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Hüftschmerzen: Häufige Ursachen und Übungen gegen den Schmerz

Hüftschmerzen können auch schon in jungen Jahren auftreten. Wir verraten dir, welche Ursachen häufig dahinterstecken und haben vier Übungen für dich, um Schmerzen vorzubeugen.

Hüftschmerzen: So funktioniert deine Hüfte

An Hüftschmerzen leiden oft ältere Menschen. Aber auch in jungen Jahren können belastende Hüftschmerzen auftreten. Damit du die Ursachen besser verstehst, erklären wir dir, wie dein Hüftgelenk aufgebaut ist:

  • Dein Hüftgelenk ist eines der größten Gelenke deines Körpers. 
  • Es ist ein Kugelgelenk.
  • Es besteht aus zwei Bestandteilen. Beide Teile sind Knochen, die ineinandergreifen: Die schalenförmige Hüftgelenkpfanne (Acetabulum) umgibt den kugeligen Oberschenkelkopf (Caput femoris). 

Darum entsteht der Hüftschmerz

Schmerzen treten laut Netdoktor dann auf, wenn das Hüftgelenk nicht mehr in seiner Funktion als Stoßdämpfer funktioniert. Das geschieht durch Verschleiß, Durchblutungsstörung, Entzündung oder rheumatische Erkrankungen. Die Schmerzen treten dann im Bereich des Hüftgelenks auf:

  • Hüftschmerzen sind vor allem in der Gegend der Leiste oder am oberen äußeren Knospenvorsprung verbreitet (Trochanter).
  • Hüftschmerzen können einseitig sein und in ein Bein ausstrahlen. Aber sie können auch ohne Schmerzausstrahlung oder in beiden Beinen vorhanden sein. 
  • Hüftschmerzen treten beispielsweise auf, wenn du morgens aufstehst oder wenn du läufst. 

Ursachen von Hüftschmerzen

Ursachen für akute Hüftschmerzen können laut Netdoktor unter anderem folgende sein:

  • Nach einem Sturz hast du Schmerzen in der Leistengegend (Schenkelhalsfraktur).
  • Das Hüftgelenk ist zum Beispiel durch einen Unfall ausgerenkt (Luxation).
  • Wachstumsschmerzen entstehen, wenn sich die Hüftkopfkappe vom Hals des Oberschenkelknochens gelöst hat.
  • Entzündungen kommen durch Bakterien auf. Bei Kleinkindern bahnt sich dabei manchmal ein „Hüftschnupfen“ an. Das ist eine gutartige Hüftgelenksentzündung. Sie wird entweder durch Grippe oder einer Mittelohr- bzw. Mandelentzündung ausgelöst. Meistens sind die Infekte schon abgeklungen, wenn die Beine wehtun. Das Kind hinkt, weigert sich zu laufen oder hat den Oberschenkel in Schonhaltung. Hier ist es wichtig, dass die Beine für einige Tage ruhig gestellt sind und dass du ein/e Arzt*in konsultierst.

Ursachen von chronischen Hüftschmerzen können unter anderem folgende sein:

