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Menthol: Wirkung, Anwendung und Risiken

Menthol ist der Hauptbestandteil von Minzöl und ist für den typischen Minzgeruch verantwortlich. Hier liest du, wie Menthol wirkt und verwendet wird. Außerdem klären wir dich zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen auf.

Menthol kommt natürlicherweise in verschiedenen Minzarten vor – aber auch in anderen Gewürzpflanzen wie Thymian oder Basilikum ist der Stoff enthalten. Chemisch betrachtet handelt es sich bei Menthol um einen Monoterpenalkohol. Bei Raumtemperatur hat es die Form von farblosen Kristallen, während sich der Stoff bei höheren Temperaturen verflüssigt. Menthol ist für den typischen Geruch von Minze verantwortlich.

Meist wird Menthol aus ätherischen Ölen der Pfefferminze oder der Ackerminze isoliert. Der Stoff kann aber auch aus anderen chemischen Verbindungen hergestellt werden.

So wirkt Menthol

Menthol ist ein vielseitiger Stoff und wirkt sich auf verschiedenen Ebenen auf unseren Organismus aus. Der Stoff wurde umfassend auf seine Wirkungen untersucht. Folgende Wirkungen konnten durch verschiedene Studien am Menschen belegt werden:

  • schmerzstillend: Menthol kann bestimmte Schmerzen stillen und wird deswegen bei verschiedenen Hauterkrankungen sowie bei Muskel- und Gelenkbeschwerden eingesetzt.
  • kühlend: Der Stoff hat einen kühlenden Effekt auf der Haut. Dabei löst Menthol das Kälteempfinden über Rezeptoren im Körper aus – die Körpertemperatur beeinflusst es nicht.
  • durchblutungsfördernd: Laut einer Studie erweitert Menthol die Blutgefäße und unterstützt die Durchblutung.
  • juckreizlindernd: Einer Studie zufolge beruhigt Menthol die Haut und lindert Juckreiz. Zudem wirkt sich der Stoff lokal leicht betäubend aus.
  • insektizid: Der Starke Geruch von Menthol hält Insekten wie Mücken fern. Wie effizient der Stoff dabei wirkt, hängt laut einer Studie von der chemischen Zusammensetzung von Menthol zusammen.

Diese Produkte enthalten Menthol

Genauso vielseitig wie die Wirkung von Menthol sind auch die Anwendungsgebiete:

  • Cremes und Salben:
    • Der schmerzlindernde und kühlende Effekt von Menthol wird bei Muskelkater, Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden und bei Sonnenbrand genutzt.
    • Menthol ist häufig eine wichtige Zutat von Erkältungsbalsam. Der Stoff wird traditionell in asiatischer Medizin für Erkrankungen der oberen Atemwege verwendet. Heute ist Menthol auch in vielen Nasensprays enthalten. Eine Studie hat untersucht, ob Menthol die oberen Atemwege freier machen kann. Sie konnte jedoch keine signifikanten Verbesserungen durch Menthol feststellen.
    • Menthol ist auch ein fester Bestandteil von Tiger Balm und soll beispielsweise gegen Kopfschmerzen helfen oder Mücken fern halten.
    • Bei Hautausschlägen und Hauterkrankungen wie Windpocken, Ekzemen oder allergische Reaktionen auf Insektenstichen können Cremes mit Menthol den Juckreiz lindern.
  • Nahrungsmittel:
    • Menthol verleiht Bonbons, Pastillen, Kaugummi und anderen Süßwaren einen frischen, minzigen Geschmack.
    • Auch in Pfefferminze und Pfefferminztee ist Menthol enthalten.
  • Mundhygiene:
    • Menthol ist ein fester Bestandteil von Zahnpasta und Mundspülungen. Der Stoff sorgt für einen frischen Atem und hinterlässt ein angenehm kühles Gefühl.

Risiken von Menthol

Menthol kann verschiedene Nebenwirkungen haben:

  • Menthol sollte auf keinen Fall in die Augen gelangen. Wasche dir daher immer gründlich die Hände, wenn du mit der Substanz in Kontakt gekommen bist.
  • Wende Menthol nicht bei Säuglingen und Kleinkindern an! Ihre Lungen reagieren überempfindlich auf den Stoff – es kann zum Atemstillstand kommen.
  • Ätherische Öle können die Haut reizen und Allergien auslösen. Deshalb solltest du Menthol nicht unverdünnt anwenden. 

Menthol in Zigaretten

Vor allem das beigesetzte Menthol in Zigaretten ist stark umstritten. Immer wieder behaupten große Tabakkonzerne, dass das Menthol gesundheitsförderlich wäre. Diverse Studien haben sich mit Menthol in Zigaretten befasst. Dabei konnten sie zwar keine zusätzliche Gesundheitsgefärdung nachweisen, jedoch konnten sie Menthol nachweislich mit stärkerer Abhängigkeit in Zusammenhang bringen.

Die World Health Organisation (WHO) hat 2016 ein Empfehlungspapier veröffentlicht. Die Organisation fordert, Menthol in Zigaretten grundsätzlich zu verbieten.

In dem Dokument weist die WHO auf die Nachteile von Menthol in Tabakprodukten hin:

  • Vor allem Jugendliche, Frauen und Angehörige von Minderheiten greifen häufiger zu Mentholzigaretten. Dies ergab eine Untersuchung in den USA.
  • Dank dem Menthol reizen die Zigaretten die Atemwege weniger stark und sind somit angenehmer. Zudem unterdrückt es den Hustenreiz, wodurch Raucher fälschlicherweise das Gefühl bekommen, leichter zu atmen.
  • Menthol fördert die Durchblutung und steigert so die Aufnahme von Nikotin.