Vollfasten gilt teilweise auch heute noch als Abnehmstrategie. Was die Nulldiät ausmacht und warum sie aus gesundheitlicher Sicht nicht empfehlenswert ist, erfährst du hier.
Was ist Vollfasten?
Beim Vollfasten, auch Nulldiät genannt, nimmst du null Kilokalorien zu dir. Bei dieser radikalen Art des Fastens sind nur Mineralwasser und kalorienfreie Kräutertees erlaubt. Davon sollst du am Tag etwa drei Liter trinken.
Vollfasten wurde laut NetDoktor ursprünglich als Therapie gegen Adipositas eingesetzt. Ärzt:innen führten dies stationär durch; Das heißt, dass die Patient:innen sich die gesamte Zeit, bis zu acht Wochen, im Krankenhaus aufhielten und überwacht wurden. Heute kommt die Nulldiät nicht mehr zum Einsatz, sondern gilt als überholt und gesundheitsschädigend.
Stattdessen gibt es mittlerweile zahlreiche andere Fastenarten, die unter den richtigen Voraussetzungen tatsächlich positive gesundheitliche Effekte mit sich bringen. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel: Richtig fasten: Anleitung und Tipps für gesundes Fasten.
Nulldiät: Was passiert im Körper?
Tatsächlich wirst du beim Vollfasten recht schnell an Gewicht verlieren, denn nach etwa drei Tagen setzt der sogenannte Hungerstoffwechsel ein. Das heißt: Der Stoffwechsel wechselt in den katabolen Modus und greift nun auf alle zur Verfügung stehenden Energiereserven zurück, um den Organismus am Laufen zu halten.
Doch dein Körper baut nicht nur Fettzellen, sondern auch Muskelmasse ab. Dadurch benötigt er generell weniger Energie und kann die gewonnene Energie aus Fett- und Muskelmasse zur Versorgung der Organe verwenden.
Nach etwa acht bis zehn Tagen verlangsamt sich dein Stoffwechsel immer mehr, sodass dein Grundumsatz gesenkt wird. Das macht dich besonders anfällig für einen späteren Jojo-Effekt. Denn wenn du wieder beginnst, Nahrung zu dir zu nehmen, kann dein Körper deutlich weniger davon verstoffwechseln. So entstehen schneller neue Fettzellen.
Gefährliche Nebenwirkungen beim Vollfasten
Da du überhaupt keine Vitamine, Mineralstoffe und andere Mikronährstoffe zu dir nimmst, treten schnell Mangelerscheinungen auf. NetDoktor nennt unter anderem diese:
- Konzentrationsstörungen
- Müdigkeit und Schwäche
- Herz-Kreislauf-Probleme
Zudem beginnt dein Körper sogenannte Ketonkörper aus den Fettzellen zu bilden, um das Hungergefühl zu unterdrücken. Ein hoher Anteil von Ketonkörpern im Blut kann schnell zu einer Ketoazidose führen. Das ist eine schwere Stoffwechselentgleisung, die sofort intensivmedizinisch behandelt werden muss. Auch das Risiko für Gichtanfälle steigt.
Nicht zuletzt ist Vollfasten langfristig nicht nur körperlich, sondern auch mental nicht tragbar. Müdigkeit, Schwäche und schlechte Laune können deine Lebensqualität deutlich einschränken. Selbst wenn du nach ein paar Tagen ein paar Kilos verloren hast, wirst du sie danach möglicherweise schnell wieder zunehmen oder sogar mehr wiegen als vor der Nulldiät, was zu Frust und Enttäuschung führen kann.
Um so einen Teufelskreis zu vermeiden, ist eine nachhaltige Ernährungsumstellung sinnvoller. Dabei lernst du, vor allem auf die Signale deines Körpers zu hören. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel: Ernährungsumstellung: Wichtige Schritte und wie du diszipliniert bleibst