Geschwollene Augen können eine Vielzahl von Ursachen haben. In den meisten Fällen sind sie harmlos und du kannst sie selber behandeln. Erfahre hier, welche Hausmittel helfen.
Was sind geschwollene Augen?
Vermutlich hat das jeder schon einmal erlebt: Beim Blick in den Spiegel schaut man sich aus geschwollenen Augen an, die klein und müde aussehen. Meist handelt es sich bei Schwellungen um die Augen um eine vorübergehende und harmlose Veränderung – manchmal können sie aber auch chronisch sein oder auf eine Erkrankung hinweisen. Die klassischen geschwollenen Augen am Morgen verschwinden meist im Laufe des Tages, da es sich dabei um Wassereinlagerungen handelt. Tränensäcke hingegen gehören zu den permanenten Augenschwellungen.
Die Partie um die Augen ist besonders empfindlich. Die Haut dort ist nämlich sehr zart und dünn – ihr fehlen Bindegewebe und die Unterhaut, die für Polsterung sorgen würde. Deshalb können schnell Schwellungen und Reizungen auftreten.
Augenschwellungen können sich in unterschiedlichen Formen und an unterschiedlichen Stellen ausbilden. Zum Beispiel kann nur ein Lid des Auges betroffen sein – Lidödem genannt-, oder aber auch die ganze Partie um die Augen. Wie stark die Schwellung ist, hängt von ihrer Ursache und der Konstitution der betroffenen Person ab. Manche Schwellungen werden von Rötungen oder Juckreiz begleitet, beispielsweise aufgrund von Allergien oder Fremdkörpern im Augenbereich.
Ursachen für geschwollene Augen
Es gibt verschiedene Ursachen für geschwollene Augen. Viele davon sind harmlos, andere könnten ein Zeichen von Krankheiten sein.
Geschwollene Augen am Morgen
Geschwollene Augen am Morgen sind eine harmlose und kurzfristige Veränderung. Sie entsteht, weil im Liegen der Lymphabfluss erschwert wird – so kann es zu Wassereinlagerungen im Gesicht kommen, besonders rund um die Augenpartie. Auch deine Ernährung kann zu geschwollenen Augen am Morgen führen: Hast du am Vorabend etwa salzige und proteinreiche Mahlzeiten gegessen oder viel Alkohol getrunken, speichert der Körper mehr Flüssigkeit. Diese sammelt sich dann in Schwellungen an. Im Laufe des Tages entleeren sich Wassereinlagerungen an den Augen von alleine.
Tränensäcke
Auch Tränensäcke sind bekannte Augenschwellungen. Im Gegensatz zu den morgendlichen geschwollenen Augen sind sie aber ein chronisches Problem, denn sie entstehen durch Fetteinlagerungen im Unterlid. Wenn du wenig schläfst, viel Alkohol trinkst und viel salzige Nahrung zu dir nimmst, begünstigt das Tränensäcke. Im Alter werden sie besonders dominant. Oft ist die Neigung zu Tränensäcken aber auch genetisch bedingt, sodass sie schon im jungen Alter auftreten können.
Trockene Augen
Eine lange Arbeitszeit am Computer zieht oftmals trockene und geschwollene Augen nach sich, genauso wie das Tragen von Kontaktlinsen oder eine zu warme und trockene Heizungsluft. All dies führt nämlich dazu, dass der Tränenfilm auf der Augenoberfläche stark verdunstet, wodurch Reizungen an den Augen schneller entstehen.
Gerstenkorn und Hagelkorn
Das Gerstenkorn ist eine Infektion der Augenlid-Drüsen. Sie äußert sich zunächst in schmerzhaften Schwellungen und Rötungen. Schließlich bildet sich eine eitrige Schwellung, das sogenannte Gerstenkorn. Das Hagelkorn ist die Verstopfung einer bestimmten Drüse am Oberlid. Im Gegensatz zum Gerstenkorn verläuft die Schwellung beim Hagelkorn ohne Schmerzen. Manchmal muss diese Verdickung operativ entfernt werden.
Allergien
Wenn die Augen nicht nur geschwollen sind, sondern zudem auch noch gerötet und gereizt, sie jucken oder tränen, ist die Ursache wahrscheinlich eine Allergie. Heuschnupfen gehört zu den häufigsten Allergien und äußert sich nicht nur in Schnupfen, sondern auch in stark gereizten und geschwollenen Augen. Auch eine Hausstaubmilben-Allergie kann sich durch geschwollene, gerötete Augen nach dem Aufwachen am Morgen bemerkbar machen.
Ernsthafte Erkrankungen
Chronisch geschwollene Augen können auch eine Begleiterscheinung ernsterer Erkrankungen sein. Darum ist es ratsam, bei anhaltenden Beschwerden an der Augenpartie einen Arzt aufzusuchen. Mögliche Krankheiten, auf die geschwollene Augen hindeuten könnten, sind beispielsweise:
- Nierenversagen
- Herzerkrankungen
- Bluthochdruck
- Schilddrüsenunterfunktion
Weitere Ursachen
- Erkältungen: Vor allem wenn die Nasennebenhöhlen bei einer Erkältung betroffen sind, können auch Augenpartien anschwellen.
- Weinen: Verweinte Augen sind häufig geschwollen, weil beim Weinen ein stärkerer Druck entsteht, der zu Flüssigkeitsablagerungen im umliegenden Gewebe führt.
- Weiblicher Zyklus: Vor dem Eisprung oder während der Menstruation sorgt das Hormon Östrogen für mehr Wassereinlagerungen, die auch für geschwollene Augen verantwortlich sein können.
