Einen Natriummangel solltest du nicht unterschätzen, denn er kann schwere Folgen haben. Hier liest du, wie du die ersten Anzeichnen richtig deuten und dagegen vorgehen kannst.
Natriummangel: Das Verhältnis im Körper muss stimmen
Auf einen Natriummangel (lateinisch Hyponatriämie) reagiert der Körper sehr empfindlich. Wenn du zu wenig des Elements in deinem Körper hast, kann das deinem Gehirn und deinen Muskeln schaden.
- Das Natrium leitet die Impulse der Nervenbahnen an Zellen im ganzen Körper weiter. Es gibt die Bewegungsimpulse an die Muskeln weiter. Somit ist es daran beteiligt, dass dein Herz schlägt oder du dich bewegen kannst.
- Natrium ist im Blut gelöst und auch im Zellzwischenraum vorhanden.
- Im Körper ist Natrium elektrisch geladenen, ein sogenannter Elektrolyt. Um die elektrischen Impulse weiterzuleiten, müssen Natrium und Wasser in einem bestimmten Verhältnis vorliegen.
Ein Natriummangel tritt auf, wenn die Konzentration der gelösten Natriumionen im Körper verdünnt ist. Das kann zwei Gründe haben:
- Zu viel Wasser: Mediziner sprechen in diesem Fall von einem relativem Natriummangel. Er entsteht, wenn du zu viel Wasser zu dir nimmst.
- Zu wenig Natrium: In diesem Fall besteht ein absoluter Natriummangel. Dieser tritt selten auf und wird meist durch andere Krankheiten verursacht.
Natriummangel: Nimm die ersten Symptome erst
Wenn du unter einem relativen oder absoluten Natriummangel leidest, liegt deine körpereigene Konzentration von Natrium unter dem gesunden Level. Dein Körper reagiert mit Alarmsignalen.
Die ersten Anzeichen für einen Natriummangel sind:
- Dir ist unwohl.
- Dein Kopf und deine Muskeln schmerzen.
- Du musst dich übergeben.
- Du bist benommen oder sogar leicht verwirrt.
- Dir ist schwindlig oder du hast Probleme, gerade zu laufen.
Die Anzeichen für schwere Fälle von Natriummangel sind:
- Du bekommst starke Krämpfe.
- Du kannst das Bewusstsein verlieren oder ins Koma fallen.
- Im Gehirn sammelt sich Wasser an und der Hirndruck nimmt zu.
Suche in solchen Fällen unbedingt einen Arzt auf. Er kann einen Natriummangel eindeutig durch eine Blutanalyse feststellen.
Relativer Natriummangel: Sportler sind besonders gefährdet
Von einem relativen Natriummangel sind oftmals Extremsportler betroffen. Sie müssen beim Training viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Aber auch bei Nieren- oder Herzerkrankungen sammelt der Körper Wasser an.
Sportler deuten oftmals die ersten Symptome, wie Kopf- und Muskelschmerzen falsch. Sie gehen von einem Wassermangel (Dehydrierung) aus und trinken noch mehr Wasser, wodurch die Beschwerden weiter zunehmen.
- Laut dem Ärzteblatt sollten Marathonläufer nach einem Rennen erst einmal wenig trinken. Sollten Symptome eines Natriummangels auftreten, können sie mit einer Salzlösung behandelt werden.
- Aber es muss kein Marathon sein: Auch wenn du im Sommer wanderst oder regelmäßig in die Sauna gehst, kannst du durch zu viel Wasser einen Natriummangel hervorrufen.
Ärzte raten, auf den eigenen Körper zu hören: Trinke nach dem Sport lieber weniger und nur solange du Durst verspürst.
Achtung: Wende dich an einen Arzt, falls deine Beschwerden nicht nachlassen. Ärzte können dir spezielle Salzlösungen verordnen oder mit einer Kochsalz-Infusion das Gleichgewicht in deinem Körper wiederherstellen.
Getränke können vorbeugen, aber Natriummangel nicht beheben
Laut Ärzteblatt können isotonische Getränke oder auch natriumreiches Mineralwasser bei einem akuten Natriummangel wenig helfen. Die Konzentration von Natriumionen im Getränk ist meist zu niedrig, um den Mangel in deinem Körper auszugleichen. Isotonische Getränke sollen den Energieverbrauch nach dem Sport schnell ausgleichen. Sie enthalten Energiespender aus Traubenzucker oder Fruchtzucker – aber durchschnittlich nur 10 bis 38 mmol/l Natrium. Der Gehalt im Blut beträgt aber 140 mmol/l.
Du kannst einem Natriummangel vorbeugen, indem du bewusst drauf achtest, wie viel Flüssigkeit du zu dir nimmst. Wähle Getränke, die den Durst schnell löschen, wie zum Beispiel:
- Wasser: Du brauchst nicht unbedingt ein Mineralwasser mit hohem Natriumgehalt kaufen. Experten raten, einfach eine Prise Salz im Wasser aufzulösen. Mit einem Spritzer Zitronen kannst du das Getränk noch verfeinern.
- Du kannst auch eine Apfelsaftschorle mit einer Prise Salz mixen.
Absoluter Natriummangel: Durch diese Krankheiten kann er entstehen
Ein absoluter Natriummangel ist bei einem gesunden Menschen eher unwahrscheinlich. Das Kochsalz (auch Natriumchlorid) in der Nahrung reicht mehr als aus, um den täglichen Bedarf an den Mineralstoffen zu decken.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung berichtet, dass nicht nur Fast Food und Fertiggerichte ungesund hohe Salzmengen enthalten. Auch unseren selbst gekochten Mahlzeiten aus frischen Zutaten mischen wir oft zu viel Salz bei.
- Die empfohlene Tagesration an Natrium liegt für Erwachsene bei 1.500 Milligramm. Das entspricht etwa sechs Gramm Kochsalz oder einem Teelöffel am Tag.
- Kinder benötigen entsprechend ihres Alters weniger. Säuglinge unter vier Monaten brauchen nur 200 Milligramm Natrium am Tag.
Durch schwere Magen-Darm-Erkrankungen verliert der Körper neben Flüssigkeit auch seine Elektrolyte, zu denen auch Natrium gehört. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder.
Vorsicht: Dauert die Infektion länger an oder tritt sehr heftig auf, solltest du dich an einen Arzt wenden. Bei schwereren Fällen von Natriummangel müssen Ärzte mit Kochsalzinfusionen die Konzentration langsam wieder auf das normale Niveau bringen.
Durch diese Krankheiten kann ebenfalls ein absoluter Natriummangel entstehen.
- Schwere oder großflächige Verbrennungen
- spezielle Nierenleiden
- Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder des Bauchfells
- Darmverschluss
Aber auch Medikamente können zu einem Natriummangel führen:
- Tabletten zur Entwässerung
- Medikamente, die den Blutdruck senken
- spezielle Antidepressiva oder Rheuma
Ärzte raten zu regelmäßigen Blutuntersuchungen, um den Natriumgehalt zu überprüfen. Vor allem ältere Menschen sollten regelmäßig eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen. Ihr Organismus reagiert besonders empfindlich auf veränderte Natriumwerte im Blut.