Wintergrünöl ist ein ätherisches Öl, das einen intensiven Duft entfaltet. In diesem Artikel erklären wir dir, wie das ätherische Öl wirkt und was du bei der Anwendung beachten solltest.
Das Wintergrünöl ist eine farblos bis leicht gelbliche Flüssigkeit. Gewonnen wird sie aus den Blättern des Wintergrünstrauches. Ursprünglich kommt die Pflanze der „Gaultheria procumbens“ aus Nordamerika und Kanada.
Der intensive Geruch des Öls erinnert leicht an Vanille, oft ist er schon an den Blättern wahrnehmbar. Geschmacklich hat das Wintergrünöl hingegen ein minziges Aroma.
So wirkt Wintergrünöl
Wintergrünöl werden unterschiedliche, positive Wirkungsweisen nachgesagt – auch wenn es bisher keine wissenschaftlichen Studien dazu gibt. Die Pharmazeutische Zeitung berichtet, dass die meisten Wirkungen ausschließlich auf langjährigen Erfahrungen und Anwendungspraxen beruhen. Sie bezieht sich dabei auf die sogenannten „Olbas Tropfen“. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus ätherischen Ölen. Neben Wintergrünöl sind darin zum Beispiel auch Pfefferminz- und Eukalyptusöl enthalten.
Die Tradition des Wintergrünöls reicht lange Zeit zurück. Schon die Ureinwohner:innen Nordamerikas nutzten das Öl angeblich, um Schmerzen und Fieber auf natürliche Weise zu lindern. Sie kauten dafür die Blätter und stellten aus dem Öl erfrischende Getränke her.
Viele Menschen berichten bis heute von einer stark ausgeprägten, schmerzlindernden Wirkungsweise. So soll das Öl als natürliches Antiseptikum insbesondere bei Rheuma und Gelenkschmerzen zum Einsatz kommen. Ursächlich dafür ist der darin enthaltene Wirkstoff Salicylsäuremethylester. Dieser soll in etwa die gleiche Ursubstanz wie das bekannte Schmerzmittel Aspirin enthalten. Äußerlich aufgetragen kann das Wintergrünöl folglich eine schmerzlindernde Wirkung entfalten. Davon profitieren beispielsweise auch Sportler:innen, die sich eine Verletzung zuziehen und schnelle Hilfe benötigen.
Da das Öl nicht nur schmerzlindernd, sondern auch entzündungshemmend wirken soll, kann es entzündliche Prozesse im Körper hemmen. Schmerzspezialistin Eliane Zimmermann empfiehlt, das Öl in solchen Fällen ergänzend zu Lavendelöl zu verwenden, um zusätzlich eine entkrampfende Wirkung zu erzeugen.
Tipps zur Anwendung
In der Aromatherapie ist es üblich, das Wintergrünöl als Kombinationspräparat anzuwenden. Als maximale Tagesdosis sehen Mediziner:innen bis zu drei Gramm vor. Dabei sollte das Öl stets mit einem anderen Trägeröl vermischt werden, wenn du es äußerlich anwenden möchtest. Empfehlenswert ist ein Verhältnis von 1:4. Weiterhin solltest du das Wintergrünöl nicht überdosieren. Schmerzspezialist:innen empfehlen maximal 5 Tropfen und raten davon ab, das Öl in Verbindung mit Wärme- oder Heizkissen zu verwenden.
Achtung: Die eingeriebenen Hautstellen solltest du nicht der direkten Sonne aussetzen, da das Öl phototoxisch ist und aufgrund dessen giftige Stoffe freisetzen kann. Außerdem muss das Wintergrünöl genau dosiert werden, da Salicylsäuremethylester überdosiert giftig sein kann und teilweise schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Bei einer lang anhaltenden Einnahme in Überdosis kann es folglich zu Hautreizungen, Taubheit bis hin zu Halluzinationen und geschädigten Gefäßen kommen. Bevor du Wintergrünöl in größeren Mengen gebrauchst, solltest du daher unbedingt ärztlichen Rat hinzuziehen. Außerdem darfst du das Öl lediglich äußerlich anwenden, da der Wirkstoff Salicylsäuremethylester im Körper toxisch wirken kann.
Wintergrünöl kaufen: Darauf solltest du achten
Beim Wintergrünöl gelten dieselben Qualitätsmerkmale wie bei anderen ätherischen Ölen. Das bedeutet: Falls du ein hochwertiges Produkt erhalten möchtest, solltest du auf die Hersteller und entsprechende Siegel achten. Achte möglichst auf Bio-Ware beziehungsweise zertifizierte Naturkosmetik. Welche Siegel in dieser Hinsicht vertrauenswürdig sind, erfährst du hier: Was ist zertifizierte Naturkosmetik? Siegel, Hintergründe, Tipps.
Es sollte außerdem auf dem Etikett ersichtlich sein, ob das Produkt noch weitere Öle oder andere Zutaten enthält. Je nachdem wie du das Öl anwenden möchtest, kannst du dich so für ein Kombipräparat oder das pure Wintergrünöl entscheiden.
Achte zudem darauf, Wintergrünöl ausschließlich in dunkelblauen Glasflaschen zu kaufen. Vermeide Produkte, die in durchlässigen Behältern abgefüllt sind. Diese Erzeugnisse könnten durch die Lichtdurchlässigkeit verdorben sein.
Aus ökologischer Perspektive ist es ratsam, Plastikflaschen zu meiden. Die Glasflaschen kannst du nach der Verwendung ausspülen und weiterverwenden. Auch aus gesundheitlichen Gesichtspunkten solltest du von Plastikbehältnissen absehen, da sich von Plastikflaschen manchmal Kunststoffteilchen lösen und diese das Öl verunreinigen können.