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Hirtentäschelkraut: Wirkung und Anwendung des vergessenen Heilkrauts

Hirtentäschelkraut wird heute nur noch selten verwendet, dabei wurde es wegen seiner blutstillenden Wirkung bis zum zweiten Weltkrieg zur Behandlung von Wunden verwendet. Außerdem kann es Frauen mit Menstruationsproblemen helfen.

Die Beinamen Herzelkraut und Blutkraut geben nicht nur Hinweis auf die Wirkung der Pflanze, sondern auch auf deren Form. Du kannst Hirtentäschlkraut leicht an den herzförmigen Taschen der Früchte erkennen. Optisch ist die Heilkraut ansonsten unscheinbar. Es hat feine Blätter und kleine weiße Blüten, die von März bis Oktober blühen.

Das Hirtentäschelkraut gehört zur Familie der Kreuzblütler und erreicht eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern. Die Heilpflanze kommt weltweit vor und wächst vor allem an Wegrändern, auf Wiesen und Äckern. Auch in Deutschland ist sie weit verbreitet. Du kannst die Pflanze aufsammeln und alle Teile bis auf die Wurzel verwenden. Die getrockneten Pflanzenteile sind aber auch in der Apotheke erhältlich.

Hirtentäschlkraut: Inhaltsstoffe und Wirkung

Das Heilkraut hat viele gesunde Inhaltsstoffe. Dazu gehören unter anderem:

  • sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Senfölglykoside
  • Cholin und Acetylcholin
  • Proteine
  • Aminosäuren
  • Mineralstoffe wie Calcium und Kalium
  • Flavonoide

Die Inhaltsstoffe wirken vor allem auf das Blutgefäßsystem. So soll das Kraut Gefäße abdichten und so Blutungen stillen, aber auch den Blutdruck regulieren.

Weil die Pflanze weltweit verbreitet ist, wurde sie früher oft als Ersatz für Mutterkorn verwendet um offene Wunden zu behandeln. Da die entzündungshemmende Wirkung des Krauts nur sehr schwach ausgeprägt ist, solltest du dafür lieber zu anderen Mitteln greifen.

Da das Hirtentäschelkraut heute nur noch selten als Heilpflanze verwendet wird, ist es kaum untersucht. So gibt es auch für die blutstillende Wirkung keine wissenschaftlichen Nachweise.

Hirtentäschlkraut: Anwendung

Hirtentäschlkraut kannst du bei einigen Beschwerden anwenden. Zu den häufigsten Anwendungsgebieten gehören unter anderem:

  • Menstruationsbeschwerden: Egal ob die Periode besonders stark, langanhaltend oder unregelmäßig ist, Hirtentäschelkraut hilft, den Zyklus wieder zu regulieren. (Studie von 2018)
  • Geburten: Zwar ist die Verwendung der Heilpflanze während der Schwangerschaft nicht empfohlen, da es wehenfördernd wirken soll. Dieser Effekt kann aber bei einer bevorstehenden Geburt genutzt werden. Außerdem soll das Kraut nach der Geburt helfen, Nachblutungen zu mindern.
  • Blutdruckbeschwerden: Durch die positive Wirkung auf die Gefäßwände soll Hirtentäschlkraut sowohl bei Bluthochdruck als auch bei niedrigem Blutdruck unterstützend wirken.
  • Nasenbluten: Die Heilpflanze soll die Blutung schneller stoppen und vor allem bei häufig wiederkehrendem Nasenbluten helfen.
  • Krampfadern: Sowohl als Tee als auch als Wickel kann die Wirkung auf die Gefäße Beschwerden von Krampfadern lindern.
  • Hämorrhoiden: Bei Hämorrhoidalblutungen kann Hirtentäschelkraut sowohl zur inneren als auch zur äußeren Anwendung unterstützend wirken.

Das Heilkraut wird hauptsächlich als Tee angewandt. Allerdings kannst du ihn nicht nur trinken, sondern auch als Wickel oder Nasentampon verwenden. Tränke dazu einfach einen Mulltupfer in den Auszug der Pflanze und drücke ihn anschließend von innen gegen die Nasenschleimhaut.

Zubereitung:

  • Fülle etwa 10 Gramm (2 Esslöffel) getrocknetes Hirtentäschlkraut in ein Teesieb.
  • Übergieße es mit etwa 250 Milliliter kochendem Wasser.
  • Lasse den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen, bevor du die Pflanzenteile entfernst.