  • Zirka ein Drittel der Bevölkerung hat unterschiedlich lange Beine. Das ist oftmals kein Problem. Ist die Differenz der Beine sehr groß, zeigt sich das durch ein Verkürzungshinken. Das längere Bein wird stärker belastet und nutzt sich darum mehr ab. So entstehen Hüftschmerzen.
  • Verschleißerscheinungen des Gelenkknorpels am Hüftgelenk (Arthrose) haben meist ältere Menschen, kann aber auch schon bei jüngeren Menschen auftreten. Die Hüftschmerzen sind vor allem dann bemerkbar, wenn du Treppen steigst oder aus dem Auto aussteigst. Ist die Krankheit schon fortgeschritten, hast du sogar in der Ruhephase schon Hüftschmerzen.
  • Schmerzen am seitlichen Hüftgelenk, genauer gesagt am kräftigen Knochenvorsprung (Periarthropathia coxae), strahlen oft bis ins Knie aus. Die Hauptursache für diese Hüftschmerzen ist die Abnutzung der Knochen.
  • Bei einer Schleimbeutelentzündung (Bursitis) taucht der Schmerz entweder akut oder chronisch in der Leistengegend, dem Sitzbeinhöcker oder auch in der Gegend des Trochanters auf. Die betroffene Person spürt die Hüftschmerzen meist im Liegen. 
  • Es kann aber auch eine rheumatische Krankheit vorliegen, die die Hüftschmerzen auslöst.
  • Hüftschmerzen in Form der „schnellende Hüfte“ (Coxa saltans) treten außen am Trochanter auf. Dabei verhält sich das Sehnenband, das von hinten nach vorne über den Trochanter gleitet, bei Bewegungen unnatürlich: Es hängt beim Gehen und schnappt dann plötzlich über den Trochanter. Dieses Schnappen ist schmerzhaft und auch hör- sowie sichtbar. Die Sehne schnappt auch, wenn du beispielsweise vom Stuhl aufstehst oder deinen Oberschenkel kreist. Vor allem junge Frauen können daran erkranken. Das liegt womöglich an unterschiedlich langen Beinen. Aber auch ein verdickter Rollhügel oder andere Formveränderungen am Oberschenkelknochen begünstigen diese Krankheit. Gehe in diesem Fall zu einem/r Orthopäd*in. Sie können dir Therapiemaßnahmen und entzündungshemmende Medikamente verschreiben. Eine chronische schnellende Hüfte kann sich zu einer Schleimbeutelentzündung entwickeln. 

4 Übungen bei Hüftschmerzen

Hüftgelenke leben wie alle anderen Gelenke auch von Bewegung. Wir zeigen dir vier Übungen, um die Muskulatur deiner Hüfte zu lockern, entspannen und zu stärken. Bei anhaltenden und starken Schmerzen solltest sie jedoch nicht ohne ärztlichen Rat anwenden. In manchen Fällen ist es besser, wenn die Hüfte ruhig gestellt wird, als sie mit Dehnübungen zu strapazieren.

1. Mobilisiere deine Hüfte.

Stelle dich mit dem Gesicht vor eine Wand. Stelle deine Füße auf ein dickes Buch oder einen kleinen Tritt. Stabilisiere deinen Körper, indem du dich mit deinen Händen an der Wand abstützt. Schwinge ein Bein mehrmals nach vorne und hinten. Wiederhole diese Übung mit dem anderen Bein.

2. Kräftige deine seitliche Muskulatur.

Lehne die linke oder rechte Körperseite an die Wand. Stabilisiere dich mit deiner Hand. Ziehe dein rechtes oder linkes Bein seitlich nach oben. Halte dein Bein für zwei bis drei Atemzüge oben und setze es wieder ab. Wiederhole diese Übung mit der anderen Seite.

3. Dehne deine Oberschenkel- und die unteren Hüftmuskeln.

Lege dich auf den Rücken. Strecke ein Bein nach oben in die Luft und stabilisiere es mit deinen Händen. Ziehe das Bein vorsichtig mit deinen Händen Richtung Bauch. Achte darauf, dass dein anderes Bein flach auf dem Boden liegen bleibt. Halte die Dehnung zwei bis drei Atemzüge aus. Wechsle dann die Seite.

4. Dehne deine Hüftmuskeln.

Stelle dich hüftbreit hin und mache mit einem Bein einen Ausfallschritt nach vorne. Schiebe deine Hüfte nach vorne. Damit du einen sicheren Stand hast, kannst du das hintere Bein auf dem Boden absetzen. Falls dir der Boden zu hart ist, kannst du eine Matte oder ein Handtuch unter dein Bein legen. Halte diese Position zwei bis drei Atemzüge aus und gehe wieder zurück in die Ausgangsposition. Wechsle die Seite.

Diese und noch weitere Übungen um Hüftschmerzen vorzubeugen, findest du in mehreren Videos vom NDR oder in einem Dokument der Rheumaliga.ch.

Folgende Sportarten sind empfehlenswert, um deine Hüftgelenke mit geringer Belastung kreisförmig zu bewegen und damit Hüftschmerzen vorzubeugen: Jogging, Fahrrad fahren, Wassergymnastik, Wandern auf ebenem Gelände oder Nordic Walking.