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Brahmi: Wirkung und Anwendung des ayurvedischen Heilkrauts

Brahmi ist eine indische Heilpflanze, die vor allem deine kognitiven Fähigkeiten verbessern soll. Wir zeigen dir, wie das ayurvedische Heilkraut deinem Hirn auf die Sprünge hilft.

Bacopa monnieri, auch als Brahmi bekannt, ist ein wichtiger Bestandteil der Ayurvedischen Medizin. Das auf Deutsch wegen seiner sukkulenten Blätter auch als „Kleines Fettblatt“ bekannte Kraut wird seit Jahrhunderten in Indien dafür eingesetzt, verschiedene Krankheiten zu heilen oder ihnen vorzubeugen, die Hirnleistung zu erhöhen oder Stress und Angst zu reduzieren.

Brahmi gehört zur Gattung der Fettblätter und zur Familie der Wegerichgewächse. Es wächst in tropischen, feuchten Gebieten wie im südlichen Afrika, in China, Taiwan, Australien und in Mittel- und in Südamerika. Da Brahmi ebenfalls unter Wasser wächst, wird die Sumpfpflanze auch gerne für Aquarien eingesetzt. 

Medizinisch eingesetzt werden vor allem die dicken, grünen Blätter der Pflanze.

Brahmi: Was es enthält und wie es wirkt

Folgende Wirkstoffe in Brahmi sind hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Heilpflanze besonders gut in verschiedenen medizinischen Bereichen wirkt:

  • Brahmin (Alkaloid)
  • Bacoside A und B (triterpenoide Saponine, eine Art „Antifraßstoff“, der Pflanzen schützen soll)
  • Flavonoide (Luteolin und Apigenin)

Die Fähigkeiten von Bacopa monnieri sind vielfältig und mehrfach nachgewiesen:

  • Beugt Krebs vor: Durch oxidativen Stress ausgelöste freie Radikale können Krebs verursachen. Laut einer Analyse verschiedener Studien kann Brahmi mit seinen reichhaltigen Antioxidantien diese Radikale neutralisieren. Nachweislich helfen die Bacoside zumindest im Reagenzglas bei Hirntumoren, Brustkrebs und Darmkrebs.
  • Beugt Alzheimer vor: Wenn freie Radikale mit Fett im Gehirn reagieren, kann das Fett oxidieren und zu einer sogenannten lipiden Peroxidation führen. Dies kann Alzheimer, Parkinson und andere neurodegernative Krankheiten auslösen. Die zahlreichen Antioxidantien in Brahmi können auch hier vorbeugend wirken. Eine Studie an Ratten mit Brahmi bestätigt diese Hoffnung.
  • Verbessert die Hirnleistung: Verschiedene Versuche an Tieren und an Menschen bestätigen, dass Brahmi die Gedächtnisleistung verbessern kann. Nachdem sie mehrere Wochen lang täglich 300 Milligramm Brahmi eingenommen hatten, konnten 46 gesunde Testpersonen sich besser an neu Gelerntes erinnern und schneller visuelle Informationen verarbeiten als eine Placebogruppe. Dieser Effekt hielt zwölf Wochen an. Auch Individuen über 60, die 300 bis 600 Milligramm Brahmi einnahmen, zeigten eine verbesserte Hirnleistung in einer anderen Studie.
  • Hilft bei ADHS: Eine indische Studie an 31 Kindern mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störung) zwischen sechs und zwölf, die über ein halbes Jahr hinweg täglich 225 Milligramm Brahmi einnahmen, zeigte eine Verbesserung der ADHS-Symptome. Unruhe, Konzentrations- und Lernschwierigkeiten und Impulsivität verbesserten sich jeweils bei 67 bis 93 Prozent der Kinder. Im Vergleich dazu schlagen handelsübliche Medikamente bei durchschnittlich 70 Prozent der Kinder an.
  • Reduziert Angst und Depressionen: Brahmi wirkt an Ratten ähnlich wie angstreduzierende Psychopharmaka der Gruppe der Benzodiazepine. Es beruhigt ohne ähnliche Nebenwirkungen wie ein hohes Suchtpotential oder die Störung der Gedächtnissfunktion. Eine andere Studie an Menschen resultierte in ähnlichen positiven Ergebnissen bezüglich Angst und Depressionen.

An Menschen wurde somit die verbesserte Hirnleistung, eine positive Wirkung bei Kindern mit ADHS und eine Angst- und Depressions-Reduktion nachgewiesen.

Anwendung des Brahmi-Krauts

Brahmi kannst du sowohl als Pulver oder in Kapseln kaufen.

  • Als Pulver kannst du Brahmi mit heißem Wasser übergießen und als Tee trinken. Auch in Smoothies eignet sich das ayurvedische Heilkraut.
  • Die Kapseln kannst du einfach so einnehmen, du solltest jedoch auf die Dosierung achten:

In den genannten Studien wurde Brahmi in verschiedenen Mengen verabreicht. Bei regelmäßiger Einnahme von 300 Milligramm täglich konnten Wissenschaftler positive Effekte nachweisen. Eine Studie ging sogar auf 600 Milligramm hoch. Um Nebenwirkungen vorzubeugen, solltest du einen Durchschnittswert von 450 Milligramm pro Tag vorsichtshalber nicht überschreiten. Solltest du die folgenden Nebenwirkungen bei dir beobachten, reduziere die Dosis oder lasse lieber die Finger von Brahmi.

Nebenwirkungen von Brahmi:

  • Kann Übelkeit, Bauchschmerzen und häufigeren Stuhlgang verursachen.
  • Kann dadurch die Wirkung anderer Medikamente schwächen oder mit ihnen interagieren.

Wichtig: Wenn du schwanger bist, solltest du von Brahmi absehen, da keine Studie bisher nachweisen konnte, ob es ungefährlich ist. Dies gilt auch für Kleinkinder.

Brahmi zu Hause anbauen

Auch in deinem eigenen Garten oder in der Küche kannst du Brahmi anpflanzen. Wichtig dabei ist eine warme und feuchte Umgebung, da die Pflanze aus tropischen Gebieten stammt. Es lohnt sich daher nicht, Brahmi im Garten anzupflanzen, da unsere Winter zu kalt für die Heilpflanze sind. Bloß im sehr heißen Hochsommer kannst du sie in einem Topf raus in den Garten stellen.

Ein beheizbares Mini-Gewächshaus lohnt sich, wenn du Brahmi dauerhaft anpflanzen möchtest.

Aber auch in Teichen und Warmwasser-Aquarien fühlt es sich wohl. Du kannst dir entweder Samen besorgen oder im Gartenfachmarkt Jungpflanzen besorgen und diese vermehren:

  1. Halte die Pflanze stets an einem sonnigen Ort. Die Temperatur sollte 17 bis 20 Grad Celsius nicht unterschreiten. 
  2. Streue die Samen auf Aussaaterde und drücke sie leicht ein.
  3. Halte die Erde konstant feucht.
  4. Nach etwa zwei Wochen solltest du die ersten Keimlinge beobachten können.
  5. Schneide neue Triebe regelmäßig ab, so wächst die Pflanze schneller und du kannst sie neu bewurzeln.
  6. Neues Bewurzeln der Brahmi-Pflanze: Lege den neuen Trieb in ein Gefäß mit Wasser. Nach ungefähr 4 Tagen sollte er Wurzeln ausgebildet haben und du kannst ihn wieder einpflanzen.
  7. Du kannst die Blättchen ganzjährig pflücken und verwenden. Sowohl frisch als auch getrocknet kannst du sie zu Brahmipulver zerstampfen.