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Appetit anregen: Das wirkt bei Kindern, alten und kranken Menschen

Appetit anregen ist oftmals ein langwieriger Prozess, der viel Geduld und Ausprobieren erfordert. Wir geben dir Tipps, wie du Personen mit Appetitlosigkeit zum Essen motivieren kannst.

Die Gründe für eine längerfristige Appetitlosigkeit können stark variieren. So können externe Faktoren, die dich psychisch und körperlich stark belasten und daher immer wieder Stress auslösen, die Ursache sein. Appetitlosigkeit kann auch als Symptom verschiedener Krankheitsbilder auftreten, wie zum Beispiel bei einem meist harmlosen Magen-Darm-Infekt oder ernsteren Krankheiten wie chronischen Darmentzündungen, Infektionskrankheiten, Krebs oder Essstörungen.

Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Lebensmittelvergiftungen können dir kurz- oder langfristig den Appetit verderben. Schließlich ist Appetitlosigkeit besonders bei älteren Menschen verbreitet, die entweder die Lust am Essen verlieren oder schlichtweg vergessen, Nahrung zuzuführen. Doch wie kann man den Appetit wieder anregen?

Appetit anregen durch Lieblingsgerichte, Gewürze und Kräuter

Wenn du Bekannten, Freund*innen, Verwandten oder Kindern dabei helfen willst, ihren Appetit anzuregen, kannst du folgende Tipps ausprobieren:

  • Beginne mit mehreren kleinen Portionen pro Tag anstatt zwei oder drei großen Mahlzeiten.
  • Bereite die Speisen möglichst nach den Vorlieben der betreffenden Person vor. So kannst du deinem Kind sein Lieblingsgericht kochen (auch wenn dies vielleicht nicht alle Punkte einer gesunden Ernährung erfüllt) oder nachfragen, auf welche Lebensmittel es jetzt am meisten Lust hätte. Oft bekommen kranke Personen plötzlich Appetit auf sehr einfache und schlichte Gerichte oder auf eher ungewöhnliche Kombinationen.
  • Versuch zudem, auch den Seh- und Geruchssinn anzusprechen, indem du das Essen möglichst ansprechend anrichtest und in der Nähe der betroffenen Person kochst, sodass diese auch die Gerüche wahrnimmt.
  • Auch mit Kräutern lässt sich der Appetit anregen. Besonders wirksam sind u.a. Kümmel, Schafgarbe, Wermut, Gelber Enzian, Tausendgüldenkraut und Löwenzahn. Daraus kannst du einen Tee zubereiten, den die betreffende Person über den Tag verteilt trinkt. Auch Zimt und Ingwer können helfen. Diese kannst du ebenfalls für einen Tee oder zum Würzen benutzen.

Wichtig: Sprich dich im Zweifelsfall vorher mit Apotheker*innen oder Ärzt*innen über die Einnahme der Kräuter ab. Dies gilt insbesondere für schwangere Frauen, Personen mit Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme.

Appetit anregen: Abstinenz, Bewegung und Entspannung

Hier sind einige weitere Tipps, um den Appetit anzuregen:

  • Achte darauf, dass die betroffene Person keinen Alkohol zu sich nimmt, da dieser die Appetitlosigkeit verstärken kann.
  • Wenn es der körperliche Zustand erlaubt, könnt ihr euch gemeinsam etwas bewegen, indem ihr zum Beispiel für einen kleine Spaziergang an die frische Luft geht.
  • Besonders wenn Stress der auslösende Faktor für die Appetitlosigkeit ist, können Entspannungsübungen, wie Atemübungen, Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung Abhilfe schaffen.
  • Achte immer darauf, dass die betroffene Person den ganzen Tag über ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Auch wenn sie noch nicht ausreichend isst, sollte sie mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag trinken. Du kannst die Flüssigkeit dabei mit süßlichen Säften anreichern oder Tees mit Honig süßen. Achte auch dabei möglichst auf die individuellen Vorlieben der betroffenen Person.
  • Besonders bei Kindern und Erwachsenen, die aufgrund einer Magen-Darm-Grippe an Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall leiden, solltest du das Essen nicht erzwingen. In diesen Fällen sollten die kranken Personen auf die Signale ihres Körpers hören und gegebenenfalls für einige Stunden keine Nahrung zu sich nehmen, sodass sich der Körper langsam wieder regenerieren kann.
  • Leiden Personen an einer langfristigen Appetitlosigkeit und nehmen längere Zeit zu wenig Nahrung zu sich, wie bei einer Essstörung, ist oft ein Nährstoffmangel die Folge. In diesem Fall kann es in Absprache mit Ärzt*innen hilfreich sein, Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen.