Chlorat kann in Lebensmitteln vorkommen, wenn es zum Beispiel als Desinfektionsmittel während der Produktion eingesetzt wird. Wenn du zu viel Chlorat aufnimmst, kann das deine Gesundheit schädigen.
Chlorat ist das Salz der Chlorsäure. In Chlorat liegt Chlor also in in einer chemischen Verbindung vor. Chlorate können schon in geringen Konzentrationen gesundheitsschädlich sein. Wenn ein Mensch über einen längeren Zeitraum täglich mehr als drei Mikrogramm Chlorat pro Kilogramm Körpergewicht aufnimmt, stört dies laut EFSA die Jodaufnahme. Jod benötigt der Körper, damit die Schilddrüse wichtige Hormone bilden kann.
Bei einer kurzfristigen Aufnahme von mehr als 36 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewischt am Tag beschriebt die EFSA, dass Chlorat die Nieren schädigen und die Sauerstoffaufnahme im Blut hemmen kann. 0,7 Milligramm darf laut WHO ein Liter Trinkwasser höchstens enthalten. Das Einhalten der vorgeschriebenen Höchstmengen ist insbesondere für Schwangere, Neugeborene, Kinder und Menschen mit Schilddrüsenproblemen sowie Jodmangel sehr wichtig.
Chlorat – welche Lebensmittel sind belastet?
Bei der gesundheitlichen Bewertung von chemischen Stoffen kommt es nicht darauf an, ob Chlor in einer chemische Verbindung vorkommt, sondern darauf, welche Eigenschaften die konkrete Verbindung hat. Natriumchlorid (NaCl) beispielsweise ist gewöhnliches Kochsalz und in Maßen keineswegs ungesund sondern lebenswichtig, während Chlorat die Gesundheit schädigen kann.
Das gesundheitsschädliche Chlorat kann in verschiedenen Lebensmitteln vorkommen. Nach Angabe des BfR befindet es sich beispielsweise in Obst- und tiefgefrorenen Gemüseprodukten sowie auf Salat und Kräutern. Öko-Test beschreibt, dass verschiedene Supermärkte tiefgefrorenen Fisch wegen erhöhtem Chloratgehalt zurückgerufen haben. Solltest du Fisch essen, achte zudem darauf, keine überfischten Arten zu konsumieren.
Auch in Kokosmilch hat das Verbraucherschutz-Magazin Chlorat nachgewiesen – im aktuellen Testbericht wies jedoch Bio-Kokosmilch keine erhöhten Chlorat-Werte mehr auf. Insbesondere bei exotischen Lebensmitteln lohnt es sich ohnehin auf Bio– und Fairtrade-Siegel zu achten, um Arbeiter und Umwelt zu schützen.
Chlorat im Trinkwasser
Laut dem BfR gelangt die Substanz in die Lebensmittel, wenn während des Produktionsprozesses chlorhaltige Desinfektionsmittel im Wasser eingesetzt werden. Beim Einsatz der Mittel kann sich Chlorat bilden. Vor 2009 konnte Chlorat auch über Pflanzenschutzmittel auf Lebensmittel übertragen werden. Seitdem dürfen Pflanzenschutzmittel in der EU jedoch kein Chlorat mehr enthalten.
Da Chlorat nicht als Zusatzstoff eingesetzt wird, sondern als Rückstand aus der Produktion in das Essen gelangt, kannst du den Stoff nicht auf der Liste der Inhaltsstoffe des Produktes finden. Ob ein Produkt belastet ist, erfährst du in der Regel über aktuelle Test-Berichte aus dem Verbraucherschutzbereich, die online oder in einschlägigen Magazinen zu finden sind.