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Freundschaft beenden: So bleibst du fair

Eine Freundschaft zu beenden ist nie leicht, aber manchmal notwendig. Wir helfen dir, die richtige Entscheidung zu fällen, und zeigen, wie ihr respektvoll auseinander gehen könnt.

Wenn wir in einer Liebesbeziehung unglücklich und unzufrieden sind, führt das häufig zu einer Trennung. Vielleicht gibt es einen großen Knall oder eine kleinlaute Einsicht, dass es einfach nicht funktioniert. In jedem Fall ist das Ende einer Partnerschaft sehr schwer und emotional. 

Unzählige Filme und Songs geben uns einen guten Einblick, wie eine solche Trennung aussehen sollte. Wir wissen, wie wir eine Beziehung würdevoll beenden. Und danach weinen wir leise vor Liebeskummer oder sind froh über die neue Freiheit.

Doch was ist, wenn wir uns in einer Freundschaft unwohl fühlen? Wann sollten wir an dieser Beziehung festhalten und woran erkennen wir, dass die Zeichen auf Trennung stehen? Und wie genau geht das eigentlich: mit Freunden Schluss machen?

Freundschaft beenden: Handle nicht unüberlegt

Eine Freundschaft zu beenden ist ein Entschluss, der nicht so einfach rückgängig gemacht werden kann. Du weist jemand anderes in seine Schranken und verletzt ihn damit. Deshalb solltest du mit dieser Entscheidung nicht leichtfertig umgehen und niemals unüberlegt handeln.

Wenn du gerade sehr aufgebracht bist, nimm dir etwas Zeit deine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Negative Emotionen wie Wut oder Enttäuschung sind oft schlechte Berater. Atme tief durch, gehe etwas auf Distanz.  Dann erst solltest du überlegen, ob es wirklich besser ist, einen Schlussstrich zu ziehen.

Reflektiere in Ruhe für dich: Was ist der Auslöser dafür, dass du die Freundschaft in Frage stellst? Ist es ein heftiger Streit oder sind es andauernde Konflikte? Vielleicht hast du das Gefühl, dass ihr unterschiedliche Erwartungen an die Freundschaft stellt oder dass ihr euch schlicht nichts mehr zu sagen habt.

Freundschaft beenden: Diese Gründe sprechen dafür

Ist ein heftiger Streit der Auslöser, dass du eure Freundschaft beenden willst? Dann überlege dir folgendes:

  • Es klingt abgedroschen, aber zu einem Streit gehören immer zwei Menschen. Auch wenn es schwer ist – überlege, welche Verantwortung du für den Streit trägst. Warst du unfair oder verletzend? Hast du einen wunden Punkt getroffen und deswegen einen Konflikt provoziert?
  • Ist der Grund eures Streits größer und wichtiger als eure Freundschaft? Hat der Auslöser dein Vertrauen so sehr zerrüttet, dass du nicht verzeihen kannst? Oder könnt ihr euch beide trotzdem noch in die Augen schauen?
  • Auch wenn man eng befreundet ist, muss man nicht immer der gleichen Meinung sein. Ist es möglich, dass ihr einen Kompromiss findet? Könnt ihr euch darauf einigen, dass ihr unterschiedliche Ansichten habt? Ist es möglich, das Thema zukünftig zu vermeiden oder sachlich zu diskutieren? Wenn ja, was braucht es dafür?

Nicht weniger belastend sind andauernde Konflikte in der Freundschaft. Bevor du einen Schlussstrich ziehst, hinterfrage eure Situation:

  • Welche Gründe gibt es für diese angespannte Stimmung zwischen euch? Gibt es ein großes Thema oder viele kleinere Punkte, bei denen ihr aneinanderstoßt?
  • Wenn deine Freunde andere Ansichten haben als du, kann das irritierend sein. Doch gegenseitiger Respekt und Toleranz kann tolle Möglichkeiten eröffnen, um voneinander zu lernen und aneinander zu wachsen.
  • Es gibt natürlich trotzdem absolute No-Go’s bei Freunden. Dazu zählt das Gefühl in Konkurrenz zu stehen, den anderen zu übertrumpfen oder auszuspielen, Neid zu empfinden oder missgünstig zu agieren. In einer Freundschaft solltet ihr euch gegenseitig unterstützen und euch miteinander über die Erfolge des Anderen freuen.

