Das wertvolle Borretschöl ist ein beliebtes, natürliches Hausmittel gegen verschiedene Krankheiten. Wir zeigen dir, wie du das vielseitige Heilkraut einsetzen kannst.
Herkunft und Inhaltsstoffe des Borretschöls
Borretschöl wird aus der Borretschpflanze (Borago officinalis) gewonnen. Die Heilpflanze stammt aus dem Mittelmeerraum und ist im Volksmund auch unter dem Namen Gurkenkraut bekannt, da ihre Blätter nach Gurken schmecken. Sowohl die Blüten und Blätter, als auch die Samen der Pflanze werden medizinisch eingesetzt.
Das Öl wird aus den Samen gewonnen. Diese werden kaltgepresst und ergeben so das wertvolle Borretschöl. Es ist reichhaltig an wertvollen Inhaltsstoffen:
- ätherische Öle
- Saponin
- Gerbstoffe
- Kieselsäure
- Harz
- Schleimstoffe
- Kaliumnitrat
- Diverse Fettsäuren wie z.B. Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure) und Gamma-Linolensäure
- Hoher Vitamin C-Gehalt (die frische Borretschpflanze hat einen Gehalt von 150 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm – eine Zitrone bloß 53 Milligramm!)
Borretschöl ist ein wahres Naturtalent und kann für viele Bereiche angewendet werden.
Omega-Fettsäuren gegen trockene Haut, Psoriasis und Neurodermitis
Eines der wichtigsten Einsatzgebiete des Borretschöls sind Hautkrankheiten: bei Ekzemen, Psoriasis (Schuppenflechte) und allen voran der bekannten Neurodermitis.
Aufgrund eines fehlenden Enzyms produziert die Haut zu wenig Talg und zu geringe Mengen an essentiellen Fettsäuren. Sie erfüllt also nicht mehr ihre typische Schutzfunktion. Die Haut entzündet sich schnell und juckt.
Krankheitsschübe bei Hautkrankheiten treten häufig bei Stress, Klimaveränderungen (Kälte, Heizungsluft, etc.) oder auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten auf.
Borretschöl kann dir bei heftigen Schüben helfen: Es lindert die juckenden und sogar schmerzenden Entzündungen der betroffenen Hautpartien sofort. Dazu trägt der hohe Gehalt an Fettsäuren bei: Omega-6-Fettsäuren und Gamma-Linolensäuren spenden Feuchtigkeit und pflegen und schützen die Haut.
Optimale Anwendung:
- Reibe das pure Öl auf die Haut.
- verwende Cremes und Salben mit Borretschöl (erhältlich zum Beispiel im **Avocadostore)
Hausmittel gegen Lungenerkrankungen und rheumatoide Athritis
Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkstoffe wird Borretschöl bei Entzündungen aller Art eingesetzt. Schon lange ist das Borretschkraut in der Naturheilkunde als Heilmittel gegen Lungenbeschwerden bekannt:
- Ob bei Erkältungen oder Husten – die ätherischen Öle helfen dabei, wieder leichter atmen zu können.
- Sogar bei chronischen Autoimmunerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis (RA) kannst du es verwenden. Bei dieser Art der Erkrankungen wehrt sich dein körpereigenes Immunsystem gegen gesunde Organismen, so als wären sie Krankheitserreger. Dies wirkt sich bei der RA vor allem auf die Gelenke aus: Diese entzünden sich und schwellen an. Laut einer Studie hilft die entzündungshemmende Gamma-Linolensäure im Borretschöl gegen die schmerzhaften Symptome der Krankheit und lässt Schwellungen abklingen.
- Der hohe Vitamin-C-Gehalt im Borretsch stärkt dein Immunsystem.
Anwendungshinweise:
- Inhaliere bei Lungenerkrankungen mit ein paar Tropfen des hochwertigen Öls
- Du kannst das Borretschöl bei Arthritis oral durch reines Öl oder konzentrierte Kapseln einnehmen (erhältlich auf **Amazon).
Borretschöl während der Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft gerät der Hormonhaushalt üblicherweise aus dem gewohnten Gleichgewicht und verursacht Übelkeit und Appetitlosigkeit.
- Das Borretschöl kann durch seinen hohen Gehalt an Gamma-Linolensäure dabei helfen, deinen Appetit wieder zurückzubringen.
- Außerdem benötigt dein Immunsystem jetzt zusätzliche Kraft: Die Fettsäuren und das Vitamin C stärken dich und dein Baby.
- Nicht nur das: Das fettsäurehaltige Öl spendet deiner Haut mit seinem hohen Gehalt an Omega-6 und Gamma-Linolensöure viel Feuchtigkeit. So kannst du womöglich unliebsamen Schwangerschaftsstreifen vorbeugen. Außerdem sorgen die Kieselsäure und das Vitamin C für zusätzliche Elastizität.
