DeuAq.com >> Leben >  >> Gesundheit

Richtige Ernährung bei Rheuma: Das solltest du beachten

Mit der richtigen Ernährung bei Rheuma kannst du positive Veränderungen erzielen. Wenn du an einem rheumatischen Leiden erkrankt bist, können dir einige Tipps helfen, deine Beschwerden zu lindern.

Was kann eine ausgewogene Ernährung bei Rheuma bewirken?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt zur Ernährung bei Rheuma, sich überwiegend pflanzlich zu ernähren. Das begründet sie wie folgt:

  • Rotes Fleisch, Proteine und auch Kaffee scheinen das Risiko für eine verbreitete Rheumaart, der Rheumatoiden Arthritis, zu erhöhen.
  • Schweineschmalz, Eigelb oder fettreiche Wurstprodukte sind bei rheumatischen Leiden nicht empfehlenswert. Du solltest sie maximal zweimal pro Woche verzehren. Der Grund sind die in tierischen Produkten enthaltenen Omega-6-Fettsäuren. Diese haben einen hohen Anteil an Arachidonsäure, welche Entzündungen fördern kann.
  • Als Faustregel bei Rheuma gilt deshalb: Du solltest deinen Speiseplan so gestalten, dass du möglichst wenig Arachidonsäure aufnimmst. Also: Wenig tierische Produkte zu dir nehmen.
  • Es gibt allerdings eine wichtige Ausnahme: Fetter Fisch und auch Olivenöl senken das Risiko, an rheumatischen Leiden zu erkranken. Das liegt daran, dass in tierischem Fett mehr Omega-6-Fettsäuren als in Fisch sind. Stattdessen enthalten Fischprodukte viele Omega-3-Fettsäuren. Im Rahmen einer Studie erhielten Rheuma-Patienten 800 Gramm Fisch pro Woche zu essen. Dies führte zu weniger geschwollenen Gelenken und zu geringeren Schmerzen. Empfehlenswerte Fisch-Sorten sind zum Beispiel Lachs, Hering oder Makrele. Das Problem: Die meisten Fischarten sind stark überfischt, sie sollten deswegen nur selten oder gar nicht auf dem Teller landen (Mehr dazu: 5 Gründe, warum wir lieber keinen Fisch mehr essen sollten)
  • Gut, dass es Alternativen zu Fisch gibt: Omega-3-Fettsäuren wie die α-Linolensäure sowie das wertvolle Vitamin E stecken beispielsweise auch in Lein- oder Rapsöl. Diese Öle kannst du zum Beispiel gemeinsam mit einer Handvoll Nüssen in einem Salatdressing verwenden.

Ernährung bei Rheuma: Worauf kann ich nochachten?

Die DGE hat noch einige weitere Tipps für die Ernährung bei Rheuma:

  • Eine vielseitige und ausgewogene Ernährung ist wichtig, um den Körper ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Wenn du dich ohne tierische Produkte ernähren möchtest, informiere dich darüber, wie du aus veganen Quellen Proteine und Kalzium zu dir nehmen kannst.
  • Gewürze wie Ingwer, Knoblauch, Curry oder Kümmel versorgen den Körper mit wichtigen Antioxidantien. Antioxidanien sind chemische Substanzen, die natürlich vorkommen und den Körper vor schädlichen Einflüssen schützen.
  • Versuche, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu dir zu nehmen. Sie enthalten antioxidative Substanzen wie Vitamin C auch β-Carotin sowie weitere Vitamine und Mineralstoffe.
  • Rauchen verschlimmert die Rheumatoide Arthritis, sodass du darauf vollständig verzichten solltest. Wenn du an Gicht oder an Osteoporose leidest, solltest du laut der Rheuma-Liga Hamburg Alkohol meiden, selbst in geringen Mengen.
  • Solltest du an Übergewicht leiden, kann es helfen, wenn du dein Gewicht reduzierst. Wenn du abnimmst, beispielsweise mithilfe von Sport, kannst du Arthrose in den tragenden Gelenken bekämpfen. Jedes Kilo weniger entlastet Knorpel und Bänder.

Vegetarische Ernährung bei Rheuma

Vegetarische oder gar vegane Ernährung ganz ohne tierische Produkte gilt als wahre Wunderwaffe bei rheumatischen Erkrankungen. Abschließend wissenschaftlich belegt ist das allerdings nicht. Du solltest generell beachten, dass eine ausgewogene Ernährung bei Rheuma nicht den Arztbesuch ersetzen kann!

Dennoch kann eine gesündere Ernährung Symptome von Rheuma lindern und dein gesundheitliches Wohlbefinden verbessern. Manche Menschen brauchen sogar weniger Medikamente, wenn sie ihren Fleisch- und Wurstkonsum einschränken und dafür mehr Obst und Gemüse essen. Es gibt sogar spezielle Rezepte für Rheumatiker.

Was ist eigentlich Rheuma?

Rheuma ist ein Überbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, welche unterschiedliche Symptome und Krankheitsverläufe aufzeigen. Die WHO definiert Rheuma als muskuloskelettale Erkrankungen, die fast immer mit anhaltenden Schmerzzuständen und Bewegungseinschränkungen verbunden sind.

Die wichtigsten Gruppen sind:

  • entzündlich-rheumatische Erkrankungen (beispielsweise die rheumatoide Arthritis, bei der betroffene Gelenke überwärmt, gerötet und schmerzhaft geschwollen sind und sich morgens schwer bewegen lassen)
  • degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (hierzu gehört die Arthrose, bei der bei Belastung Schmerzen auftreten sowie manche Gelenkbewegungen nicht mehr möglich sind)
  • weichteilbedingte Erkrankungen (zum Beispiel die Fibromyalgie, bei der unter anderem an Muskelursprüngen und Bandstrukturen Schmerzen auftreten und Betroffene sich häufig erschöpft und müde fühlen)
  • die so genannten Vaskulitiden und Kollagenosen (dazu gehört der systemische Lupus erythematodes, welcher sich unter anderem an der Haut oder systemisch, das bedeutet an den inneren Organen, zeigen kann)
  • und Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (zum Beispiel Gicht, welche häufig durch eine falsche Ernährung bedingt wird und bei der sich die Gelenke durch zu viel Harnsäure im Körper entzünden).

Laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie leidet etwa ein Viertel aller Deutschen an Funktionseinschränkungen der Bewegungsorgane.