Johanneskraut wirkt gegen verschieden Beschwerden, darunter auch leichte Depressionen. Wofür noch und was seine Neben- und Wechselwirkungen sind, erfährst du hier.
Wirkung und Anwendung von Johanniskraut
Johanniskraut (Hypericum Perforatum) mit seinen leuchtend gelben Blüten wird seit vielen Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. Es kann als Haus- und Arzneimittel bei verschiedenen Beschwerden helfen:
- mentale Erschöpfung
- leichte Depressionen: Zubereitungen aus Johanniskraut sind als pflanzliches Arzneimittel gegen leichte bis mittelschwere Depressionen zugelassen. Studien zufolge kann Johanniskraut eine vergleichbare Wirkung wie Standardmedikamente haben, die meisten davon liefen aber nur für acht Wochen, während Depressionen meistens länger andauern.
- leichte Hautentzündungen, zum Beispiel zum Behandeln von Sonnenbrand
- Wunden
- in der Homöopathie: Prellungen, Zahnschmerzen, Migräne und Verletzungen der Nerven (zum Beispiel nach einem Unfall)
Allerdings solltest du dich nicht allein im Selbstversuch mit Johanniskraut therapieren. Am besten holst du dir ärztlichen Rat ein, vor allem wenn du stärkere Beschwerden oder Symptome hast.
Tipps zur Anwendung von Johanniskraut
Johanniskraut kannst du in verschiedenen Formen anwenden: als Öl, Salbe oder Creme, Tee oder in Form von Tabletten. Es wirkt nicht sofort, sondern erst nach einigen Wochen.
Achtung: Nahrungsergänzungsmittel und Präparate aus dem Drogeriemarkt haben aufgrund ihrer Dosierung oft keine verlässliche Wirkung. Apothekenpflichtige Mittel sind ausreichend hoch dosiert.
Johanniskrauttee:
- Zubereitung: Übergieße pro Tasse einen gehäuften Teelöffel des Heilkrautes mit kochendem Wasser und lasse den Tee zehn Minuten ziehen.
- Eine Tasse Tee am Abend kann dir helfen, zur Ruhe zu kommen und deinen Schlaf zu fördern.
- Gerade in der kalten Jahreszeit ist Johanniskrauttee auch ein willkommener Stimmungsaufheller und kann gegen depressive Verstimmungen oder Winterdepressionen helfen.
Johanniskrautöl:
- In Form von Öl kannst du Johanniskraut äußerlich anwenden – es soll entzündungshemmend und schmerzliindern wirken.
- Das Öl kann bei kleineren Verletzungen helfen, zum Beispiel bei blauen Flecken, Muskelverspannungen oder leichten Prellungen.
- Johanniskrautöl eignet sich auch als Massageöl.
Bei Hautproblemen kannst du Cremes mit Johanniskrautextrakt benutzen – durch die antibakterielle Wirkung der Heilpflanze wird die Heilung beschleunigt.
Johanniskraut: Diese Nebenwirkungen solltest du kennen
Im Allgemeinen gilt Johanniskraut als gut verträglich. Da allerdings ein Großteil der Inhaltsstoffe eine pharmakologische Wirkung hat, solltest du die Pflanze als Arzneimittel betrachten und dich vor der Einnahme über Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten informieren.
- Johanniskraut kann die Lichtempfindlichkeit erhöhen: Wer also ohnehin schnell Sonnenbrand bekommt, sollte im Sommer von der äußeren Anwendung auf der Haut absehen oder zusätzlich Sonnencreme benutzen.
- Gelegentlich kann es zu Schwindel, Müdigkeit oder Magen-Darm-Problemen kommen.
- Johanniskraut kann die Wirkung anderer Medikamente stark einschränken: Insbesondere Organspendeempfänger:innen, Krebs- und HIV-Patient:innen sowie Diabetiker:innen sollten vorher abklären, ob ihre Arzneimittel sich mit Johanniskraut vertragen.
- Expert:innen raten schwangeren und stillenden Frauen davon ab, Johanniskraut einzunehmen.
- Johanniskraut steht im Verdacht, die Wirkung der Anti-Baby-Pille zu beeinträchtigen. Auch wenn die Studien hierzu nicht ganz eindeutig sind, ist für Frauen ohne Kinderwunsch Johanniskraut nur bei hormonfreier Verhütung zu empfehlen.
Wo kann ich Johanniskraut kaufen?
Zum Schutz deiner Gesundheit und der Umwelt kannst du beim Kauf auf die Herkunft der Produkte und ein Bio-Siegel achten – frage am besten im Bioladen oder in der Apotheke nach!
Auch im Internet kannst du Produkte mit Johanniskraut finden: Losen Johanniskraut-Tee gibt es zum Beispiel bei **Amazon, ein Pflegeöl mit Johanniskraut bei **Memolife.