Krätzmilben verursachen einen unangenehmen Juckreiz und sind höchst ansteckend. In unserem Ratgeber erfährst du, woran du Krätzmilben erkennst und was du dann tun solltest.
Krätzmilben sind auf der ganzen Welt verbreitet. Die Weibchen sind maximal 0,5 Millimeter groß, die Männchen noch etwas kleiner. Wenn Krätzmilben einen Menschen befallen, lösen sie die Hautkrankheit Skabies (umgangssprachlich Krätze) aus. Die Krankheit ist hoch ansteckend, weshalb du bei einem Verdacht unbedingt einen Hautarzt aufsuchen musst.
Übrigens: Wenn du dich zum ersten Mal mit der Krätze infizierst, dauert es bis zu vier Wochen bis sich erste Symptome zeigen. In dieser Zeit bist du jedoch schon ansteckend und kannst die Krankheit auf andere Menschen übertragen.
Krätzmilben: Symptome und Anzeichen
Wenn du von Krätzmilben befallen bist, erkennst du das in der Regel recht schnell. Abgesehen von einigen Symptomen, die auch mit anderen Hautkrankheiten einhergehen können, gibt es bei der Skabies einige ganz typische Anzeichen:
- Die Krätzmilben verursachen einen starken Juckreiz. Das liegt an dem Kot und den Eiern, die die Weibchen in der Haut ablegen. Vor allem warme Körperstellen mit zum Teil dünner Haut jucken häufig. Dazu gehören die Bereiche zwischen Fingern und Zehen, die Handgelenke, der Genitalbereich, die Achselgegend, der Bauchnabel und häufig auch die inneren Oberschenkel. Wichtig: Der Juckreiz bei der Krätze verstärkt sich bei Wärme – also zum Beispiel nachts im Bett.
- Oft reagiert der Körper mit Hautausschlag auf die Krätzmilben. Dieser kann sich in Form von kleinen Pusteln äußern. Die Haut kann durch das viele Kratzen zudem schuppig und trocken werden.
- Ein ganz typisches Anzeichen für Krätz- bzw. Grabmilben sind die Gänge, die sie in die Haut graben. Diese sind mit bloßem Auge erkennbar, wenn du genau hinschaust. Untersuche vor allem deine Finger- und Zehenzwischenräume und halte Ausschau nach kleinen, kommaförmigen, bräunlichen Gängen. Diese können bis zu zwei Zentimeter lang sein.
Krätze behandeln: So wirst du Krätzmilben wieder los
Solltest du Krätzmilben auf deiner Haut vermuten, gilt vor allem eins: Geh so schnell wie möglich zum Hautarzt. Die Milben bekommst du nicht ohne ärztliche Hilfe los. Außerdem bist du stark ansteckend.
Hinweis: Krätzmilben werden durch längeren, intensiven Körperkontakt übertragen. Einfaches Händeschütteln reicht dafür in der Regel nicht aus. Aber Sexualpartner sollten sich ebenfalls untersuchen und behandeln lassen. Das gilt auch für die Eltern von Babys oder kleinen Kindern.
Behandelt wird Skabies mit einer Salbe mit dem Wirkstoff Permethrin. Die Salbe wird meist abends einmalig auf den gesamten Körper aufgetragen und muss dann für mindestens acht Stunden einziehen. Die Krätzmilben werden durch den Wirkstoff abgetötet.
Wichtig ist, dass du nicht nur dich selbst behandelst, sondern die Milben in deiner Umgebung abtötest. Kleidung, Bettwäsche, Handtücher, Kuscheldecken und -tiere sowie ggf. kleinere Teppiche solltest du bei 60 Grad waschen. Das tötet die Milben ab. Alternativ kannst du Textilien für mindestens eine Woche in geschlossenen Säcken verpacken. Krätzmilben überleben nicht lange ohne ihren Wirt, den Menschen. Deine Matratze, Sofas, Sessel etc. kannst du gründlich absaugen.
Bedenke: Nach der Behandlung verschwinden die Symptome nicht sofort. Der Juckreiz kann noch einige Wochen bestehen bleiben. Die Haut benötigt etwas Zeit zur Regeneration. Dies wird auch als postskabiöses Ekzem bezeichnet.
Krätze-Behandlung mit Hausmitteln unterstützen
Krätzmilben kannst du nicht ausschließlich mit Hausmitteln entfernen, sondern nur mit ärztlicher Hilfe. Wenn du die Behandlung mit der Permethrin-Salbe abgeschlossen hast, kannst du deine Haut jedoch im Heilungsprozess unterstützen.
- Aloe Vera hilft gegen entzündete Hautstellen und kühlt die Haut. Was die Pflanze noch kann, liest du hier: Aloe-Vera-Gel: So wirkt der Saft der Wunderpflanze.
- Besonders unangenehm an einer Infektion mit Krätzmilben ist der Juckreiz. Dieser kann dich nach erfolgreicher Behandlung noch etwas länger plagen. Dagegen sollen zum Beispiel Meersalz-Bäder, Johanniskrautöl und Apfelessig helfen. Welche Methode sich für dich am besten eignet, erfährst du hier: Hausmittel gegen Juckreiz: Damit verhinderst du lästiges Kratzen.
- Bei trockener Haut helfen Oliven- und Kokosöl sowie Milchprodukte.
Krätzmilben vorbeugen
Krätzmilben kannst du nur bis zu einem gewissen Maß vorbeugen:
- Vermeide längeren Körperkontakt mit Betroffenen.
- Achte auf eine gründliche Körperhygiene.
- Wenn du verreist, solltest du auf saubere, gepflegte Unterkünfte achten. Häufig bringen Menschen sich die Krätze nämlich von Reisen mit nach Hause.