Mit einem Organspendeausweis kannst du dokumentieren, ob du im Todesfall deine Organe für eine Transplantation spenden willst oder nicht. Er ist nach deinem Tod rechtlich bindend und schafft Klarheit bei Ärzten und Angehörigen.
Was ist ein Organspendeausweis?
Mit einem Organspendeausweis dokumentierst du, was nach dem Tod mit deinen Organen und deinem Gewebe geschehen soll. Du kannst frei entscheiden, ob und welche Organe dir Ärzte für eine Transplantation entnehmen dürfen – aber auch, welche nicht entnommen werden sollen.
Sobald du den ausgefüllten Organspendeausweis unterschrieben hast, ist er rechtlich bindend. Er hat kein Verfallsdatum. Da deine Entscheidung nirgendwo zentral erfasst wird, kannst du sie jederzeit ändern. Dafür vernichtest du den alten Ausweis und füllst gegebenenfalls einen neuen aus.
Wichtig: Du kannst einer Organentnahme bereits ab deinem 14. Lebensjahr widersprechen. Zustimmen darfst du der Entnahme aber erst ab deinem 16. Lebensjahr.
Warum ist ein Organspendeausweis wichtig?
Laut ARD warten in Deutschland über 9.000 Patienten auf ein Spenderorgan. Ihnen könnten geeignete Organe von Verstorbenen helfen. Organe dürfen in Deutschland nur mit einer Einwilligung entnommen werden. Ohne Zustimmung ist das nicht erlaubt – das gilt auch für Verstorbene.
Wenn du deinen Willen zu Lebzeiten nicht festgehalten hast, werden deine Angehörigen nach deinem mutmaßlichen Willen befragt. Da sie in diesem Fall vermutlich mit Schock und Trauer beschäftigt sind, kann diese Herausforderung eine zusätzliche Last darstellen. Mit einem Organspendeausweis kannst du deine Entscheidung deutlich machen und schaffst so auch Klarheit für Angehörige.
Organspendeausweis ausfüllen – das solltest du beachten
Einen Organspendeausweis erhältst du beim Arzt oder in der Apotheke. Du kannst ihn auch online ausfüllen und ausdrucken oder kostenlos bestellen. Auf dem Ausweis wählst du mit einem Kreuz deine Entscheidung aus. Außerdem ist Platz für weitere Anmerkungen. Detaillierte Informationen zum Ausfüllen findest du bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Zusammenarbeit (BZgA). Sie bietet außerdem ein FAQ zur Organspende und dem Organspendeausweis an.
Sobald du deinen Organspendeausweis ausgefüllt und unterschrieben hast, ist er rechtlich verbindlich. Du brauchst kein weiteres Dokument und musst auch niemandem von deiner Entscheidung erzählen – der unterschriebene Ausweis reicht aus.
Wichtig ist, dass der Organspendeausweis im Notfall schnell gefunden wird. Am besten trägst du ihn daher immer bei dir – zum Beispiel im Portmonnaie beim Personalausweis.
Organspendeausweis: Was ist zusätzlich nötig?
Bei einem Unfall kann es passieren, dass persönliche Gegenstände verloren gehen oder zerstört werden – unter Umständen auch dein Organspendeausweis. Es kann also nicht schaden, eine unterschriebene Kopie von deinem Organspendeausweis bei dir zu Hause aufzubewahren und eine Vertrauensperson einzuweihen. Das können Familienangehörige, Freunde oder dein Hausarzt sein.
Zusätzlich kannst du deine Entscheidung in einer Patientenverfügung festhalten. Allein für die Organspende ist sie allerdings nicht notwendig. In einer Patientenverfügung kannst du Entscheidungen über medizinische Maßnahmen für den Fall festlegen, dass du nicht mehr selbst darüber entscheiden kannst. Im Gegensatz zum Organspendeausweis ist eine Patientenverfügung ein komplexes Dokument ohne einheitliche Form. Berate dich am besten mit deinem Hausarzt, wenn du eine Patientenverfügung erstellen möchtest.