DeuAq.com >> Leben >  >> Gesundheit

Nebenwirkungen der Pille: Diese Risiken solltest du kennen

Die Anti-Baby-Pille ist ein weit verbreitetes Verhütungsmittel. Viele Nutzerinnen unterschätzen allerdings die Nebenwirkungen der Pille – für sich selbst und die Umwelt. Hier erfährst du, mit welchen Risiken du dich auseinandersetzen solltest.

Die Pille: Nicht so harmlos wie ihr Ruf

Wenn junge Frauen nach einer Verhütungsmethode suchen, verschreiben Frauenärzt:innen ihnen in der Regel die Anti-Baby-Pille. Das Hauptargument für die Pille ist, dass sie sehr sicher und unkompliziert eine Schwangerschaft verhindert und die meisten Frauen sie gut vertragen. Jedoch kann die Pille eine Reihe von Nebenwirkungen hervorrufen.

Die Pille enthält Hormone, die der weibliche Körper natürlicherweise selbst produziert. Wenn du die Pille nimmst, werden deine körpereigenen Hormone aus dem Gleichgewicht gebracht und der Körper wird unempfänglich für eine Schwangerschaft. Dabei handelt es sich um einen radikalen Eingriff in deinen Hormonhaushalt. Dessen musst du dir bewusst sein.

Die Nebenwirkungen variieren von Frau zu Frau und sind auch abhängig von der Pille, die du nimmst. Die Beipackzettel der meisten Marken kannst du dir im Internet herunterladen, falls du ihn nicht selbst aufgehoben hast. Beachte, dass manche Symptome auch durch andere Faktoren – wie beispielsweise Stress – ausgelöst werden können.

Körperliche Nebenwirkungen der Pille

Häufige und gelegentliche körperliche Nebenwirkungen sind:

  • Kopfschmerzen (PDF)
  • Brustschmerzen, Brustbeschwerden, Brustspannen (PDF)
  • Entzündung der Genitalien, vaginale Pilzinfektionen: Deine Scheidenflora wird durch die Einnahme der Pille möglicherweise aus dem Gleichgewicht gebracht. So kann es passieren, dass die schützenden Bakterien nicht wie gewohnt funktionieren. Dann kann es zu Infektionen oder Pilzen sowie zu Blasenentzündungen kommen. Wenn der Haushalt des Hormons Östrogen durch die Pille gesenkt wird, ist die Vagina nicht mehr in der Lage, sich ausreichend feucht zu halten. Dadurch können Schmerzen und Juckreiz beim Sex auftreten.
  • Schwindel
  • Migräne
  • größere Brüste: Viele Frauen sehen diese Begleiterscheinung als eher positiv.
  • Zwischenblutungen

Psychische Nebenwirkungen der Pille

Häufige und gelegentliche psychische Nebenwirkungen sind:

  • Depressive Verstimmungen: Eine Studie der Universität Kopenhagen ergab, dass Frauen, die die Pille nehmen, sich öfter ein Mittel gegen depressive Symptome verschreiben lassen. Seltener kann es zu anhaltenden Depressionen kommen.
  • Mehr Appetit (PDF): Viele Frauen nehmen deswegen an Gewicht zu, wenn sie die Pille einnehmen.
  • Antriebslosigkeit
  • weniger Lust auf Sex: Einige Anwenderinnen beklagen eine verringerte Libido, also weniger Interesse an sexueller Interaktion.

Rückstände der Pille im Grundwasser: Folgen für die Umwelt

Auch die Nebenwirkungen der Pille auf die Umwelt sind nicht zu unterschätzen. Die in der Pille enthaltenen Hormone werden durch den weiblichen Körper und über die Toilette in unseren Wasserkreislauf gespült. Die hormonellen Bestandteile sind so klein, dass sie von Kläranlagen nicht aufgefangen werden können. Da sehr viele Frauen die Pille als Verhütungsmittel einnehmen, ist der Gehalt des Hormons Östrogens im Wasser nachweislich gestiegen. Das Hormon landet in Seen und anderen Gewässern, sowie in unserem Trinkwasser und unseren Lebensmitteln.

Eine Studie der Universität Lund in Schweden hat den Einfluss des Hormons auf Lachse, Forellen und Plötzen untersucht. Die Forscher:innen kamen zu dem Ergebnis, dass die Fische unter Einfluss von Östrogen ein verändertes Erbgut und Verhalten aufweisen.  Die genetische Balance der Fische wird also durcheinandergebracht. Sie hatten nachweislich Probleme beim Jagen und bei der Fortpflanzung. Im schlimmsten Fall könne dies dazu führen, dass ganze Fischpopulationen ausgelöscht werden. Das würde sich wiederum negativ auf viele Ökosysteme auswirken.

Hinweis: Auch durch andere Medikamente gelangen Hormone ins Wasser.

Alternative: Hormonfreie Verhütung

Zuerst einmal musst du dich gynäkologisch beraten lassen, ob dir die Pille überhaupt verschrieben werden kann. Generell musst du dann abwägen, in welchem Verhältnis die möglichen Nebenwirkungen der Pille zu ihren Vorteilen steht. Wenn du sie gut verträgst, gibt es keinen Grund, weshalb du die Pille absetzen solltest, da sie ein vergleichsweise sicheres und unkompliziertes Verhütungsmittel ist.

Unter Umständen belasten die Nebenwirkungen dich jedoch zu sehr. In dem Fall solltest du darüber nachdenken, die Pille abzusetzen. Sprich auf jeden Fall mit deinem Frauenarzt beziehungsweise deiner Frauenärztin über deine Beschwerden. Möglicherweise können sie dir eine andere Pille verschreiben, die du besser verträgst.

Alternativ kannst du dich mit Verhütung ohne Hormone auseinandersetzen. Dazu gehören unter anderem die Kupferspirale, Kondome oder auch die natürliche Familienplanung. Möglicherweise passen diese Methoden besser zu dir und deinem Körper – und sie wirken sich weniger negativ auf die Umwelt aus.