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Autosuggestion: So wirkt die Kraft der Selbstbeeinflussung

Mithilfe von Autosuggestion kannst du dein Unterbewusstsein beeinflussen. Hier erfährst du, wie du dir die Methode im Alltag zu Nutze machen kannst.

Ursprung der Autosuggestion

Das Wort Autosuggestion wird aus dem griechischen Wort „auto“ und dem lateinischen Wort „suggestio“ zusammengesetzt. Übersetzt bedeutet es soviel wie Selbstbeeinflussung. Das Wort beschreibt eine Methode, mit Hilfe derer du dein Unterbewusstsein beeinflussen und so dein Verhalten ändern kannst.

Beschrieben wurde diese Methode erstmals von Emil Coué, einem Apotheker und Zeitgenossen von Sigmund Freud. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit der Macht von Gedanken.

Bei seiner Arbeit stellt Coué fest, dass er den Erfolg einer Therapie beeinflussen konnte – und zwar mit den Worten, mit denen er ein Medikament übergab. Daraus schlussfolgerte er, dass die innere Haltung und die Vorstellungskraft für die Genesung relevanter waren als das Präparat selbst. Dieses Prinzip ist auch für den „Placebo Effekt“ verantwortlich: Auch hier verbessert sich der Zustand von Patienten, nachdem sie ein wirkstofffreie Tablette zu sich nehmen.

Autosuggestion soll dir helfen, deine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und so deine Gesundheit und deine Psyche positiv zu beeinflussen.

Wie funktioniert Autosuggestion?

Um Autosuggestion anzuwenden, gehst du folgendermaßen vor:

  • Stelle dir dein gewünschtes Ziel möglichst konkret bildlich vor.
  • Wiederhole eigene Phrasen, die dir dein Ziel vor Augen führen.

Wie du deine Phrase formulierst, ist sehr wichtig: Wähle Worte, denen du selbst glauben schenken kannst. Nur wenn du wirklich hinter deiner Phrase stehst, kann es dir gelingen, dein Unterbewusstsein nachhaltig zu beeinflussen.

Wenn du beispielsweise krank bist, ist es schwierig, dein Unterbewusstsein mit dem Satz „Ich bin gesund“ zu beeinflussen. Mit Phrasen wie „Es geht mir von Tag zu Tag besser.“ oder „Mein Körper heilt.“ kannst du dich womöglich selbst überzeugen.

Erst wenn du deine Phrase und deine Vorstellung regelmäßig wiederholst, kann sie sich in deinem Unterbewusstsein festsetzen – bis du sie schließlich verinnerlicht hast. Sprich die Bestätigung öfter laut aus, um dich darin zu bekräftigen.

Tipp: Du kannst deine persönliche Formulierung auch auf einen Zettel schreiben und aufhängen – so hast du dein Ziel stets vor Augen.

Autosuggestion: Anwendungsgebiete und Beispielphrasen

Autosuggestion kann dir bei verschiedenen Problemen weiterhelfen. Hier findest du einige Beispiele mit möglichen Leitsätzen:

  • Stärke dein Selbstwertgefühl: „Ich bin ein wertvolles Mitglied dieser Gesellschaft.“ „Ich liebe die Welt und die Welt liebt mich.“
  • Erreiche deine Ziele: „Ich bin jeder Herausforderung gewachsen.“ „Ich wachse mit meinen Aufgaben und kann jede Herausforderung bewältigen.“
  • Überkomme Schlafprobleme: „Ich werde tief und ruhig schlafen.“ „Mein Schlaf ist tief und erholsam.“
  • Verbessere den Umgang mit deinen Mitmenschen: „Ich bin gelassen und begegne meinen Mitmenschen mit Verständnis.“

Oft genügt es auch, ein Hindernis aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

  • Anstelle von „Das kann ich nicht.“ entscheide dich für „Das kann ich lernen.“
  • Ersetze „Das wäre schön.“ durch „Das wird schön.“

Kritik an Autosuggestion

Experten sind sich bei der Wirksamkeit von Autosuggestion uneinig. So vertritt der deutsche Psychotherapeut Günter Scheich die Meinung, die Methode könne mehr Schaden als Erleichterung bringen. In seinem Buch „Positives Denken macht krank„** erklärt er, warum negative Gedanken seiner Meinung nach wichtig für eine gesunde Psyche sind.

Jeder Mensch ist einzigartig und geht anders mit Schwierigkeiten um. Vor allem wenn dich immer wieder negative Gedanken beschleichen, kann Autosuggestion ein wertvolles Werkzeug für dich sein.

Manche Menschen reagieren auf psychische Belastung mit körperlichen Symptomen, wie Herzrasen oder Kurzatmigkeit. Für sie sind andere Methoden wie Atemübungen oder progressive Muskelentspannung möglicherweise besser geeignet.