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Lebensmittelvergiftung: Symptome und was du tun solltest

Eine Lebensmittelvergiftung entsteht, wenn du verdorbene Lebensmittel oder giftige Stoffe gegessen hast. Hier erfährst du mehr zu den Symptomen und wie du diese lindern kannst.

Eine Lebensmittelvergiftung kann durch Bakterien oder durch Gifte hervorgerufen werden. Zu einer Vergiftung, die auf Bakterien zurückzuführen ist, gehört zum Beispiel die bekannte Salmonellose oder Listeriose. Diese verlaufen gewöhnlich harmlos und klingen bei gesunden Menschen von selbst wieder ab. Es gibt aber auch Bakterien, die eine schwerere Form der Lebensmittelvergiftung auslösen können.

Auch eine Vergiftung, die durch Toxine aus Pilzen, Pflanzen oder Fischen entsteht, kann schwerwiegende Folgen haben.

Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen und Listerien

Je nachdem auf welche Ursache die Lebensmittelvergiftung zurückzuführen ist, können sie Symptome variieren. Zu den klassischen Symptomen gehören jedoch meistens Magen-Darm-Beschwerden, wie etwa:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Erbrechen und Übelkeit

Derartige Symptome treten zum Beispiel bei einer Salmonellen-Vergiftung auf. Auch Schüttelfrost und Fieber können hinzukommen. Manchmal verläuft die Infektion durch Salmonellen auch völlig symptomfrei. Salmonellen können in nicht ausreichend erhitzten tierischen Lebensmitteln (insbesondere in rohen Eiern oder Rohmilch) auftreten.

Aber auch in abgepacktem Salat in Plastiktüten können sich die Erreger besonders gut ausbreiten. Das gilt auch für die sogenannten Listerien. Dabei handelt es sich ebenfalls um Bakterien, die oftmals eine harmlose Form der Lebensmittelvergiftung auslösen. Gesunde Menschen überstehen diese meist sogar völlig symptomfrei.

Beide Erreger kommen auch in Fleisch, Fisch oder Käse aus Rohmilch vor. Um eine Infektion mit ihnen zu vermeiden, solltest du darauf achten, derartige Lebensmittel möglichst durchgehend im Kühlschrank aufzubewahren. Sind die Erreger jedoch einmal in einem Lebensmittel, kannst du sie nur abtöten, indem du dieses für mindestens zehn Minuten über 70 Grad Celsius erhitzt. Manchmal macht sich ein Bakterienbefall durch einen seltsamen Geruch oder Geschmack bemerkbar. Das muss aber nicht der Fall sein.

Beachte: Bei vulnerablen Gruppen, wie Säuglingen, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und älteren Menschen können Listerien unter anderem eine Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung auslösen. Bei Schwangeren kann die Folge eine Fehlgeburt sein. Personen, die zu diesen Gruppen gehören, sollten sich deshalb bei Verdacht auf eine Listerienvergiftung in jedem Fall sofort unter ärztliche Aufsicht begeben.

