbeit iranischer Forscher von der University of Medical Science werden der Süßholzwurzel unter anderem folgende Effekte auf den Körper zugeschrieben:

  • schleimlösend
  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • antiviral
  • antioxidativ
  • beruhigend auf die Magenschleimhaut

Glycyrrhizin und die dazugehörige Glycyrrhetinsäure sind nicht nur für die Süße der Wurzel verantwortlich, sondern haben zudem ein ähnliches Wirkungsspektrum wie die körpereigenen Hormone Kortison und Aldosteron. Diese regulieren den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel. Durch den Einsatz von Süßholzwurzel kann es passieren, dass der Blutzuckerspiegel sinkt, während der Blutdruck steigt.

Süßholzwurzel: Anwendung der Heilpflanze

Süßholzwurzel wird hauptsächlich als Tee bei einigen gesundheitlichen Problemen angewandt:

  • Bronchitis
  • festsitzender Husten
  • Gastritis
  • Entzündungen im Mund und Rachenraum
  • niedriger Blutdruck

Die Zubereitung ist ganz einfach:

  • Übergieße etwa zwei Teelöffel getrocknete und geschnittene Süßholzwurzel mit 250 Millilitern kochendem Wasser.
  • Lasse den Tee etwa 15 Minuten ziehen, bevor du die Pflanzenteile wieder entfernst.
  • Zur Behandlung von Husten oder Magenbeschwerden solltest du täglich ein bis drei Tassen in kleinen Schlucken, vorzugsweise nach dem Essen zu dir nehmen.
  • Süßholzwurzel ist auch gut geeignet für Teemischungen. Bei Husten empfiehlt sich eine Mischung mit Thymian oder Spitzwegerich. Während bei Magenbeschwerden eine Mischung mit Kamille, Fenchel, Kümmel und Anis hilfreich sein kann.

Achtung: Auch wenn Tee aus Süßholz durch seinen einzigartigen Geschmack und die natürliche Süße sehr lecker schmeckt, ist er nicht zum dauerhaften Verzehr geeignet. Wird dem Körper langfristig Glycyrrhizin zugeführt, reichert sich Natrium im Körper an, während über die Nieren vermehrt Kalium ausgeschieden wird. Das kann langfristig zu erhöhtem Blutdruck und Wassereinlagerungen führen.

Außerdem sollten Menschen mit Bluthochdruck, Nierenproblemen oder Diabetes auf Süßholzwurzel verzichten. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit ist die Heilpflanze nicht empfehlenswert.