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Finnische Sauna: Das macht sie so gesund

Nicht nur in Skandinavien bringt sie ihre Besucher ins Schwitzen: die finnische Sauna. Hier erfährst du, warum die Sauna aus dem hohen Norden so gut für den Körper ist.

Die finnische Sauna: Was ist das Besondere an ihr?

Die finnische Sauna gehört zu den bekanntesten und ältesten Saunaarten und erfreut sich mittlerweile in ganz Europa großer Beliebtheit. Die Finnen haben eine ganz besondere Beziehung zu ihrer Sauna. Ob zur Entspannung im Kreis von Freunden und Familie oder sogar zur Abwicklung von Geschäften – in Finnland ist die Sauna fester Bestandteil des täglichen Lebens.

Doch wie sieht eine finnische Sauna überhaupt aus?

  • Traditionell ist die finnische Sauna eine holzverkleidete Kabine mit Sitz- und Liegebänken in unterschiedlicher Höhe. Besonders häufig bestehen die Wände aus dem Holz der Polarfichte, die sehr robust ist und angenehm duftet.
  • Das Grundprinzip hat sich über die Jahre kaum verändert: Die beheizten Steine des Ofens erwärmen das Innere der Kabine. Bei den Wasseraufgüssen hüllt das verdunstende Wasser die Kabine in heißen Dampf, der die Temperatur auf bis zu 100 Grad Celsius erhöhen kann.
  • In Finnland ist es eher unüblich, den Aufgüssen ätherische Öle hinzuzufügen. Stattdessen werden oft frische Birkenzweige mitgenommen, die leicht auf die Haut geschlagen wurden. Neben einem massageähnlichen Effekt setzt das ganz natürlich einen leichten Birkenduft frei.

Energieverbrauch: Um eine Heimsauna einmal bis zu den üblichen 80 bis 90 Grad Celsius zu erhitzen, benötigst du circa sechs bis acht Kilowattstunden Strom. Davon könntest du sieben Mal Wäschewaschen, oder 70 Tassen Kaffee kochen. Für eine größere Sauna ist entsprechend mehr Strom nötig. Einige Besonderheiten machen die finnische Sauna jedoch zu einer der energiesparenderen Optionen aller Saunen:

  • Das Holz der Polarfichte in der finnischen Sauna speichert die Wärme besonders gut und gibt sie nur langsam in das Kabineninnere ab. So wird die Energie zum Aufheizen der Sauna optimal genutzt.
  • Energieintensive Belüftungssysteme sind ebenfalls nicht nötig: Die besondere Holzqualität und Bauweise sorgen dafür, dass in der Saunakabine ein kaum merklicher Unterdruck herrscht. Dieser reicht aus, um Frischluft durch die Zellstruktur des Holzes zu saugen und um die verbrauchte Luft nach außen ab zu führen.

Deshalb tut die finnische Sauna dem Körper gut

Der regelmäßige Besuch einer finnischen Sauna kann viele positive Effekte auf die Gesundheit haben.

  • Die hohen Temperaturen in der Sauna stärken das Immunsystem, ähnlich wie bei einem Fieber. Die Wirkung: Infekte werden leichter abgewehrt.
  • Der Wechselreiz aus Kälte und Wärme bringt den Kreislauf in Schwung. Eine finnische Langzeitstudie hat sogar gezeigt, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen für Männer sinkt, wenn sie regelmäßig in die Sauna gehen.
  • Da sich die Blutgefäße durch die Wärme erweitern, kann die finnische Sauna auch bei der Behandlung von Durchblutungsstörungen hilfreich sein.
  • Die Atemwege werden durch den Wechsel von Warm zu Kalt besser durchblutet.
  • In der Sauna fällt der Körper in eine Art Ruhemodus. Durch die hohen Temperaturen werden die Körperfunktionen reduziert und die Muskeln erschlaffen leicht. Deshalb fällt es leichter, tief und intensiv durchzuatmen, was die Atmung stärkt.
  • Ein Saunagang kann auch dabei helfen, den Körper zu entgiften. Die Hitze sorgt dafür, dass sich die Poren öffnen und man Giftstoffe ausschwitzt, die zum Beispiel den Stoffwechsel belasten können.

    „Savusauna“: Die Wurzeln der finnischen Sauna

    Die ursprüngliche finnische Sauna nennt sich „Savusauna“. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das soviel wie „Rauchsauna“. Allerdings sitzt man hier nicht im dichten Qualm und geraucht werden darf hier auch nicht.

    Die Rauchsauna wird mit Holz geheizt und hat keinen Schornstein. Stattdessen dringt der Rauch durch die Steine des offenen Ofens, streicht an den Innenwänden entlang und entweicht dann durch eine Luke im Dach. Deshalb ist das Innere dieser Sauna durch den Rauch tiefschwarz gefärbt.

    Das Beheizen einer Rauchsauna dauert mehrere Stunden. Währenddessen bleibt die Tür der Sauna offen und es muss mehrmals Holz nachgelegt werden. Das Saunieren beginnt erst, wenn das Feuer wieder erloschen ist.

    Was unterscheidet die finnische Sauna von anderen Saunaarten?

    • Dampfsauna: Die Luftfeuchtigkeit in der finnischen Sauna liegt in der Regel zwischen sieben und 30 Prozent. Auf diese Weise lassen sich die vergleichsweise hohen Temperaturen zwischen 60 und 120 Grad Celsius besser aushalten. Im Dampfbad liegt die durchschnittliche Temperatur nur bei 45 bis 50 Grad Celsius. Durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit empfinden viele Menschen das Dampfbad trotzdem als wesentlich wärmer, obwohl man hier vergleichsweise wenig schwitzt.
    • Infrarotsauna: In der Infrarotsauna erwärmen Infrarotstrahlen den Körper direkt. Die Temperatur ist hier etwas geringer als bei der finnischen Sauna, dafür wirkt die Wärme direkter. Der natürliche Holzgeruch der finnischen Sauna fehlt hier allerdings.