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Ölziehen: Wirkung und korrekte Anwendung einer Ölkur

Das sogenannte Ölziehen soll den Körper entgiften und sich positiv auf Mundhygiene und Zähne auswirken. Wir verraten, was du über Ölkuren wissen musst.

Das Prinzip von Ölziehen ist schnell erklärt: Man nimmt etwas Öl in den Mund, bewegt es etwas im Mund hin und her und spuckt es anschließend wieder aus. Die Prozedur soll Bakterien binden und so den Mundraum gesund halten. Die Kur hat ihren Ursprung in der ayurvedischen Lehre und wird schon seit Jahrtausenden praktiziert.

Ölziehen: Wirkungsweise und Nebenwirkungen

Durch das Hin- und Herbewegen des Öls wird Speichel produziert. Der vermehrte Speichelfluss soll Bakterien und Toxine aufnehmen von Zahnfleisch und Zunge aufnehmen und sie binden. 

Nicht nur das: Die Ölkur soll sogar Krankheiten vorbeugen. Denn die Kau- und Saugbewegungen bringen die Lymphe in Schwung – das Immunsystem wird angeregt. Krankheitserreger haben es so schwerer, über die Schleimhäute in den Körper einzudringen.

Dagegen soll Ölziehen helfen:

  • Zahnfleischbluten
  • Karies
  • Mundgeruch
  • Arthritis
  • Asthma
  • Rheuma
  • Migräne
  • Herzbeschwerden
  • Bronchitis
  • Erkältungen

Forschungsergebnisse bestätigten den positiven Effekt auf die Mundhygiene: Ölziehen stärkt das Zahnfleisch, wodurch es sich seltener entzündet. Wissenschaftliche Belege für eine entgiftende Wirkung auf den Rest des Körpers fehlen bisher allerdings, wenngleich es dazu kaum Untersuchungen gibt. Umgekehrt gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass eine Ölkur schlecht für den Körper sein könnte.

Trotzdem solltest du beachten, dass bei beim Ölziehen kurzzeitige Nebenwirkungen wie Übelkeit, vermehrte Schleimbildung im Mund- und Racheraum, oder Kopfschmerzen auftreten können.

Anleitung: So funktioniert die Ölkur

Wenn du Ölziehen ausprobieren möchtest, solltest du die Ölkur gleich morgens nach dem Aufstehen durchführen, noch bevor du etwas gegessen oder getrunken hast. Du brauchst dafür kein teures Spezialöl, sondern kannst verschiedene Speiseölsorten verwenden, dazu im letzten Absatz mehr:

  1. Gib einen Esslöffel Öl in deinen Mund (falls du dich für Kokosöl entschieden hast, dauert es einen kurzen Moment, bis es sich verflüssigt hat).
  2. Das Öl bewegst du hin und her. Du kannst es kauen, durch die Zähne ziehen oder von einer Backenseite zur anderen saugen. Hauptsache, es bleibt ständig in Bewegung.
  3. Der ganze Vorgang sollte entspannt ablaufen und ca. 15 bis 20 Minuten dauern. Hältst du es nicht so lange durch, kann die Kur nicht ihre volle Wirkung entfalten.
  4. Anschließend spuckst du das Öl aus. Da du mit dem Ölziehen Schadstoffe bindest, solltest du es nicht runter schlucken oder damit gurgeln – das wäre kontraproduktiv. Die Giftstoffe würden sonst wieder in deinen Kreislauf geraten.
  5. Spucke das Öl nicht direkt in den Ausguss – entsorge es z. B. über ein Taschentuch. Kleine Mengen Öl kannst du über den Restmüll entfernen. 
  6. Anschließend spülst du den Mund gründlich mit Wasser aus und spuckst dieses aus.
  7. Danach kannst du dir ohne Zahnpasta die Zähne putzen.
  8. Eine Ölkur sollte mindestens vier Wochen lang täglich durchgeführt werden.

Die besten Öle zum Ölziehen

Egal für welches Speiseöl du dich entscheidest: Achte darauf, dass es qualitativ hochwertig und in Bio-Qualität ist. Nachhaltiger sind solche, die aus möglichst regionalem Anbau stammen.  

Mit diesen Ölen gelingt die Ölkur:

  • Sonnenblumenöl kannst du aus Deutschland beziehen, es ist zudem mild im Geschmack. Damit eignet es sich besonders gut zum Ölziehen.

  • Sesamöl sollte kalt gepresst sein, da der Geschmack so am neutralsten ist. Es hilft vor allem bei Zahnfleischentzündungen. Zu dem enthält Sesamöl Antioxidantien, die unser Immunsystem stärken.

  • Auch Leinöl gilt als besonders heilsam im Mund- und Rachenbereich. Da es einen recht herben Geschmack hat, kannst du es im Verhältnis 1:1 mit Sonnenblumenöl mischen.

  • Kokosöl schmeckt nicht nur angenehm, sondern hat auch noch eine antibakterielle Wirkung. Besonders unserer Mundflora profitiert von dieser Ölsorte – Nachteil ist seine schlechte Klimabilanz durch weite Transportwege.

  • Auch Olivenöl kannst du zum Ölziehen verwenden – allerdings ausschließlich in kaltgepresster, nativer Form.

Utopia meint: Die Wirksamkeit von Ölziehen ist nicht wissenschaftlich gesichert – schaden kann es aber nicht. Wer sich selbst ein Bild von der ayurvedischen Praxis machen möchte, kann es einfach mal ausprobieren.