Die Ölsäure ist eine körpereigene Fettsäure. Welche Lebensmittel besonders reich an der ungesättigte Fettsäure ist und wie Ölsäure auf die Gesundheit wirkt, erfährst du in diesem Artikel.
Ölsäure: Eine wichtige ungesättigte Fettsäure
Ölsäure ist eine Fettsäure, die der menschliche Körper selbst bilden kann. Aber auch in vielen fettigen Lebensmitteln wie pflanzlichen Ölen kommt Ölsäure vor. Je nach Pflanzenart unterscheidet sich dabei die Zusammensetzung der verschiedenen Fettsäuren.
Diese Speiseöle enthalten besonders viel Ölsäure:
- Olivenöl: Natives Olivenöl besteht zu etwa 75 Prozent aus Ölsäure.
- Rapsöl: Rapsöl enthält etwa 60 Prozent Ölsäure.
- Erdnussöl: Zwischen 40 bis 63 Prozent Ölsäure findet sich in Erdnussöl.
Ölsäure zählt zu den einfach ungesättigten Fettsäuren. Die Bezeichnung „einfach“ drückt die Anzahl der freien Bindungen in der chemischen Struktur der Fettsäuren aus. So bedeutet einfach: eine frei Bindung. Zweifach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben demzufolge zwei oder mehrere freie Bindungen.
Neben den bekannteren Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren gibt es noch die Gruppe der Omega-9-Fettsäuren, zu der die Ölsäure gehört. Diese Omega-9-Fettsäuren gehören zu den nicht essentiellen Fettsäuren. Das heißt, dass dein Körper Ölsäure aus anderen Fettsäuren herstellen kann, wie aus der Stearinsäure. Diese findet sich zum Beispiel in Kokosöl, Hanföl und Kakaobutter sowie in Butter, Schmalz und anderen tierischen Fetten.
Das Wissensmagazin Spektrum berichtet, dass Ölsäure ein sogenanntes Depotfett ist. Der Mensch, aber auch viele Tiere und Pflanzen nutzen Depotfett als Vorrat, um Energie zu speichern. Die Fettzellen im Körper lagern neben anderen Fettsäuren auch die Ölsäure ein. Unter anderem durch diese Energiereserven kannst zum Beispiel morgens Sport treiben, ohne vorher ein reichhaltiges Frühstück zu essen.
Ölsäure: So wirkt die Fettsäure auf den Körper
Forscher sehen unter anderem im Olivenöl den Grund, warum Teilnehmer ihrer Langzeitstudie im Alter seltener einen Herzinfarkt erlitten. Eine Ernährung, die reichlich Ölsäure enthält, soll noch weiteren Erkrankungen vorbeugen:
- Blutdruck: Studien wiesen nach, dass Olivenöl aufgrund der Ölsäure so gesund für das Herz-Kreislaufsystem ist. Die Ölsäure reguliert den Blutdruck und kann so zu hohem Blutdruck vorbeugen.
- Cholesterin: Spektrum berichtet, dass die ungesättigte Fettsäure Ölsäure den Cholesterinspiegel im Blut senken kann.
- Gehirnfunktion: Weitere Forschungen sehen einen Zusammenhang zwischen einer Ernährung mit Olivenöl und einem niedrigeren Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken.
- Krebs vorbeugen: Eine Studie legt nahe, dass die Ölsäure im Olivenöl schützende Eigenschaften gegen Darmkrebs hat. Weitere Forschungen sehen die Ölsäure in der Nahrung als Schutz vor Brustkrebs.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt rund zehn bis fünfzehn Gramm pflanzliche Öle am Tag für eine ausgewogene Ernährung. Sie empfehlen unter anderem Raps- oder Olivenöl.
Allerdings gibt es große Unterschiede in der Qualität der Öle. Stiftung Warentest und auch Ökotest stellten Verunreinigungen wie Rückstände von Mineralöl oder Pestiziden in Raps– und Olivenöl fest. Wir empfehlen dir, kaltgepresste Speiseöle in Bio-Qualität zu kaufen. Wie du gutes Olivenöl erkennen kannst, liest du in einem anderen Artikel.
Ölsäure in der Schönheitspflege
Da die Ölsäure natürlicherweise im Körper vorkommt, verträgt die Haut die Fettsäure in der Regel gut. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen kann Ölsäure auch die Wundheilung unterstützen.
Du kannst deine Haut und Haare mit Ölen pflegen, die einen hohen Anteil an Ölsäure haben. Olivenöl wird beispielsweise rund ums Mittelmeer traditionellerweise zur Schönheitspflege genutzt. In Asien sind Beautyrezepte mit dem dort heimischen Erdnussöl beliebt. Weitere Hautpflegeöle mit einen hohen Anteil an Ölsäure sind Kokosöl, Mandelöl oder Arganöl.
Vorsicht: Wenn deine Haut fettig ist, dann könnten diese Öle dein Hautproblem verstärken. Sie gelten als komedogen und können so die Entstehung von Mitessern fördern.
Massage: Nutze ein pflanzliches Öl als Basis-Öl und füge optional noch einige Tropfen ätherisches Öl zu. So kannst du dir ein pflegendes Massageöl selber machen.
Gesichtspflege bei trockener Haut: Du kannst Abends anstatt deiner Gesichtscreme einige Tropfen des Öls auf Gesicht und Hals verteilen. Massiere es leicht ein und lass es über Nacht einwirken.
Körperpflege: Gib einige Tropfen der Öle in deine Feuchtigkeitscreme. Mit der so angereicherten Lotion cremst du dich ein, wenn du geduscht hast.
Rissige Haut: Pflanzliche Öle mit hohem Ölsäure-Gehalt sind eine überlieferte Hautpflege für Hände und Füße, wenn deine Haut rissig oder sehr trocken ist.
Haarpflege:
- Spliss vorbeugen: Knete einige Tropfen Öl in trockene Spitzen.
- Sprödes Haar: Verteile die Öle in den Haarlängen, wenn dein Haar stumpf aussieht. Damit erhält dein Haar einen natürlichen Glanz. Auf Anti-Fizz-Produkte mit schädlichem Silikon oder Mikroplastik kannst du so verzichten.
- Haarkur: Die Ölsäure in den Ölen pflegt auch trockene Kopfhaut. Lass die Kur über Nacht einwirken und wasche morgens das Öl mit lauwarmen Wasser wieder aus.