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Weihrauchöl: Wirkung, Anwendung und Herstellung

Weihrauchöl ist vor allem für seinen speziellen Geruch bekannt, der mit der Kirche assoziiert wird. Was sich noch hinter dem ätherischen Öl verbirgt, erfährst du in diesem Artikel.

Weihrauchöl: So wird es hergestellt

Bei Weihrauch handelt es sich um das luftgetrocknete Harz der Weihrauchbäume, eine Pflanzenart, die zur Familie der Balsambaumgewächse zählt. Aus diesem Harz wird das ätherische Weihrauchöl gewonnen. Dafür werden bei der Ernte zunächst der Stamm und die Äste der Weihrauchbäume eingeschnitten, sodass eine klebrige Flüssigkeit austritt.

Diese trocknet an der Luft und verfestigt sich zu der typischen Harzmasse. Mit einem speziellen Werkzeug schaben Erntehelfer*innen das Harz von den Bäumen. Mittels Wasserdampfdestillation löst man anschließend das ätherische Weihrauchöl aus der Harzmasse.

Der Duft des Weihrauchs spielt in vielen Religionen und Kulturen eine bedeutende Rolle. Traditionell wird dafür das Gummiharz verbrannt, sodass der typische süßlich-milde Geruch entsteht. Heute wird Weihrauch in Europa besonders mit der christlichen Religion in Verbindung gebracht. Doch schon die Menschen im alten Ägypten und alten Rom nutzten Weihrauch als Räucher- und Heilmittel. Auch in China und Indien gilt Weihrauch schon seit langem als bewährte natürliche Medizin.

Wie wirkt Weihrauchöl?

Im Europäischen Arzneibuch ist nur der Indische Weihrauch eingetragen. Seine enthaltenen ätherischen Öle sollen Entzündungen bekämpfen, Schmerzen lindern und das Abschwellen von Wunden fördern. Teilweise wird ihnen sogar eine antibiotische Wirkung nachgesagt.

Weihrauch gilt als Heilmittel bei Rheuma und chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn. In Deutschland dürfen Weihrauchprodukte jedoch weder als medizinisches Mittel verkauft, noch verschrieben werden.

So kannst du Weihrauch nur in Form von Tabletten und Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel kaufen. Das Weihrauchöl findet sich zudem auch in Cremes, Balsam, Gel und anderen kosmetischen Produkten, die vor allem gegen Hautreizungen und Trockenheit helfen sollen. Der Geruch des Weihrauchöls soll zudem entspannend wirken und kann daher unter anderem bei Unruhe und Schlafproblemen angewendet werden. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung bislang jedoch noch nicht.

So wendest du Weihrauchöl an

Du kannst Weihrauchöl auf verschiedene Weise anwenden:

  • Bei Gelenkbeschwerden kannst du ein bis zwei Tropfen des Öls auf die entsprechenden Stellen einmassieren.
  • Alternativ kannst du auch Kompressen herstellen, indem du ein nasses Tuch mit ein paar Tropfen des Weihrauchöls einreibst und auf die schmerzenden Regionen legst.
  • Auch ein Weihrauchbad kann Gelenk- und Muskelschmerzen lindern. Füge dazu einfach einige Tropfen des Öls dem warmen Badewasser hinzu. Zusätzlich sorgst du damit für einen beruhigenden Geruch.
  • Bei Unruhe und Schlafproblemen kannst du Weihrauchöl inhalieren. Fülle dafür eine Schüssel mit kochendem Wasser und füge zwei bis drei Tropfen des Öls hinzu. Lasse die Mischung kurz etwas abkühlen. Beuge dann den Kopf über die Schüssel, bedecke ihn mit einem Handtuch und atme die Dämpfe ein.

Beim Kauf des Weihrauchöls solltest du darauf achten, dass es sich tatsächlich um reines und hochqualitatives Öl handelt. Einige Öle, die stark verunreinigt oder oxidiert sind, können zu Hautreizungen und anderen Beschwerden führen.

Schwangere sollten Weihrauchöl nicht anwenden, da bisher noch keine gesicherten Forschungsergebnisse bezüglich eventueller Nebenwirkungen vorliegen.