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Knoblauch und der Blutdruck: So wirkt die Wunderknolle

Knoblauch hat viele gesundheitsfördernden Wirkungen. Sogar bei hohem Blutdruck soll die Wunderknolle helfen. Wir erklären dir, wie die Heilpflanze wirkt.

Am Geschmack und dem Geruch von Knoblauch mögen sich die Geister scheiden – doch gesundheitlich ist die Wunderknolle nicht umstritten, wurde sie doch bereits 1989 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Dabei ist das potentielle Anwendungsgebiet von Knoblauch weitreichend, unter anderem soll er auch bei hohem Blutdruck helfen.

Knoblauch senkt den Blutdruck

Knoblauch enthält eine Menge medizinisch wirksamer Inhaltsstoffe, der wohl interessanteste ist aber Allicin: Diese Schwefelverbindung ist sowohl für den typischen Knoblauchgeruch als auch für seine gesundheitlichen Hauptwirkungen verantwortlich.

Dass Knoblauch den Blutdruck senkt, ist ebenfalls dem Allicin zu verdanken und wurde bisher mehrfach wissenschaftlich bestätigt:

  • Knoblauch ist eine natürlich wirksame Alternative zu blutdrucksenkenden Medikamenten. Dies bestätigt eine Meta-Analyse von 2008, die elf Studien mit Placebo-Gruppen von 1955 bis 2007 untersuchte.
  • Der Blutdruck wird insofern normalisiert, als dass die Blutgefäße entspannt und erweitert sowie die Fließeigenschaften des Blutes verbessert werden.
  • Zum selben Ergebnis kommt auch eine australische Studie aus dem Jahre 2014: Knoblauch kann effektiv bei zu hohem systolischen und diastolischen Blutdruck eingesetzt werden.
  • Eine saudi-arabische Studie von 2013 fand zudem heraus, dass die blutdrucksenkende Wirkung mit der Menge an konsumierten Knoblauch steigt. Je mehr Knoblauch, desto stärker sinken die Blutdruck-Werte.

Knoblauch bei Bluthochdruck – darauf kommt es an

Um Knoblauch bei zu hohem Blutdruck effektiv einzusetzen, müssen wir uns zunächst das besagte Allicin genauer ansehen:

  • Allicin liegt im Knoblauch zunächst in seiner Vorstuffe Alliin vor.
  • Wenn du Knoblauch schneidest oder anderweitig zerkleinerst, wird das Enzym Alliinase freigesetzt. Dieses reagiert an der Luft mit dem Alliin – es entsteht Allicin.
  • Dieses Allicin ist eine sehr instabile Schwefelverbindung, die in seiner Struktur schnell zerstört werden kann. Zudem wird das angesprochene Enzym Alliinase beim Kochen deaktiviert.

Aus diesem Grund solltest du Knoblauch für seine medizinische Wirkung immer roh verzehren – frisch oder getrocknet. Am besten schneidest oder raspelst du den Knoblauch vorher klein, lässt ihn einige Minuten an der Luft liegen und verarbeitest ihn dann roh weiter – etwa in Salat, selbst gemachtem Knoblauchöl, in einem Dip oder in Knoblauchbutter.

Die empfohlene Dosis ist natürlich von deinen Blutdruckwerten abhängig. Die blutdrucksenkende Wirkung des Knoblauchs wurde für Dosen von 1/3 bis 11/2 g Knoblauch nachgewiesen – das entspricht dem Zehntel bis der Hälfte einer Knoblauchzehe. Je nach Blutdruckwerten könnte es auch nötig sein, bis zu vier Knoblauchzehen pro Tag zu essen.

 

Gesunder Knoblauch-Konsum ohne Nebenwirkungen

Wie bei jedem Heilmittel, solltest du es auch mit Knoblauch nicht übertreiben. Vor allem wenn du Knoblauch in großen Mengen oder über längere Zeiträume einnehmen möchtest, solltest du das vorher mit deinem Arzt abklären. Du solltest auch nie selbständig deine verordneten Medikamente absetzen, sondern vorher immer einen Facharzt aufsuchen.

Vorsicht ist natürlich geboten, wenn du zu niedrigen Blutdruck hast. Dann solltest du Knoblauch besser nur in geringeren Dosen konsumieren – und deinen Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Das gleiche gilt, wenn du parallel blutverdünnende Medikamente einnimmst.

Wenn du das beachtest, steht dem gesunden Knoblauch-Konsum eigentlich nur noch eine Nebenwirkung im Wege: Der Geruch, den viele als lästig empfinden. Aber auch das braucht dich nicht davon abzuhalten, den Knoblauch und seine gesundheitlichen Effekte zu nutzen: Wir geben dir Tipps, wie du Knoblauchgeruch loswerden kannst.