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Geruchsverlust nach Corona: Das kannst du tun

An Geruchsverlust leiden viele Corona-Infizierte, teilweise auch nach der Infektion noch. Hier erfährst du, was du gegen den Geruchsverlust tun kannst.

Geruchs- und Geschmacksverlust klingt neben den anderen Symptomen einer Coronainfektion zunächst nicht so schlimm. Das Problem ist allerdings: Auch Monate nach einer Infektion kehrt der Geruchssinn und das Schmecken bei vielen Betroffenen nicht zurück. Auf die Dauer kann das ziemlich belastend sein.

Was gegen Geruchsverlust durch eine Coronaerkrankung helfen kann, liest du in diesem Artikel.

Geruchsverlust: Das unterschätzte Symptom einer Corona-Infektion

48 bis 85 Prozent der Infizierten leiden während der Infektion mit dem Coronavirus an einer Geruchsstörung. Im Normalfall gehen die Beschwerden nach einiger Zeit wieder zurück. Bis zu zehn Prozent der Fälle entwickeln jedoch eine chronische Geruchsstörung, die länger als sechs Monate anhält.

Ausgelöst wird der Geruchsverlust vermutlich durch eine Schädigung der sogenannten Stützzellen, die sich bei den Riechzellen befinden und diese unter anderem mit Stoffwechselprodukten versorgen. Das bedeutet, dass das Coronavirus am Geruchssinn beteiligte Zellen angreift und diese zerstört.

Eine Geruchsstörung ist nicht nur lästig, sie kann auch gefährlich werden. So riechen Betroffene bei einem Brand zum Beispiel den Rauch nicht, was oft ein lebensrettendes Warnsignal ist. Auch verbrannte Lebensmittel in der Pfanne oder im Ofen können bei Geruchsverlust zu einem ernsthaften Problem werden. Zudem mindert der Verlust des Geruchsinns auch die Lebensqualität.

Geruchsverlust: Behandlungen und Medikamente

Laut Thomas Hummel, Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Riechen und Schmecken am Uni­ver­si­tätsklinikum Dresden, können sich die Sinneszellen regenerieren. Das dauere allerdings. Er erklärt im Ärzteblatt, wie Betroffene die Rückkehr des Geruchsinns beschleunigen können. Ein Riechtraining mit ätherischen Ölen könne die Erholungsgeschwindigkeit verdoppeln oder verdreifachen.

Hummel empfiehlt die Duftnoten Rose, Zitrone, Eukalyptus und Gewürznelke. Diese eignen sich gut, da sie zu unterschiedlichen Duftkategorien gehören und damit verschiedene olfaktorische Rezeptoren aktivieren. Wenn du den Geruchsverlust auf diese Art und Weise bekämpfen willst, solltest du auf folgendes achten:

  1. Übe immer morgens und abends jeweils mindestens 15 Sekunden mit jedem Duftstoff.
  2. Halte dabei einen Riechstift/das Fläschchen mit dem ätherischen Öl (du kannst vorher die Etiketten überkleben) mit dem jeweiligen Duftstoff ein paar Zentimeter vor deine Nase und versuche, den Duftstoff zu erraten. Wichtig ist dabei, dass du dich so gut wie möglich auf den Duft konzentrierst.
  3. Nach zwei oder drei Monaten kannst du die Geruchsstoffe wechseln. Achte darauf, dass du jeweils einen Duft aus folgenden Duftkategorien auswählst:
  • Fruchtig (zum Beispiel: Bergamotte-Öl, Orangenöl, Grapefruit)
  • Blumig (zum Beispiel: Rosengeranie, Palmarosa, Lavendelöl, Vanille)
  • Würzig (zum Beispiel: Anisöl, Rosmarinöl, Thymianöl, Nelkenknospe, Kaffeepulver)
  • Harzig-Frisch (zum Beispiel: Kiefernnadeln, Pfefferminzöl, Weißtanne)

Zusätzlich zum täglichen Riechtraining: Wenn du dir morgens einen Kaffee machst, dann schnuppere erstmal achtsam am Kaffeepulver. Genauso kannst du es mit Anis- oder Pfefferminztee machen. Selbiges Prozedere kannst du beim Kochen mit verschiedenen Bio-Gewürzen probieren. Mit der Zeit nimmst du vielleicht Nuancen der unterschiedlichen Gerüche wahr.

Die Forschung arbeitet derzeit an Medikamenten gegen Geruchsverlust. Dennoch gibt es noch viele offene Fragen. Beispielsweise haben Forscher:innen ein spezielles Nasenspray entwickelt, das aber nach Tests nicht erfolgreicher als ein Geruchstraining war. Andere Forscher:innen waren erfolgreicher: Eine Behandlung durch die Injektion von plättchenreichem Plasma (PRP), gewonnen aus eigenem Blut, brachte vielversprechende Ergebnisse. Diese Behandlungsmethode wird aktuell noch weiter erforscht und getestet.