Beruhigungstee hat in vielen Kulturen eine lange Tradition. Nicht umsonst gilt: abwarten und Tee trinken – vor allem bei Stress, innerer Unruhe und Anspannung. Wir zeigen dir, welche Kräutertees dir bei Stress helfen.
Beruhigungstee: Anwendung und Wissenswertes
Schon seit tausenden von Jahren wissen wir Menschen um die vielseitigen positiven Wirkungen von Tee. Nicht umsonst gibt es die asiatische Teezeremonien oder den britischen Five o’Clock Tea.
Beruhigungstee ist eine Unterstützung bei:
- innerer Unruhe
- Stress
- Nervosität
- Schlafproblemen
- anderen nervlichen Belastungen
Du kannst die Wirkung der Heilkräuter verstärken, indem du dir schon für die Zubereitung wirklich Zeit nimmst. Setz dich hin, atme tief durch und genieße deinen Tee bewusst. So kann das Teetrinken für dich zu einem Ritual werden und dir helfen schneller zu entspannen.
Tipp: Auch Yoga, Meditation oder kreative Betätigungen wie Mandala malen können dich dabei unterstützen, Stress zu reduzieren.
Viele der heute bekannten Beruhigungstees gehen auf das Wissen von Hildegard von Bingen zurück. Sie hat empfohlen sich auf ein Heilkraut festzulegen und ein Ritual zu schaffen. Damit unterstützt du dein Gehirn, eine psychische Verknüpfung zu erzeugen.
Du kannst aber natürlich auch verschiedene Kräuter ganz nach deinem Geschmack mischen.
Nachfolgend stellen wir dir drei verschiedene Kräuter für Beruhigungstee etwas genauer vor.
Beruhigungstee aus Lavendel
Die einen schätzen die leuchtend violette Blume wegen des intensiven Dufts, die anderen wegen der Heilwirkung. Lavendel hilft bei Anspannung, Erschöpfung, Nervosität und Angstzuständen. Der aromatische Tee senkt den Blutdruck, gleicht aus und hilft beim Einschlafen.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Frankreich, Spanien und Argentinien, hat aber längst auch die heimischen Gärten erobert. Wenn du Lavendel aus deinem Garten verwenden möchtest, ist es wichtig zwischen echtem Lavendel und der Zierpflanze zu unterscheiden. Die beruhigende Wirkung erzielt nur der echte Lavendel.
Zubereitung:
- Für eine Tasse (ca. 250 Milliliter) Lavendeltee benötigst du etwa zwei Teelöffel getrocknete Blüten.
- Wegen flüchtiger ätherischer Öle solltest du das Wasser nicht kochen lassen. Rund 80 Grad Wassertemperatur genügen.
- Je nachdem wie intensiv dein Tee schmecken soll, kannst du ihn drei bis zehn Minuten ziehen lassen.
Tipp: Um Stress im Alltag zu reduzieren, kannst du auch ätherisches Öl verwenden oder selbst Lavendelöl herstellen. Massiere einfach deine Schläfen damit und genieße die Wirkung.
Melisse als Beruhigungstee
Schon bei den Griechen und Römern wurde die Melisse als Heilpflanze verwendet. Heute ist wohl die Zitronenmelisse mit Abstand am bekanntesten.
Doch alle Sorten der Melisse helfen bei Unruhe und Schlafstörungen und wirken zusätzlich krampflösend. Das ist neben ätherischen Ölen auch den enthaltenen Bitter- und Gerbstoffen zu verdanken.
Wenn du in der glücklichen Lage bist, einen Garten zu haben, in dem Melisse wächst, solltest du sie unbedingt vor der Blüte ernten.
Zubereitung:
- Für 250 Milliliter Zitronenmelissen-Tee brauchst du zwei Teelöffel getrocknete Melisse.
- Du kannst auch frische Melisse verwenden, nimm dann einfach etwas mehr.
- Wegen der flüchtigen ätherischen Öle, solltest du das Wasser lieber nicht kochen lassen.
- Lasse den Tee etwa zehn Minuten ziehen. Du kannst bedenkenlos mehrere Tassen täglich trinken.
Achtung: Wenn du Schilddrüsenhormone einnimmst, solltest du lieber keinen Melissentee trinken, da es zu Wechselwirkungen kommen kann.
Tee aus Johanniskraut zur Beruhigung
Johanniskraut ist eine Heilpflanze mit einer ganzen Reihe von Anwendungsgebieten. Sie soll bei depressiven Verstimmungen, Angstzuständen sowie Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen helfen.
Dafür sorgt unter anderem der Wirkstoff Hypericin, der direkt im Glückszentrum unseres Gehirns ansetzt.
Die Pflanze blüht von Juni bis September, da kannst du sie auch sammeln und trocknen. Du kannst sowohl die Blätter als auch die Blüten verwenden.
Zubereitung:
- Für eine Tasse (etwa 250 Milliliter) Tee aus Johanniskraut benötigst du zwei Teelöffel der getrocknete Pflanze.
- Übergieße die Kräuter mit kochendem Wasser und lasse sie zehn Minuten ziehen.
- Du kannst täglich eine Tasse morgens und abends zu dir nehmen.
Wie die meisten Antidepressiva benötigt Johanniskraut Zeit, um seine Wirkung gänzlich zu entfalten. Deswegen trinkst du den Tee am besten regelmäßig über mehrere Wochen. Solltest du nach zwei Wochen keine Verbesserung spüren, hole dir ärztlichen Rat.
Da der Tee nur geringe Mengen des Wirkstoffs aufweist, kannst du auch auf Jahanniskrautextrakt und andere fertige Präparate zurückgreifen. Da es aber unter Umständen bei höherer Dosierung zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (insbesondere der Pille) kommt, solltest du vor der Einnahme mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen.
Schwangere und Kinder sollten generell auf die Anwendung verzichten.
Hinweise zum Kauf und andere Beruhigungstees
Mutter Natur hat noch viele weitere Kräutertees zur Beruhigung in petto:
- Baldrian(wurzel)
- Lindenblütenee
- Pfefferminztee
- Zitronengrastee
- Weißdorntee
- Kamillentee
Jeder Mensch reagiert individuell und Vorlieben sind verschieden. Probiere also am besten verschiedene Kräuter aus und beobachte dich und deinen Körper genau.
Eine weitere Möglichkeit ist, beruhigende Kräuter mit stimmungsaufhellenden zu kombinieren, wie zum Beispiel:
- Zitronenverbene
- Rosmarintee
- Ringelblumentee
Ganz egal wofür du dich entscheidest, wir empfehlen dir losen Bio-Tee. Dabei werden alle wirkstoffhaltigen Teile der Pflanzen genutzt und es wird auf synthetische Aromastoffe und andere Zusätze verzichtet.
Bestenliste: Der beste Bio-TeeOb du lieber getrocknete oder frische Kräuter verwendest, bleibt ganz deinem Geschmack überlassen. Bei frischen Kräutern verwendest du als Faustregel einfach die doppelte Menge.
Viele Kräuter kannst du selber sammeln, alternativ kannst du sie aber auch in deiner Apotheke oder im Supermarkt kaufen. Achte darauf, dass dein Tee aus biologischem Anbau stammt und mit dem Fairtradesiegel gekennzeichnet ist, damit auch die Arbeiter auf den Plantagen etwas daran verdienen. Außerdem sind konventionelle Tees laut Ökotest immer noch vermehrt mit Schadstoffen belastet.