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Teff-Tee: Wirkung und Zubereitung des Hirse-Tees

Teff-Tee soll die Verdauung anregen, den Stoffwechsel ankurbeln und beim Abnehmen helfen. Doch wie viel ist wirklich dran an den Versprechen des afrikanischen Zwerghirse-Tees?

Teff-Tee wird aus den Samen der Zwerghirse (Eragrostis tef) hergestellt. Diese stammt ursprünglich aus Äthiopien, wird aber auch in Australien, Ägypten, Uganda, den USA und Kanada angebaut.

In Äthiopien ist Teff ist ein beliebtes Getreide. Das Nationalgericht „Injera“ ist ein glutenfreies, Pfannkuchen-ähnliches Brot aus fermentiertem und gebackenem Teff-Mehl. Auch Alkohole werden aus Teff hergestellt, und zwar Teff-Biere und Teff-Schnaps.

Als Tee jedoch ist Teff bisher weniger bekannt. Er wird vor allem in Ländern wie der Türkei („Teff Tohumlu Çay“) oder im arabischen Raum zum Abnehmen getrunken. Hierbei werden die unverarbeiteten Samen der Teff-Hirse verwendet und gemeinsam mit anderen wirkungsvollen Teesorten wie Sennes und Mate verkauft.

Wir erklären dir, wie der Teff-Tee funktioniert und worauf du achten solltest. 

Teff-Tee: Inhaltststoffe und Wirkung

Laut der Analyse einer ägyptischen Studie beinhalten die Samen für den Teff-Tee folgende Inhaltsstoffe:

  • 57 % Kohlenhydrate (20-40 % davon sind Ballaststoffe)
  • 21 % Proteine
  • 8% essentielle Aminosäuren
  • 22 % Massenanteil an ungesättigten Fettsäuren (Ölsäure und Linolsäure)
  • Vitamin B1
  • Kalium
  • Calcium
  • β-Sitosterol
  • Polyphenole (wie Tannine, Ferulasäure, Flavone)

Wie gut und in welcher Konzentration sich diese Stoffe jedoch auf einen Teffsamen-Aufguss übertragen, hat bislang keine wissenschaftliche Analyse festgestellt.

Die meisten Tees, die als Teff-Tees verkauft werden, beinhalten folgende weitere Pflanzen, Gewürze und Zusätze mit besonderen Wirkstoffen:

  • Sennesblätter
  • Mate
  • Grüner Tee
  • Grüner Kaffee
  • Zimt
  • Traganth-Gummi (wird als E413 Verdickungsmittel in der Lebensmittelindustrie verwendet)
  • Sandarak (ein Naturharz)

Somit enthalten Teff-Tees oft eine ähnliche Mischung wie Abnehm-, Detox-, Entwässerungs- oder Blutreinigungstees. Genau wie diese soll der Teff-Tee folgende Wirkungen haben:

  • Er kurbelt die Verdauung an: Durch ihren hohen Gehalt an Ballaststoffen können die Teff-Samen verdauungsfördernd wirken. Wie sehr sich das auf den Teff-Tee überträgt, steht bislang jedoch noch nicht fest. Bestandteile wie Sennes, grüner Tee und Mate regen die Verdauung erwiesenermaßen stark an. Doch Vorsicht ist geboten: Vor allem Sennesblätter wirken stark abführend bei Überkonsum. Auch das Geliermittel Traganth (E413) kann sowohl gegen Durchfall als auch Verstopfungen eingesetzt werden, da es Flüssigkeiten bindet. 
  • Er fördert den Stoffwechsel: Sowohl Mate als auch grüner Tee sollen durch ihren Koffeingehalt den Stoffwechsel anregen. Die darin enthaltenen Polyphenole sollen laut Medical News Today die Fettverbrennung ankurbeln. Auch weiße und braune Teff-Samen enthalten diese Polyphenole.
  • Er reguliert den Blutzuckerspiegel: Die Chlorogensäure in grünem Kaffee und die Wirkstoffe in Zimt können helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken. Das β-Sitosterol in Teff kann ebenfalls dabei helfen. Auch die Polyphenole in Teff haben laut einer Analyse das Potential dazu, erwiesen ist dies jedoch nicht.
  • Er stärkt das Immunsystem: Die verschiedenen Polyphenole im Teff-Tee können antioxidativ wirken, dich jung halten und vor verschiedenen Krankheiten wie z.B. Krebs schützen, indem sie dein Immunsystem vor freien Radikalen schützen. Auch Mate kann laut einer Brustkrebs-Studie wegen seiner Antioxidantien dabei unterstützend wirken.

Hinweise:

  1. Traganth soll laut der European Food Safety Authority bei empfindlichen Testpersonen mit Atemwegserkrankungen oder Pollenallergien allergische Reaktionen ausgelöst haben. Solltest du diese bemerken, dann sieh von einer Teff-Tee-Mischung mit Traganth ab.
  2. Der Stoff Sandarak wurde bisher nicht ausführlich von der medizinischen Fachwelt beleuchtet, es ist also unklar, inwiefern er sich positiv oder negativ auf deinen Körper auswirken kann.

Zubereitung des Teff-Tees

Du kannst dir einen Teff-Tee zubereiten, indem du dir entweder eine fertige Mischung mit weiteren verdauungsfördernden und den Stoffwechsel ankurbelnden Pflanzen kaufst oder einfach unbehandelte Teff-Hirse-Samen nimmst und diese aufgießt. Wie oben beschrieben ist eine eindeutige Wirkung eines Teff-Samen-Tees noch nicht untersucht worden. Die Samen selbst enthalten jedoch einige positive Wirkstoffe, die denen der anderen Tee-Bestandteile mit ihren erwiesenen Wirkungen ähneln.

Ähnlich wie Detox-Tees solltest du den Teff-Tee folgendermaßen anwenden:

  • Wann und wie oft du ihn trinken solltest, findest du bei fertigen Mischungen meist in der Produktbeschreibung
  • Nimm wie bei Detox-Tees einen Teebeutel – oder wahlweise einen Esslöffel der Teff-Samen – und übergieße ihn in einer Tasse mit kochendem Wasser
  • Lass ihn für 10 Minuten ziehen.

Wenn du einen fertigen Teff-Tee kaufen möchtest, solltest du auf jeden Fall darauf achten, welche Bestandteile er hat. Mit Inhaltsstoffen wie Sennes zum Beispiel ist der Tee für den täglichen Konsum nur bei einer kurzen Entgiftungskur oder bei akuten Verstopfungen geeignet. Beschränke den Konsum auf höchstens vier Tage am Stück.

Inwiefern ein frischer Teff-Samen-Aufguss dir bei zu hohem Konsum schaden kann, ist bisher nicht erwiesen. Die Samen beinhalten einen hohen Gehalt an Phytinsäure, die zu Problemen bei der Aufnahme wertvoller Mineralien führen können. Solltest du bei regelmäßigem Verzehr negative Effekte bemerken, pausiere mit dem Tee.