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Ginkgotee: Anwendung und Wirkung des gesunden Tees

Ginkgotee soll die Gedächtnisleistung steigern, die Durchblutung fördern und den Schlaf verbessern. Doch die enthaltene Ginkolsäure kann sich auch schädlich auf die Gesundheit auswirken. Hier erfährst du, was du bei der Zubereitung von Gingkotee beachten solltest.

Ginkgo Biloba ist der einzige noch lebende Baum der Art der Ginkgoales, deshalb wird er häufig als „lebendes Fossil“ bezeichnet. Der Ginkgobaum ist extrem robust und existiert schon seit 250 Millionen Jahren. Obwohl der Baum optisch einem Laubbaum gleicht, gehört Ginkgo zu den Nadelbäumen. Er hält Temperaturen von bis zu -30 Grad aus und ist durch die Stoffe in den Blättern resistent gegenüber Insekten, Pilzen und Bakterien. Dadurch können die Bäume bis zu 1000 Jahre alt werden.

Ursprünglich stammt Ginkgo aus China. Im 17. Jahrhundert brachten holländische Seefahrer den Baum nach Europa, wo er seitdem als Zierbaum gepflanzt wird. Schon Goethe war von dem Baum so fasziniert, dass er ihm ein Gedicht widmete. Mittlerweile ist der Baum mit der unverwechselbaren Blattform weltweit verbreitet und sehr beliebt.

Vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin wird Ginkgotee sehr geschätzt. In diesem Artikel erfährst du, wie der Tee wirken soll und was du bei der Zubereitung beachten solltest.

Ginkotee: Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Blätter des Baums enthalten einzigartige Inhaltsstoffe, denen in der traditionellen asiatischen Medizin schon lange diverse Heilwirkungen nachgesagt werden. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören:

  • Ginkgolid
  • Bilobalid
  • Ginkgolsäure
  • Flavonoide

Das Wirkungsspektrum von Ginkgo ist vielfältig und mittlerweile auch mehrfach wissenschaftlich untersucht:

  • Vor allem im Zusammenhang mit einer verbesserten Gedächtnisleistung und damit auch zur Behandlung von Alzheimer und Demenz wird Ginkgo immer wieder genannt. Eine groß angelegte Studie aus dem Jahr 2015 konnte eine Wirkung auf Alzheimer oder Demenz jedoch nicht nachweisen.
  • Eine Studie aus dem Jahr 2012 zeigte, dass sich vor allem Blätter des männlichen Ginkgobaums positiv auf die Durchblutung auswirkten. Das trifft sowohl auf die Durchblutung des Gehirns als auch der Muskulatur zu.
  • Eine weitere Studie untersuchte 2015 den Zusammenhang von der durchblutungsfördernden Wirkung von Ginkgo und Tinnitus. Abhängig von der Ursache der Erkrankung konnte Ginkgo einigen Patienten helfen.
  • 2013 konnten der Pflanze zudem antioxidative sowie entzündungshemmende Eigenschaften nachgewiesen werden.
  • Eine weitere Studie mit Probanden, die an Depressionen und Schlafstörungen litten, zeigte, dass Ginkgo die Qualität des Schlafs deutlich verbessern konnte.

Nebenwirkungen von Ginkgotee

Neben der heilsamen Wirkung von Ginkgo kann es bei der Einnahme zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören unter anderem:

  • Kopfschmerzen
  • Magen-Darm-Probleme
  • Hautirritationen

Verantwortlich dafür ist die enthaltene Ginkgolsäure. Sie schützt den Baum vor Schädlingen, wie Insekten aber auch Bakterien und Pilzen. Laut ARD besteht der Verdacht, dass sich Ginkgolsäure schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Ginkgolsäure soll Allergien hervorrufen und bei langfristiger Anwendung sogar das Erbgut schädigen. Wissenschaftlich ist das allerdings nicht bestätigt.

Hersteller von pflanzlichen Präparaten aus Ginkgo, wie Tabletten, sind daher verpflichtet die Ginkgolsäure so weit wie möglich aus den Produkten zu filtern. Diese Regelung gilt allerdings nicht für Tees und Nahrungsergänzungsmittel. Im Labor konnten stark erhöhte Konzentrationen von Ginkgolsäure in Ginkgotees festgestellt werden. In den Untersuchungen wurde der Tee allerdings in Methanol gelöst. Die Ginkgolsäure ist jedoch nur schlecht wasserlöslich, wie Rüdiger Hillmann von der Giftinformationszentrale Hessen-Rheinland-Pfalz gegenüber der ARD meint.

Zudem kann es laut Apotheken-Umschau zu Wechselwirkungen mit blutverdünnenden Medikamenten kommen. Auch während der Schwangerschaft ist die Einnahme von Ginkgo nicht empfohlen.

Laut Verbraucherzentrale ist es daher sinnvoller, Arznei-Extrakte aus Ginkgoblättern aus der Apotheke zu verwenden. Für sie gibt es genaue Vorschriften aus dem Europäischen Arzneibuch bezüglich der Wirkstoffe und eine Obergrenze für Ginkgolsäure.

Zubereitung von Ginkgotee

Um schädliche Stoffe in deinem Tee zu vermeiden, solltest du zu losen Ginkgoblättern aus der Apotheke greifen. So kannst du sicherstellen, dass die Konzentration der Ginkgolsäure nicht zu hoch ist.

So funktioniert die Zubereitung von Ginkgotee:

  • Übergieße etwa zwei Teelöffel getrocknete Ginkgoblätter mit 250 Milliliter kochendem Wasser.
  • Lasse den Tee zwischen fünf und zehn Minuten ziehen. Anschließend entfernst du die Pflanzenteile.
  • Ginkgoblätter harmonieren gut mit grünem Tee oder Ingwer.
  • Damit du von der Heilwirkung des Ginkgos profitieren kannst, ist es wichtig, dass du die Auswirkung auf deinen Körper und Geist genau beobachtest. Außerdem ist Ginkgotee nicht zur dauerhaften Einnahme geeignet.