Doch Vorsicht! Während der Schwangerschaft und Stillzeit solltest du ausnahmslos gepresstes Öl oder Nahrungsergänzungsmittel verwenden und kein frisches Borretschkraut zu dir nehmen! Dieses besitzt Giftstoffe, die sich bei zu hoher Dosierung negativ auf deine Leber auswirken können. (Mehr dazu siehe unter „Nebenwirkungen des Borretschöls“.)
Anwendungshinweise:
- Du kannst das Öl/die Kapseln bei hormonellen Beschwerden wie oben erklärt oral einnehmen
- Um Dehnungsstreifen vorzubeugen, reibe deine Haut mit Cremes oder reinem Öl ein (Öl mit zusätzlichen gesunden Ölen erhältlich auf **Avocadostore)
Borretschöl bei Menstruationsbeschwerden und in den Wechseljahren
Frauen mit PMS (dem prämenstruellem Syndrom) besitzen einen niedrigen Gamma-Linolensäure-Spiegel. Das Borretschöl kann diesen wieder auffüllen und so Menstruationsschmerzen, wie z.B. Krämpfe oder empfindliche Brüste lindern.
Sogar Endometriose-Patientinnen können von dem wertvollen Borretschöl profitieren, da es auch hier Entzündungswerte im Körper mindert und Schmerzen lindert.
Während der Wechseljahre kann das Borretschöl laut des „Whole Health Chicago“ Zentrums für integrative Medizin dabei helfen, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen vorzubeugen.
- Auch hier kann die orale Einnahme von ein paar Tropfen des reinen Öls oder Kapseln helfen
Heilkraut gegen Depressionen & hohen Blutdruck
Viele psychische Störungen wie z.B. Depressionen werden unter anderem durch zu hohe Entzündungswerte im Körper verursacht oder zumindest begünstig. Die Gamma-Linolensäure im Borretschöl verfügt über ähnliche Eigenschaften wie Omega-3-Fettsäuren, welche dabei helfen können, die Werte zu normalisieren.
Doch nicht nur das: Borretschöl ist auch bekannt dafür, den Blutdruck zu senken, was bei Stress, Angst, ADHS und sogar Herzproblemen helfen kann.
Anwendung:
- Du kannst reines Öl oder Kapseln einnehmen.
- Kindern mit ADHS, die oft Probleme mit dem Schlucken von Kapseln haben, kannst du auch mit dem wertvollen Öl einreiben, etwa am Rücken.
Kochen mit Borretschöl
Aufgrund des Gurkengeschmacks der Borretschblätter wird die Pflanze auch häufig in Salaten oder Suppen eingesetzt. Am bekanntesten ist ihr Einsatz in der „Frankfurter Grie Soß'“ – dem traditionellen hessischen Regionalgericht „Grüne Soße“. Neben vielen anderen Kräutern macht der Borretsch den Geschmack der Soße aus. Wenn du aber kein Borretsch frisch zur Hand hast, kannst du hierfür auch Borretschöl verwenden.
Die wertvollen Stoffe der Borretschpflanze kannst du auch durch die Nahrung aufnehmen, jedoch gelangen sie dadurch in einer nur sehr geringen Dosis in deinen Körper. Deshalb kann dich der Verzehr des Öls mit zusätzlichen Nährstoffen versorgen.
Tipps für einen guten Salat, bei dem du das gute Borretschöl einsetzen kannst, findest du auch bei uns:
9 Tipps für den ultimativen Salat: Rezepte, Dressings, Zutaten
Nebenwirkungen des Borretschöls
Das Kraut der Borretschpflanze enthält kleine Mengen an Pyrrolizindalkaloiden. Das sind Giftstoffe, die in vielen Pflanzen gebildet werden, um Fressfeinde abzuwehren. Sie können bei zu hoher Aufnahme die Leber schädigen. Der Verzehr der Blüten und der Samen ist aber unbedenklich. Beim frischen Kraut solltest du jedoch vorsichtig sein, dies ist nur in geringen Mengen zu empfehlen.
Bei Borretschöl oder Nahrungsergänzungsmitteln mit Borretschöl musst du dir hingegen keine Sorgen machen: Durch die kalte Pressung aus den pyrrolizidinfreien Samen sind sie völlig ungiftig.
Halte dich trotzdem immer an die Dosierungsanleitung des Herstellers!
Worauf du beim Kauf achten solltest:
- Das Öl sollte nativ und kalt gepresst sein.
- Wichtig ist außerdem Bio-Qualität.
- Das Borretschöl sollte keine schädlichen Zusatzstoffe enthalten
- Bei 100 % reinem Öl erzielst du die beste Wirkung, aber Zusätze wie Kamille oder Jojobaöl schaden nicht und können zusätzlich beruhigen und pflegen.