Ein Erste-Hilfe-Kurs kann langfristig Leben retten. Wie oft und wo du ihn machen kannst und welche Inhalte dir dabei vermittelt werden, erfährst du hier.
In einem Erste-Hilfe-Kurs lernst du, was zu tun ist, wenn Menschen in deiner Umgebung zum Beispiel aufgrund eines Herzinfarktes oder eines Unfalls in Lebensgefahr schweben. In Deutschland sind viele Menschen diesbezüglich leider nur schlecht aufgeklärt. Das zeigt sich auch in der Statistik: Laut einer Erhebung des Reanimationsregisters der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie (DGAI) sind nur 15 Prozent der Deutschen bereit im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten. Laut dem Spiegel sterben demnach pro Jahr etwa 10.000 Menschen, die bei richtiger Erste Hilfe vielleicht überlebt hätten.
Dies zeigt, wie wichtig es ist, regelmäßig einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Denn nur, wenn du weißt, was zu tun ist, bist du mutig und kompetent genug im Ernstfall zu handeln.
Erste-Hilfe-Kurs: Wie oft?
Viele Menschen absolvieren den Erste-Hilfe-Kurs einmal für den Führerschein und frischen ihn danach nie wieder auf. Denn für den Führerschein ist der Kurs sozusagen lebenslang gültig. Um jedoch wirklich als Ersthelfer eingreifen zu können, solltest du deine Kenntnisse regelmäßig auffrischen und üben.
Verpflichtend: Bist du als betrieblicher Ersthelfer eingetragen, ist es deshalb deine Pflicht mindestens alle zwei Jahre eine Erste-Hilfe-Fortbildung zu besuchen. Die Anzahl betrieblicher Ersthelfer ist in Deutschland pro Betrieb beziehungsweise pro Kindergarten, Schule oder Hochschule genau festgelegt. Die Kosten für die Kurse und Fortbildungen trägt in der Regel die Berufsgenossenschaft. Je nach Größe des Unternehmens finden sie sogar direkt vor Ort an deinem Arbeitsplatz statt.
Freiwillig: Aber auch, wenn du vielleicht nicht als betrieblicher Ersthelfer gebraucht wirst, empfiehlt es sich, den Erste-Hilfe-Kurs laut der Allianz besonders als Auto- und Motorradfahrer:in etwa alle zwei bis drei Jahre aufzufrischen. Dafür solltest du dich nach freiwilligen Auffrischungskursen in deiner Umgebung erkundigen. Oft kannst du dabei sogar genaue Themen auswählen, die dich besonders interessieren (z.B. Verhalten nach einem Unfall).
Kosten: Für einen freiwilligen Kurs belaufen sich die Kosten nach Angaben der Allianz etwa auf 20 bis 40 Euro.
Was lernst du im Erste-Hilfe-Kurs?
Laut dem DRK lernst du im Rahmen eines Kurses:
- wie du einen Unfallort absicherst,
- dich selbst und andere nach einem Unfall schützt,
- wie du Wunden, Brüche und andere Verletzungen versorgst,
- was bei Verbrennungen, Hitze- und Kälteschäden zu tun ist,
- wie du bei Vergiftungen und Verätzungen reagieren solltest
- und die Durchführung von lebensrettenden Sofortmaßnahmen (stabile Seitenlage / Wiederbelebung).
Dauer und Anbieter
Einen regulären Erste-Hilfe-Kurs kannst du an einem oder mehreren Tagen machen. Er besteht dabei immer aus neun Einheiten à 45 Minuten.
In Deutschland werden Erste-Hilfe-Kurs vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), den Johannitern, dem ADAC und den Maltesern organisiert. Auf den Webseiten dieser Anbieter kannst du in der Regel einfach mit deiner Postleitzahl nach dem nächstgelegenen Kurs suchen.