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Sind Erdnüsse gesund? Nährwerte und Umweltbilanz der Nuss

Erdnüsse bestehen zur Hälfte aus Fett, doch sind dadurch nicht gleich ungesund. Ihre Umweltbilanz sieht allerdings ähnlich schlecht aus wie die von anderen Nüssen.

Herstellung und Verarbeitung von Erdnüssen

Erdnüsse sind eigentlich keine Nüsse. Sie sind Hülsenfrüchte, wie Erbsen und Bohnen. Sie wachsen nicht an Bäumen sondern auf Feldern unter der Erde. Allerdings werden sie oft Nüssen zugeordnet, weil sie ähnliche Nährwerte haben.

Erdnüsse stammen aus Südamerika, vor allem aus Brasilien und Argentinien, werden inzwischen aber in vielen tropischen und subtropischen Klimazonen angebaut. So landeten Erdnusssamen im Laufe der Zeit auch in Afrika, genauer gesagt in Ägypten und im Senegal, wo sie heutzutage angebaut werden. Aber auch im Süden der USA findest du große Erdnussfelder. 

Der Weg der Erdnuss in unsere Hände ist lang. Hier ein Beispiel:

  1. Anbau und Ernte beispielsweise in den USA.
  2. Wertbestimmung und erste Trocknung in zentralen Sammelstellen in den USA.
  3. Waschen, Schälen und Abpacken in der zentralen Sammelstelle.
  4. Veredelung zum Beispiel in Luxemburg, wo die Erdnüsse geröstet und gesalzen werden.

Aus Erdnüssen hergestellt findest du überwiegend:

  • Erdnussöl
  • Erdnussbutter oder Erdnussmus
  • Erdnussmehl
  • Erdnuss-Snacks

Erdnüsse: Nährwerte und Kalorien

Die Nährwerte von Erdnüssen pro 100 Gramm sehen folgendermaßen aus:

  • Kalorien: 599 kcal
  • Eiweiß: 25,3 g
  • Fett: 48,10 g
  • Kohlenhydrate: 7,48 g
  • Ballaststoffe: 11,74 g
  • Folsäure: 169 μg
  • Magnesium: 163 mg

Sie haben also einen sehr hohen Fettgehalt, was sie zu kleinen Kalorienbomben macht. Allerdings handelt es sich bei Erdnüssen, wie auch bei anderen Nüssen, um „gesunde Fette“, also um ungesättigte Fettsäuren, die dazu beitragen, das „schlechte“ LDL-Cholesterin in deinem Körper zu senken.

Zusätzliches Fett bekommen die Erdnüsse dann noch durch der Weiterverarbeitung. Sie müssen mit Öl überzogen werden, damit das Salz haftet. Besser ist es also, Erdnüsse roh, ungeschält, ungeröstet und ungesalzen zu kaufen.

Wie du anhand der Nährwerte der Erdnüsse siehst, enthalten sie viel Protein, was sie zu einem ausgezeichneten Proteinlieferanten macht, vor allem, wenn du dich rein pflanzlich ernährst. Der hohe Magnesiumgehalt hat in dieser Hinsicht ebenfalls Vorteile und macht die Erdnuss wertvoll für vegetarische und vegane Ernährung. Erdnüsse enthalten viel Zink, das wichtig für Wundheilung, Immunsystem und Zellerneuerung ist.

Erdnüsse enthalten außerdem semi-essentielles Arginin. Die Aminosäure wirkt gefäßerweiternd und ist gut gegen zu hohen Blutdruck. Außerdem steigert Arginin die Glucosetoleranz, senkt die Insulinresistenz und wirkt antioxidativ

Erdnüsse sind übrigens eine der häufigsten Allergene.

Sind Erdnüsse ökologisch vertretbar?

Erdnüsse sind nicht regional verfügbar. Das zwingt zum Import aus den jeweiligen Anbauländern. Der Transport verursacht jede Menge CO2-Emissionen. 

Ein Pluspunkt für Erdnüsse: Sie benötigen weniger Wasser als Nüsse, die an Bäumen wachsen. Das macht sie gleichzeitig auch günstiger, was eine erhöhte Nachfrage zur Folge hat und im logischen Umkehrschluss größere Anbauflächen erfordert – was dann wiederum zu Monokulturen und dadurch zu Biodiversitätsverlust führt.

Die Erdnuss ist also kritisch zu hinterfragen. Das heißt natürlich nicht, dass du für immer auf Erdnüsse verzichten musst. In der EU werden Erdnüsse beispielsweise in Zypern angebaut – da ist der Transportweg nicht so weit. Kaufe mindestens Bioqualität und achte auf Fair-Trade Erdnüsse.

Denn auch die sozialen Aspekte des Erdnussanbaus sind nicht die Besten: Arbeitsbedingungen insbesondere im globalen Süden lassen oft zu Wünschen übrig, weil Farmer ausgebeutet werden und vor ihrem eigenen Feld hungern müssen.