Dein Baby leidet an Durchfall und du weißt nicht, wie du ihm helfen kannst? Wir zeigen dir, woher Durchfall eigentlich kommt und was du sofort dagegen tun kannst.
Durchfall bei gestillten Babys
Egal, ob Mutter- oder Flaschenmilch: Der Stuhlgang von Babys, die ausschließlich von Milch ernährt werden, hat prinzipiell eine breiige bis flüssige Konsistenz. In den ersten vier bis sechs Lebenswochen hat das Baby außerdem recht häufigen Stuhlgang: Durchschnittlich zwei bis fünf Mal pro Tag. Sobald dein Baby um die drei Monate alt ist, scheidet es im Schnitt ein- bis zweimal am Tag weichen Stuhl aus.
Der Stuhl von Babys, die ausschließlich gestillt werden, ist weicher und gelblicher als der von Flaschenkindern. Sie neigen außerdem eher selten zu Durchfall.
Ob dein Baby wirklich Durchfall hat, lässt sich also nicht nur anhand von Konsistenz, Menge und Farbe des Stuhlgangs bestimmen. Sorgen solltest du dir erst machen, wenn dein Baby zusätzlich zum häufigen, wässrigen Stuhlgang folgende Symptome zeigt:
- Fieber
- übel riechender Stuhl
- Blut im Stuhl
- Abgeschlagenheit und Unwohlsein
Durchfall bei ausschließlich von Milch ernährten Babys lässt sich meist auf folgende Ursachen zurückführen:
- in den meisten Fällen: Infektionen mit Viren oder Bakterien (Magen-Darm-Erkrankung)
- schmutzige Gegenstände im Mund
- als Begleiterscheinung bei Erkältungen
Achtung: Bei Babys, die voll gestillt werden oder entsprechend die Flasche bekommen, kann harter oder zu wenig Stuhl ein Zeichen für Dehydrierung sein.
Durchfall bei von Breikost ernährten Babys
Der Stuhl von Babys, die bereits Brei oder sogar feste Nahrung erhalten, wird mit der Zeit zunehmend fester. Konsistenz und Farbe variieren aber auch hier von Baby zu Baby beziehungsweise von Mahlzeit zu Mahlzeit. Hat das Baby also Spinat oder Rote Bete gegessen, kann der Stuhl auch mal rot oder grün gefärbt sein.
Grundsätzlich sind Babys, die bereits Breikost erhalten, häufiger von Durchfall betroffen. In den meisten Fällen kommt es auch bei ihnen aufgrund von Infektionen mit Viren oder Bakterien zu Durchfall. Diese setzen sich zum Beispiel im Rahmen einer Magen-Darm-Erkrankung an der Darmschleimhaut fest und sorgen so für eine Entzündung. Durchfall bei Babys, die nicht mehr ausschließlich von Milch ernährt werden, lässt sich mitunter aber auch auf folgende Ursachen zurückführen:
- verdorbene Lebensmittel, Nahrungsmittelvergiftung
- Laktoseintoleranz
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
- ungeeignete Ernährungsweise (beispielsweise beim Konsum von zu viel Fruchtsaft)
Teilweise macht sich Durchfall auch als Begleiterscheinung von Erkrankungen der Harn- oder Atemwege, einer Blinddarmentzündung oder seelischem Stress bemerkbar. Manche Babys bekommen außerdem Durchfall, wenn sie beginnen, zu zahnen.
Erste Hilfe bei Durchfall
Wenn dein Baby an Durchfall leidet, helfen folgende Sofortmaßnahmen:
- Babys, die nur von Milch ernährt werden, sollten auf jeden Fall weiterhin gestillt werden bzw. die Flasche bekommen.
- In erster Linie gilt es, den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Dein Baby sollte unbedingt ausreichend trinken, um nicht zu dehydrieren. Vor allem in den ersten Stunden nach Auftreten des Durchfalls sollte es hauptsächlich Flüssigkeit zu sich nehmen. Fenchel– und Kamillentee helfen. Achte darauf, dass der Tee nicht zu heiß ist, sondern maximal Zimmertemperatur hat.
- Um deinem Kind wieder Mineralstoffe zuzuführen, kannst du dem Tee etwas Salz oder Traubenzucker zugeben.
- Wenn dein Baby bereits isst: Achte darauf, dass es fettarme und gut verträgliche Nahrung erhält. Empfehlenswert sind zum Beispiel Zwieback, zerdrückte Bananen, Salzstangen oder trockenes Toast. Vor allem auf fettiges, gebratenes Essen oder blähendes Gemüse sollte verzichtet werden.
Wichtig für die Eltern: Wasche dir immer gründlich die Hände bevor du dein Kind anziehst, ihn etwas zu Essen gibst oder mit ihm kuschelst. Im Falle einer Erkrankung solltest du außerdem daran denken, nicht den Löffel deines Kindes in den Mund zu nehmen.
Wann zum Arzt?
Durchfall geht in der Regel mit einem großen Flüssigkeitsverlust einher. Im Gegensatz zu Erwachsenen besteht bei Babys ein noch höheres Risiko, dass sie austrocknen. Ob dein Baby zu viel Flüssigkeit verloren hat, erkennst du an folgenden Anzeichen:
- Fieber
- trockener Mund
- Weinen ohne Tränen
- trockene Windel nach über zehn Stunden
- Teilnahmslosigkeit
- hohes Fieber
Wenn dein Baby außerdem erbricht, starke Bauchschmerzen und -krämpfe aufweist und nicht mehr trinken möchte, solltest du ebenfalls schnellstmöglich einen Kinderarzt aufsuchen.