Mit der Omikron-Variante infizieren sich derzeit immer mehr Menschen. Wir erklären dir, worauf du achten solltest, damit du eine Omikron-Infektion zuhause auskurieren kannst.
Die Omikron-Variante breitet sich auch in Deutschland rasant aus. Gegen die Virusmutation haben laut Wochenbericht des RKI auch geimpfte und genesene Personen keinen optimalen Schutz vor Ansteckung, jedoch vor schweren Verläufen.
Da die Variante auffällig viele Erbgutveränderungen aufweist, gilt sie als besonders ansteckend. Zudem deuten erste wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hin, dass die Inkubationszeit bei Omikron im Mittel etwas kürzer zu sein scheint und sich die Symptome von der Delta-Variante unterscheiden. Obwohl die Symptome laut Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts in den meisten Fällen „mild“ verlaufen, leiden viele Patient:innen einige Tage an Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Nachtschweiß und anderen Beschwerden. Dennoch kannst du selbst einiges dazu beitragen, um deinen Genesungsprozess zu unterstützen, während du die Omikron-Infektion zuhause auskurierst.
Omikron-Infektion zuhause auskurieren: Symptome mit Medikamenten und Hausmitteln lindern
Auch wenn sich die Symptome mit Medikamenten abmildern lassen, ist es ganz normal, dass du dich bei einer Coronainfektion krank fühlst. An der Ursache selbst kannst du zwar nichts verändern, aber die Symptome mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke abmildern:
- Solltest du unter starken Kopf- und Gliederschmerzen leiden, helfen rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen.
- Falls du eine geschwollene Nase und Schnupfen hast, helfen abschwellende Nasensprays.
- Falls du Atembeschwerden hast, werden dir Ärzt:innen möglicherweise kortisonhaltige Medikamente verschreiben. Es ist wichtig, dass du diese Arzneimittel exakt wie vorgeschrieben einnimmst. Selbiges gilt bei Antibiotika, die manchmal eingesetzt werden, um einer bakteriellen Begleitinfektion entgegenzuwirken.
- Antivirale Medikamente kommen bei Patient:innen, die Omikron Zuhause auskurieren, eher selten zum Einsatz und sind nur in den ersten Tagen der Infektion wirsam.
Welche Hausmittel helfen, um eine Omikron-Infektion zuhause zu kurieren?
- Auch mit pflanzlichen Hausmitteln kannst du deine Symptome lindern. Roher Knoblauch etwa wird als „natürliches Antibiotikum“ angesehen und wirkt entzündungshemmend. Aber auch diverse Heilkräuter und Gewürze wie Thymian, Ingwer oder Salbei helfen dabei, die Beschwerden erträglicher zu machen.
- Falls deine Nase verstopft ist, kannst du morgens und abends mit einer Kochsalz-Wasser-Lösung inhalieren. Der heiße Dampf wirkt sich positiv auf die Symptome aus und hilft dabei, die Atemwege von Schleim zu befreien.
- Egal, ob du stark schwitzt oder nicht: Dein Körper sollte ausreichend Wasser bekommen, um nicht zu dehydrieren. Daher ist es ratsam, auch während einer Coronainfektion mindestens ein bis zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee am Tag zu trinken.
- Durch dein geschwächtes Abwehrsystem fühlst du dich möglicherweise abgeschlagen und erschöpft. Um deinen Genesungsprozess zu beschleunigen, solltest du dir daher viel Ruhe gönnen und ausreichend schlafen.
Wichtig: Auch wenn du auf Hausmittel und Medikamente angewiesen bist, solltest du keinesfalls die Quarantäneregeln brechen. Schließlich bist du immer noch infektiös und könntest nicht ausschließen, andere anzustecken, die wiederum möglicherweise schwerer erkranken. Bitte daher deine Familie, Freund:innen oder Kolleg:innen darum, Medikamente oder Hausmittel für dich zu besorgen. Du kannst dich ansonsten außerdem bei Apotheken telefonisch beraten lassen. Viele Apotheken bieten einen Lieferdienst an und bringen dir die Medikamente bis vor die Haustür.
Wann sollte ich ins Krankenhaus oder ärztliche Hilfe holen?
Leider gibt es medizinische Fälle, bei denen es nicht mehr ausreicht, eine Omikron-Infektion zuhause auszukurieren. Nach ein paar Tagen geraten einige Infizierte in eine kritische Phase, die sich beispielsweise durch hohes Fieber, starken Schwindel- und Kreislaufbeschwerden, Brustschmerzen oder Atemnot bemerkbar macht. Falls du unter Luftnot leidest, solltest du keine Zeit verschwenden und dich zeitnah an deinen Hausarzt oder an den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Sollten sich deine Beschwerden verschlechtern, kannst du den Rettungsdienst unter 112 verständigen.
Wichtig: Eine Komplikation einer Coronainfektion ist die Lungenentzündung, die mit einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut einhergeht. Du kannst diesen Sauerstoffgehalt während deiner Insolationszeit selbstständig mit einem sogenannten „Pulsoximeter“ kontrollieren. Wie „gut“ oder „schlecht“ ein solcher Wert ist, hängt von den Vorerkrankungen und der eigenen Gesundheit ab. Bei Kindern ist eine Sauerstoffsättigung von unter 95 Prozent schon bedenklich, während Lungenkranke auch noch mit einer Sauerstoffsättigung von 85 Prozent oder weniger auskommen. Da es folglich keinen allgemeingültigen Grenzwert gibt, solltest du auch die Empfehlung der Lungenärzt:innen beachten: Sie raten dazu, die Atemfrequenz pro Minute im Blick zu behalten. Normalerweise atmet ein Mensch zwischen 12 und 16 Mal pro Minute. In einer Frühphase einer Lungenentzündung erhöhe sich die minütliche Atemfrequenz hingegen auf bis zu 24 Züge. Spätestens, wenn du solch eine Veränderung bemerkst, solltest du um ärztliche Hilfe ersuchen. Selbiges gilt, wenn du oder ein:e nahestehende:r Infizierte:r plötzlich wesensverändert agiert, Anzeichen eines Deliriums zeigt und sich nicht mehr aufrichten oder bewegen kann.
Omikron-Infektion zuhause auskurieren: Was sollten Geimpfte und Genesene wissen?
Falls du geimpft bist, sinkt die Wahrscheinlichkeit, schwer an Corona zu erkranken. Da die Immunantwort eher einsetzt als bei Personen, die weder geimpft noch genesen sind, geht eine Infektion meistens seltener auf die Lunge über. Neue Daten zeigen, dass die T-Zellen von Geimpften und Genesenen auf Omikron reagieren und so in den meisten Fällen einen schweren Verlauf verhindern.
Dennoch solltest du auch als geimpfte und/oder genesene Person weiterhin vorsichtig sein und versuchen, die Welle flach zu halten. Mit Abstandhalten, Lüften, Maskentragen und einer Händewaschen trägst du dazu bei.