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Fuchsbandwurm: Achtung, wenn du Bärlauch & Co. sammelst!

Der Fuchsbandwurm ist lediglich ein bis drei Millimeter groß. Allerdings kann er beim Menschen schwere Lebererkrankungen auslösen. Vorsicht also, wenn du Bärlauch und Co. sammelst.

Beim Fuchsbandwurm handelt es sich um einen kleine Art des Bandwurms, die laut Fachinformationen lediglich auf der Nordhalbkugel verbreitet ist. Der Fuchsbandwurm kommt vor allem in mitteleuropäischen Ländern vor und befällt zum Beispiel in Bayern schätzungsweise jeden dritten bis vierten Fuchs. Auch die Hauptstadt München gilt als Fuchsbandwurm-Risikogebiet, da dort viele Füchse vorkommen.

Außer dem Fuchs kann der Bandwurm auch Hunde und Katzen befallen. Der Fuchsbandwurm vermehrt sich durch seinen mit reifen Eiern durchzogenen Kot, der über einen Zwischenwirt wie beispielsweise kleine Nagetiere aufgenommen wird. In deren Darm schlüpfen aus den Eiern kleine Larven. Da diese zur Leber wandern und sich dort massiv vermehren, kann das Gewebe zerstört werden.

Krankheitsbild: Wie Fuchsbandwürmer bei Mensch und Tier wirken

Zwischen der Ansteckung und dem Vollbild der Erkrankung vergehen oft mehrere Jahre, was die Diagnose häufig erschwert. Da die Larven des Fuchsbandwurms hauptsächlich die Leber befallen und diese durch Zysten schädigen, entstehen dementsprechende Beschwerdebilder. Leiden Menschen oder Tiere an Echinokokkose, so entwickeln sie häufig eine Gelbsucht, haben Schmerzen im Oberbauch oder bemerken Müdigkeit, Gewichtsverlust und einen schlechteren Allgemeinzustand.

Wichtig: Bei der Echinokokkose handelt es sich laut RKI um eine meldepflichtige Erkrankung. Von Mensch zu Mensch überträgt sich die Erkankung jedoch nicht. Dennoch kann eine Erkrankung lebensbedrohliche Folgen haben. Betroffene Patienten müssen oft lebenslang Medikamente nehmen. Daher solltest du einer  Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm vorbeugen.

Infektion vermeiden: Achtung, wenn du Bärlauch & Co. sammelst!

Es ist zwar unklar, wie genau sich Menschen mit den Eiern der Parasiten infizieren. Doch die Wissenschaft vermutet einen Zusammenhang zwischen Waldfrüchten und Pflanzen, die mit dem Kot des Bandwurms verunreinigt sein könnten. Du solltest also, wenn du Bärlauch und Co. sammelst, einige Vorsichtsmaßnahmen einhalten:

  • Bärlauch sowie Früchte, die nah am Boden wachsen, solltest du vor dem Verzehr mit Wasser abwaschen. Selbiges gilt für Gemüse oder Beeren aus Freilandkulturen. Beachte bitte, dass Tiefgefrieren hier nicht viel bringt, da die Eier des Fuchsbandwurms erst bei Temperaturen von etwa -80 Grad absterben.
  • Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du den gesammelten Bärlauch in gekochter Form nutzen. Dies bringt wiederum auch den Vorteil mit sich, dass du trockenen Bärlauch länger als frischen aufbewahren kannst.
  • Einige Stellen sind besonders risikoreich, da der Fuchsbandwurm dort häufiger seinen Kot ablegt. Vermeide, wenn du Früchte oder Bärlauch sammelst, also Wegkreuzungen, Baumstümpfe oder Felsen.
  • Falls du im Wald oder auf dem freien Feld arbeitest, wasche deine Hände danach gründlich. So minimierst du das Risiko, dich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren.
  • Auch im Umgang mit deinen Haustieren solltest du auf eine gewisse Hygiene achten. Nach dem Kontakt zu Hunden und Katzen solltest du deine Hände waschen. Zudem ist es angebracht, die Tiere in regelmäßigen Abständen vom tierärztlich entwurmen zu lassen.
  • Für Gartenbesitzer gilt: Herumstreunende Füchse sollten weder eigenständig angefasst noch gefüttert werden. Fuchskot im Garten lässt sich mithilfe einer Schaufel, Handschuhen und einer kleinen Hundekot-Tüte entfernen.