Unruhige Beine halten dich abends vom Einschlafen ab? Hier findest du die wichtigsten Informationen zum Restless-Legs-Syndrom und einige Hausmittel, mit denen du unruhige Beine bekämpfen kannst.
Unruhige Beine sorgen für schlechten Schlaf
In Ruhephasen oder kurz von dem Einschlafen spürst du in den Beinen ein unangenehmes Ziehen, Stechen, Kribbeln oder nervöses Zucken? Oder verspürst du einen Bewegungsdrang, der sich nur beseitigen lässt, indem du die Beine bewegst oder aufstehst und umher läufst? Dann sei beruhigt – damit bist du nicht allein.
Hinter den Symptomen kann sich das Restless-Leg-Syndrom (RLS) oder auch „Syndrom der unruhigen Beine“ verbergen. Das ist eine neurologische Erkrankung, von der laut Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) bis zu zehn Prozent aller Menschen in Deutschland betroffen sind. Die Beschwerden können chronisch sein und sich im Verlauf des Lebens verschlimmern oder nach kurzer Zeit wieder verschwinden.
Das Restless-Legs-Syndrom betrifft, wie der Name sagt, meistens die Beine. Es kann aber auch in anderen Körperregionen wie etwa den Armen auftreten. Die Symptome kommen oft eher am Abend oder sind dann stärker. Sie sind dabei meist nicht mit Schmerzen verbunden, trotzdem können sie unangenehm sein.
Unruhige Beine sorgen laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) für einen schlechten Schlaf. Ständige Erschöpfung und mangelnde Konzentrationsfähigkeit können die Folge sein. Bei chronischem Restless-Legs-Syndrom können auch seelische Beeinträchtigungen hinzu kommen.
Hausmittel gegen unruhige Beine
Unruhige Beine und andere Symptome des RLS treten in manchen Zeiten und Lebensumständen gehäuft auf. Wenn du stark darunter leidest oder dich die Beschwerden beim Einschlafen stören, gibt es einige Hausmittel, mit denen du die Symptome lindern kannst.
- Stress kann das Auftreten von RLS-Symptomen begünstigen. Versuche also vor allem in den Abendstunden dich nicht allzu stark anzustrengen – sowohl geistig als auch körperlich.
- Schaffe dir Rituale, die dir beim Einschlafen helfen und halte feste Zeiten für das Zubettgehen und Aufstehen ein.
- Verzichte einige Stunden vor dem Schlafengehen auf Alkohol, Nikotin und Koffein.
- Sorge tagsüber dafür, dass deine Beine ausreichend Bewegung bekommen und entspanne sie abends mit Dehnübungen, Yoga oder anderen Entspannungstechniken.
- Verbessere die Durchblutung in deinen Beinen durch kalte Wechselduschen und -bäder, Massagen und warme oder kalte Wickel.
- Achte bei deiner Ernährung auf ausreichende Eisenzufuhr.
Ursachen und weiter Behandlung
Wenn Hausmittel nicht helfen, solltest du dich an deinen Hausarzt wenden. Auch wenn die Symptome chronisch sind und dich permanent körperlich und psychisch belasten, solltest du dich beraten lassen. Verbirgt sich hinter diesen Symptomen nämlich eine schwerere Erkrankung, brauchst du womöglich eine Behandlung. Die genauen Ursachen des Restless-Legs-Syndroms sind zwar noch nicht geklärt. Man unterscheidet jedoch zwei Formen:
1. Idiopathisches RLS liegt dann vor, wenn die Symptome ohne auslösende Erkrankung auftreten. Diese Form kann genetisch vererbt sein. Sie kommt dann in der Familie öfter vor.
2. Symptomatisches RLS ist durch eine andere Grunderkrankung erworben. In diesem Fall muss erst einmal diese Grunderkrankung behandelt werden. Zu den häufigsten Auslösern gehören unter anderem:
- Erkrankungen der Nieren
- Schilddrüsenerkrankungen
- eine Schwangerschaft
- Eisenmangel
- Stoffwechselstörungen
Daneben kann die Einnahme bestimmter Medikamente und anderer Substanzen für die unruhigen Beine mitverantwortlich sein. Dazu zählen:
- Antidepressiva
- Neuroleptika
- Schilddrüsenmedikamente
- Lithium
- Alkohol, Nikotin oder Koffein
In besonders schweren Fällen können Ärzte auch Medikamente zur Linderung der Symptome von RLS verschreiben. Weiterhin helfen Vereine und Selbsthilfegruppen mit Informationen und Tipps zur Behandlung. (http://www.restless-legs.org, http://www.restless-legs.ch)