Die Rosenwurz (Rhodiola rosea) gilt als traditionelle Heilpflanze aus den arktische Regionen Eurasiens und Nordamerikas. Im nachfolgenden Beitrag stellen wir dir die Pflege und Anwendung der Pflanze genauer vor.
Bei der Rosenwurz handelt es sich um eine sukkulente Staude aus der Familie der Dickblattgewächse. Als winterharte Staude ist sie ursprünglich in arktischen Gefilden beheimatet. Auch auf Feuchtwiesen und Moorböden gedeiht die immergrüne Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu 30 Zentimeter erreicht. Ihre gelben bis rosafarbenen Blüten treibt das Gewächs zwischen Mai bis Juli aus.
Eine ganz besondere Bedeutung hat die Rosenwurz als Heilmittel: Seit Jahrhunderten wird sie in Skandinavien und Russland überwiegend gegen Stress- und Angstzustände eingesetzt.
Rosenwurz pflanzen: Das solltest du beachten
Die Rosenwurz pflanzt du idealerweise an einem sonnigen Standort auf einem kalkfreien, mäßig nährstoffreichen Boden an. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr, plane dabei etwa 25 Zentimeter zwischen den Pflanzen ein. Du kannst das Gewächs zudem über Stecklinge vermehren.
Da die Staude relativ unkompliziert ist, musst du sie nicht viel pflegen. Es reicht aus, wenn du die Rosenwurz ab und zu gießt und im Frühjahr etwas Kompost in den Boden einarbeitest. Auch auf Schädlinge musst du, abgesehen von Blattläusen, nicht achten. Rosenwurz ist allgemein wenig krankheitsanfällig und resistent gegenüber Parasiten.
Anti-Stresspflanze als Heilmittel
Der mehrjährigen Pflanze wird eine heilende Wirkung zugesprochen. So sollen bereits die Wikinger die Wurzeln verwendet haben, um Infekte abzumildern. Auch aus wissenschaftlicher Sicht werden den Flavonoiden, die in der Wurzel stecken, therapeutisches Potenzial zugesprochen. So soll das Extrakt der Pflanze allgemein dabei helfen, gelassener zu agieren. In der Pharmazeutischen Zeitung wird eine Pilotstudie erwähnt, die einen positiven Zusammenhang zwischen der Wirkungsweise der Anti-Stress-Pflanze und depressiven Gemüts- oder Erschöpfungszuständen nachgesagt. So fand eine Forscher:innengruppe heraus, dass bereits die einmalige Gabe des Extrakts emotional und mental belastbarer mache. Auf diese Weise könnte die Rosenwurz etwa bei Burn-Out, depressiven Erkrankungen oder anhaltender Müdigkeit helfen.
Da die Inhaltsstoffe den Serotoninspiegel erhöhen, könnte die Anwendung der Rosenwurz auch dabei helfen, Ängste und Agressionen zu lindern. Allerdings wurde das noch nicht ausreichend erforscht, wie die Verbraucherzentrale argumentiert. Bisher ist die Rosenwurz zudem in Deutschland laut der Verbraucherzentrale nicht als Arzneimittel, sondern lediglich als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.
Rosenwurz anwenden: Das solltest du beachten
Rosenwurz solltest du bevorzugt als Fertigpräparat anwenden, da diese einen definierten Extraktgehalt aufweisen. Generell hält das Bundesinstitut für Risikobewertung Tagesdosen zwischen 100 bis 1.800 mg Extrakt für gesundheitlich unbedenklich. Allgemein sollen die Tinkturen, Kapseln und Dragees gut verträglich sein, sodass Nebenwirkungen selten auftreten. Allerdings kann es infolge einer Überdosierung zu leichten Unruhezuständen, allergischen Reaktionen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommt. Falls du dauerhaft Medikamente einnimmst, solltest du dich also besser vorab ärztlich beraten lassen.
Wichtig: In der Schwangerschaft und Stillzeit rät die Verbraucherzentrale von der Anwendung von Rosenwurz ab. Auch Kinder unter 12 Jahren sollten das Extrakt nicht verwenden, da es noch keine ausreichenden Erfahrungswerte gibt.
Kur mit Rosenwurztee durchführen
Sofern du die Rosenwurz exakt dosierst, kannst du einen angenehmen Rosenwurztee herstellen:
- Schneide fünf Gramm der Wurzel fein und zerkleinere sie mit einem Mörser.
- Die zerkleinerten Stückchen lässt du anschließend gemeinsam mit 350 Milliliter Wasser im Topf mindestens 30 Minuten köcheln. Stelle dabei die Hotze auf mittlere Stufe und halte den Deckel geschlossen.
- Gieße nun die Pflanzenreste ab und serviere den Tee.
Tipp: Falls du eine richtige „Kur“ machen möchtest, solltest du täglich zwei Tassen trinken, am besten morgens und mittags auf nüchternen Magen.