Wann zum Arzt mit geschwollenen Augen?
Wenn sich deine geschwollenen Augen nur nach dem Aufstehen blicken lassen und im Laufe des Tages verschwinden, sind die Schwellungen lediglich eine harmlose und kurzzeitige Veränderung der Augenpartie. Auch nachdem du geweint oder zu wenig geschlafen hast, sind geschwollene Augen normal.
Wenn du aber mit anhaltenden oder immer wiederkehrenden Augenschwellungen zu tun hast, die du nicht erklären kannst, solltest du sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Hinter geschwollenen Augen können sich nämlich auch Allergien oder andere ernstzunehmende Erkrankungen verstecken.
Diese Hausmittel helfen gegen geschwollene Augen
Die Behandlung von geschwollenen Augen hängt von den jeweiligen Ursachen hab. Manche Formen geschwollener Augen sollten ärztlich behandelt werden (wie z.B. Gerstenkorn und Hagelkorn).
Sind die geschwollenen Augen jedoch Folge einer durchgezechten oder durchweinten Nacht, eines anstrengenden Lebensstils, einer ungesunden Ernährung oder einer Allergie kannst du selbst einige Hausmittel anwenden.
Kühlen
Wenn du deine Augenpartie kühlst, wirkt das besonders schnell und effektiv. Die Kälte verengt die Blutgefäße, wodurch die Haut gestrafft wird und Schwellungen abklingen.
- Kalter Teelöffel: Lege ein paar Metalllöffel für 10 bis 15 Minuten in den Tiefkühler und danach auf deine geschlossenen Augenlider. Sobald die Löffel warm geworden sind, kannst du gleich ein neues Paar aus dem Tiefkühler nehmen. Wenn du immer auf geschwollene Augen vorbereitet sein möchtest, solltest du einfach Löffel im Kühlschrank statt im Gefrierschrank aufbewahren. So sind sie immer griffbereit, ohne zu kalt zu sein.
- Teebeutel: Bereite dir eine Kanne Tee vor, lasse die benutzten Teebeutel ausreichend abkühlen und gib sie für eine halbe Stunde in den Kühlschrank. Danach kannst du sie auf deine geschlossenen Augenlider legen.
- Eiswürfel: Mit Eiswürfeln kannst du deine Augenpartie sanft umfahren und dabei kühlen.
- Aloe Vera: Das Gel der Aloe-Vera-Pflanze ist feuchtigkeitsspendend und durchblutungsfördernd, und somit ideal, um Schwellungen zu mildern. Entferne das Gel aus dem Blatt einer Aloe-Vera-Pflanze und lege es für 15 Minuten in den Kühlschrank. Verteile es danach auf die Schwellungen rund um das Auge und lasse es 15 Minuten einwirken. Entferne es danach vorsichtig. Pass auf, dass das Gel nicht in die Augen gelangt.
- Wende diese Hausmitteln nur an, wenn die geschwollenen Augen nicht zusätzlich gereizt oder entzündet sind.
Ein gesunder Lebensstil
- Ausreichend und richtig schlafen: Neben ausreichend Schlaf ist auch die Art und Weise, wie du schläfst, wichtig. Um Wassereinlagerungen im Gesicht zu vermeiden, hilft es schon, die Schlafposition anzupassen: Der Kopf sollte höher gelagert sein als der Rest des Körpers. Schlafe daher auf einem zusätzlichen Kissen und möglichst in Rückenlage. So funktioniert der Lymphfluss optimal.
- Ausreichend Wasser trinken: Wenn du deinen Körper mit ausreichend Wasser hydrierst (mindestens 2 Liter am Tag), kannst du Wassereinlagerungen vermeiden, da sie gleich am Morgen ausgeschwemmt werden.
- Ausgewogen ernähren: Ernähre dich gesund, nährstoff- und vitaminreich. Achte darauf, Lebensmittel in deinen Speiseplan zu integrieren, die zum Beispiel viel Vitamin A und Vitamin K enthalten – sie regulieren die Blutgerinnung. Auch Vitamin C ist wichtig, es bewahrt das Hautkollagen. Verzichte aber auf große Mengen an Alkohol, Nikotin und Salz.
Allergie-Auslöser vermeiden
- Pollenallergien können stark geschwollene Augen verursachen. Verstaue getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer, da daran noch Pollen haften könnten. Wasche dir aus demselben Grund vor dem Schlafen die Haare, oder brause sie mit Wasser ab.
- Wenn du eine Milbenallergie hast, musst du deine Bettwäsche regelmäßig wechseln.
Trockene Augen vermeiden
- Zeit am Computer augenfreundlich gestalten: Starrst du zu lange auf den Computer, sind trockene Augen die Folge, welche Schwellungen nach sich ziehen können. Achte bei deiner Zeit vor dem Computer darauf, häufig zu blinzeln und die 10-10-10-Methode anzuwenden. Das heißt, du schaust alle 10 Minuten auf ein Objekt in 10 Fuß (= 3 Meter) Entfernung für 10 Sekunden. Das entspannt die Augen und Tränenflüssigkeit wird produziert. Es ist auch augenfreundlicher, die Bildschirmhelligkeit nicht zu hoch zu stellen.
- Kontaktlinsen: Wenn du Kontaktlinsen trägst, solltest du folgendes beachten: Reinige sie gründlich, wechsle sie regelmäßig und trage sie nicht zu lange. Sonst können Trockenheit, Reizungen und Infektionen entstehen.