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Blaues Licht: Wie schädlich ist es wirklich?

Blaues Licht begegnet uns vor allem bei LED-Bildschirmen und bei energiesparenden LED-Glühbirnen. Doch wie schädlich ist blaues Licht wirklich? Wir haben einige Antworten darauf.

Blaues Licht begegnet uns täglich, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen: Viele Smartphones, Fernsehgeräte und LED-Lampen, ob zu Hause oder im öffentlichen Raum, enthalten blaues Licht. Seit längerem wird diskutiert, ob das blaue Licht den Schlaf beeinflusst und eventuell auch für Netzhautschäden am Auge verantwortlich sein kann.

Wir haben alle wichtigen Fakten für dich zusammengetragen und geben dir am Ende einige Tipps, wie du schonend mit blauem Licht umgehen kannst.

Das ist „blaues Licht“

  • Blaues Licht beinhaltet laut Stiftung Warentest energiereiche, kurzwellige Lichtwellen. Auf dem natürlichen Weg erleben wir blaues Licht vor allem im Licht der Mittagssonne. Sie kurbelt unseren Kreislauf an, wach zu bleiben und nicht zu ermüden.
  • Blaues Licht findet sich in elektronischen Geräten, in denen LEDs verarbeitet sind. LED steht für Light Emitting Diodes, zu deutsch „Leuchtdioden“. Diese können können Tablets, Smartphones oder auch LED-Lampen sein. Seit den 1990ern sind LED-Lampen erfolgreich auf dem Markt vertreten, denn sie gelten als sehr energieeffizient.

Stephan Degle, Professor für Augenoptik und Optometrie an der Hochschule in Jena, sieht im blauen Licht in den LED-Lampen das Problem, so der MDR: In der Mittagssonne würden wir automatisch durch das helle Licht gezwungen werden, unsere Augen zusammenzukneifen oder eine Sonnenbrille aufzusetzen. Dagegen bleiben wir stundenlang unter einer LED-Lampe dem hellen Licht ohne Schutz ausgesetzt.

Diese Schäden könnte blaues Licht hervorrufen

Zwei hauptsächliche Befürchtungen gibt es zum Thema „blaues Licht“:

1. Blaues Licht könnte für Schäden an der Netzhaut am Auge verantwortlich sein.

Die Apotheken-Umschau schreibt, dass blaues Licht laut Wissenschaftler*innen der Netzhaut am Auge schaden könnte. Denn wenn blaues, kompaktes Licht auf die Netzhaut kommt, reagiert das blaue Licht mit dem Sauerstoff, so dass giftige Verbindungen entstehen können, die Zellen letztendlich schädigen und zur Kurzsichtigkeit führen können.

Kurzsichtigkeit (Myopie) ist mittlerweile gerade unter der Bevölkerungsgruppe der 25- bis 29-Jährigen wesentlich stärker ausgeprägt als bei den 55- bis 59-Jährigen, bei Hochschulabsolvent*innen stärker als bei Menschen ohne Ausbildung oder höheren Schulabschluss. Wissenschaftler*innen vermuten, dass die betreffende Altersgruppe viel Zeit mit Büchern, vor Bildschirmen und drinnen verbringt und das dem Auge auf Dauer schaden könne.

Aber: Eine wissenschaftliche Studie am Menschen ist kaum realisierbar, auch aus ethischen Gründen.

2. Blaues Licht könnte die Melatonin-Ausschüttung dämpfen.

Abends ist der Anteil an blauem Licht wesentlich geringer als tagsüber. Das weiche Abendlicht bereitet den Körper darauf vor, das Schlafhormon Melantonin zu bilden. Die Havard Medical School veröffentlichte eine Studie, laut der das LED-Licht die Melantoninausschüttung stark dämpfen kann.

Aber: Stiftung Warentest testete LED-Lampen und stellte fest, dass die LED-Lampen keinen größeren Einfluss hatten als gewöhnliche Glühbirnen. Nur LED-Tageslichtlampen hätten einen höheren Anteil an blauem Licht und könnten darum die Melantoninausschüttung stark beeinflussen.

Fazit und Tipps, um mit blauem Licht richtig umzugehen

Letztendlich braucht es noch weitere Studien zu dem Thema, in welchem Maße blaues Licht unserer Gesundheit schaden kann. Weder Stiftung Warentest noch das Wissenschaftliche Komittee der EU für Gesundheit sehen momentan besorgniserregende höhere Belastung von blauen Licht bei normalem Gebrauch von Bildschirmen und LED-Birnen.

Falls du trotzdem den Eindruck hast, dass Bildschirmlicht oder Helligkeit zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder trockenen Augen führt, überlege dir, was du an deinem Lebensstil ändern kannst:

  • Achte darauf, dass abends an deinem Computer- und Smartphonebildschirm der Nachtmodus eingeschaltet ist, der den Bildschirm in ein orangefarbenes Licht taucht.
  • Hast du diese Funktion nicht, achte darauf, dass du deine elektronischen Geräte nicht im Dunkeln benutzt, sondern eine zusätzliche Lichtquelle im Raum hast. Im Dunkeln weiten sich die Pupillen nämlich und so kann helles Licht stärker auf die Netzhaut fallen.
  • Vermeide in den letzten Stunden vor dem Schlafengehen LED-Tageslichtlampen.
  • Brauchst du zum Arbeiten vor dem Bildschirm eine Brille? Du kannst dir eine Brille mit Gläsern kaufen, die das UV-Licht stärker absorbiert als normale Gläser.