Fast 6 % der Amerikaner haben eine Kaufsucht, die zu emotionalem Stress und in einigen Fällen zu einer schwächenden Verschuldung führen kann. Trotz der psychischen und finanziellen Belastungen durch übermäßiges Kaufen hat die Internationale Klassifikation der Krankheiten es nicht als formale psychische Gesundheitsstörung bezeichnet. Aber dank einer neuen diagnostischen Skala sind die Forscher der Bewertung und Legitimierung des Problems einen Schritt näher gekommen.
Ein Forscherteam unter der Leitung von Mike Kyrios, Ph.D., und Dan Fassnacht, Ph.D., entwickelte die Excessive Buying Rating Scale (EBRS), basierend auf Informationen von 358 Teilnehmern. Die Ergebnisse wurden im Journal of Obsessive-Compulsive and Related Disorders veröffentlicht , und die Skala hilft, den Schweregrad von Kaufstörungen einzuschätzen und vorherzusagen, wer gefährdet sein könnte.
Wer ist dem Risiko übermäßiger Käufe ausgesetzt?
Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass Einkäufe eher vorteilhaft als problematisch sind, haben mit größerer Wahrscheinlichkeit übermäßige Kaufprobleme.
„Der starke Glaube, dass der Kauf eines Objekts zu emotionaler Sicherheit führt – oder dass der Nichtkauf des Objekts zu einem Verlust von Chancen führt – erklärt bis zu einem gewissen Grad, warum Menschen ihren Kaufdrang nicht kontrollieren können“, sagte Fassnacht.
Einkaufen kann als Bewältigungsmechanismus für Traurigkeit (die mit Sucht verbunden ist) oder geringes Selbstwertgefühl eingesetzt werden. Laut Kyrios „scheint das Kaufen eine Strategie zu sein, mit der wir Mängel ausgleichen, die wir in uns selbst sehen.“ Menschen mit Selbstambivalenz kauften eher impulsiv.
Neben emotionalen Indikatoren schien auch die Biologie eine Rolle zu spielen. Es gab einen "kleinen, aber signifikanten Effekt von Geschlecht und Alter", sagte Fassnacht. "Frauen und jüngere Menschen berichteten von einer hohen übermäßigen Kaufbereitschaft."
Warum hilft diese Messung?
Die Schaffung eines globalen Diagnosewerkzeugs könnte übermäßiges Kaufen von „anderen spezifischen Impulskontrollstörungen“ unterscheiden. Wenn die Störung alleine steht, wird es Wissenschaftlern leichter fallen, eine gezielte Behandlungsoption zu finden.
Da Sucht und süchtig machende Persönlichkeiten weitgehend missverstanden werden, werden sie außerdem häufig stigmatisiert. Kaufstörungen als echten pathologischen Zustand zu erkennen, kann hoffentlich mehr Empathie für diejenigen schaffen, die Probleme haben.