Milde Lebensmittelvergiftung: Das kannst du tun

Es gibt zahlreiche weitere Bakterien, die ebenfalls eine Lebensmitttelvergiftung hervorrufen können. Dazu gehören zum Beispiel die Shigellen, die besonders in wärmeren Ländern auftreten. Auch diese lösen typische Magen-Darm-Beschwerden aus. Wenn du unter einer solchen eher milden Form der Lebensmittelvergiftung leidest, solltest du folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Gönne dir und deinem Körper Ruhe. Dein Organismus ist nun damit beschäftigt, die aufgenommenen Erreger aus dem Körper zu spülen und benötigt dafür viel Kraft und Energie.
  • Um die Erreger loszuwerden, reagiert der Körper meist mit Erbrechen und Durchfall. Dabei verlierst du auch viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Trinke deshalb ausreichend. Dafür eignen sich gesüßte Tees oder Gemüsebrühen, die dich zusätzlich mit wenigstens einigen Kalorien und Salzen versorgen. Auch eine Elektrolytlösung aus der Apotheke kann helfen.
  • Wenn du für einige Zeit nichts essen kannst, ist das völlig normal. Du solltest jedoch nicht mehrere Tage völlig auf Nahrung verzichten. Für den Anfang eignen sich zum Beispiel Weißbrot, weißer Reis, Bananen oder Zwieback.
  • Greife generell in und kurz nach den Tagen der Lebensmittelvergiftung auf Schonkost zurück und meide schwer verdauliche Lebensmittel. Mehr dazu erfährst du unter Magenschonendes Essen: Leicht verdauliche Kost für den Magen
  • Sind die Symptome nach drei Tagen immer noch nicht abgeklungen, solltest du unbedingt ärztlichen Rat hinzuziehen. Auch wenn Symptome wie Fieber oder blutiger Durchfall auftreten, solltest du dich sofort in medizinische Behandlung begeben.

Schwere Lebensmittelvergiftung: Botulismus

Auch mit dem Botulismus-Erreger können wir uns über Nahrungsmittel infizieren. Diese Form des Lebensmittelvergiftung tritt selten auf, ist jedoch besonders gefährlich. So greift der Erreger das Nervensystem an und ruft Lähmungserscheinungen hervor. Diese äußern sich zunächst in der Augenmuskulatur. Später können folgende Symptome hinzutreten:

  • Sprechstörungen
  • verlangsamter Herzschlag
  • gelähmte Skelettmuskulatur
  • Verstopfung
  • niedriger Blutdruck
  • Schluck- und Sehstörungen

Bei Verdacht auf Botulismus solltest du unbedingt ein Krankenhaus aufsuchen beziehungsweise Notärzt:innen verständigen. Unbehandelt kann die Lebensmittelvergiftung schnell zum Atemstillstand führen.

Botulismuserreger finden sich vor allem in Vakuumverpackungen. Meide deshalb aufgeblähte Konservendosen. Diese können ein Hinweis auf den Erreger sein. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht jedoch von selbst eingekochten Konserven das größte Risiko aus. Denn Konsument:innen halten dabei meistens die notwendige Erhitzungsgrenze von 100 Grad Celsius nicht ein. Dadurch hat der Erreger leichtes Spiel. Das BfR empfiehlt deshalb, die eingeweckten Lebensmitteln innerhalb von ein bis zwei Tagen zweimal auf 100 Grad Celsius zu erhitzen.

Vergiftet durch Pilze, Pflanzen oder Fisch

Genau genommen handelt es sich bei Krankheiten, die durch Krankheitserreger ausgelöst werden, nicht um eine Vergiftung, sondern um eine Lebensmittelinfektion. Im engeren Sinne spricht man deshalb nur von einer Lebensmittelvergiftung, wenn tatsächlich Toxine die Ursache sind. Diese kannst du zum Beispiel durch den Verzehr giftiger Pilze (wie den Fliegenpilz oder Knollenblätterpilz) zu dir nehmen. Auch Schimmelpilze, die in verschimmelten Lebensmitteln stecken, können eine Vergiftung auslösen. Die Symptome treten relativ schnell nach dem Verzehr auf und reichen von Magen-Darm-Beschwerden bis zu Bewusstseinsstörungen, Herzrasen und Luftnot.

Auch Fische, Muscheln oder Krebse können ein Gift enthalten, wenn sie dieses über die Nahrung zu sich genommen haben. Das Toxin gelangt dann wiederum in den menschlichen Körper und löst ebenfalls Durchfall und Erbrechen aus.

Schließlich kann auch der Verzehr von giftigen Pflanzen eine Lebensmittelvergiftung auslösen. Davon sind insbesondere Kinder gefährdet.

Bei Verdacht auf aufgenommene Gifte jeglicher Art solltest du ebenfalls sofort einen Notruf tätigen.