Eine Freundschaft kann auch belastend sein, wenn beide Personen unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen daran knüpfen. Mache dir folgendes bewusst:

  • Fühlst du dich nicht wohl, weil ihr keine Freundschaft auf Augenhöhe führt? Überlege dir, wo das Ungleichgewicht zu Stande kommt. Du kannst natürlich auch die andere Person fragen, wie er oder sie eure Freundschaft sieht und bewertet. So kannst du beide Seiten berücksichtigen.
  • Bei Freunden sollte man sich darauf verlassen können, dass sie für dich da sind. Das bedeutet, dass sie mit dir die tollen Seiten des Lebens feiern aber auch in schlechten Zeiten verlässlich sind und zu dir stehen. Kann dir diese Freundschaft das bieten oder erwartet ihr beide unterschiedliche Dinge?
  • Oftmals ist es auch belastend, wenn einer der beiden viel mehr in die Freundschaft investiert und einen engeren Kontakt wünscht, als der andere. In diesem Fall ist es besonders wichtig, das Gespräch zu suchen. So könnt ihr Zurückweisungen und Verletzungen vermeiden.

Überlegst du die Freundschaft zu beenden, weil ihr euch einfach nichts mehr zu sagen habt? Dann berücksichtige folgendes:

  • Kennt ihr euch schon seit einer sehr langen Zeit und habt euch einfach in unterschiedliche Richtungen entwickelt? Das ist überhaupt nicht schlimm und ein ganz normaler Prozess. Im Laufe unseres Lebens haben wir so viele Wegbegleiter, nur ganz wenige und besondere Freundschaften überdauern Jahrzehnte.
  • Mach dir klar, ob du die gemeinsame Zeit einfach in schöner Erinnerung behalten willst. Vielleicht willst du die Freundschaft auch beenden, weil dir gemeinsame Treffen oder Einladungen erzwungen vorkommen.
  • Überlege, ob es genügt den Kontakt einfach so zu drosseln, so dass ihr euch zum Geburtstag gratuliert und auf der Straße grüßt, ohne tiefe Verpflichtungen zu empfinden.

Freundschaft beenden: Wie kannst du vorgehen

Du hast dich entschieden, dass du gern die Freundschaft beenden willst. Beiden Seiten ist am besten geholfen, wenn die „Trennung“ fair und undramatisch abläuft. Hier sind einige Tipps, wie das Schluss machen mit Freunden funktionieren kann, wenn ihr noch viel Kontakt habt:

  • Einen Schlussstrich per SMS zu ziehen, ist zwischen Freunden genauso unangebracht wie bei dem Beenden einer Liebesbeziehung. Das persönliche Gespräch ist die unangenehmste aber beste Variante, um eine Freundschaft zu beenden.
  • Warte auf den passenden Moment. Wenn dein Freund gerade persönlich in einer tiefen Krise steckt, solltest du die Konfrontation lieber verschieben.
  • Bitte deinen Freund zu einem Gespräch unter vier Augen und an einem neutralen Ort.
  • Achte darauf, ruhig zu bleiben und sachlich zu erklären, warum du nicht mehr mit deinem Gegenüber Zeit verbringen möchtest. Verzichte auf Vorwürfe und versuche die Dinge aus deiner Sicht zu schildern. Dabei hilft es, wenn du Sätze so formulierst:
    • „Mir kommt es vor … .“.
    • „Ich empfinde dein Verhalten als … .“.
    • „Es verletzt mich, wenn… .“.
  • Dränge deinen Freund niemals in die Ecke mit Beschuldigungen oder negativen Emotionen. Gib ihm auch den Raum, seine Sicht zu schildern, um sein Verhalten nachzuvollziehen.
  • Ziehe klare Grenzen für eure zukünftige Kommunikation. Sage, was du dir wünscht. Ob es in Ordnung ist, sich gegenseitig zu grüßen oder ob du auf keinen Fall mehr irgendeinen Kontakt haben möchtest.
  • Wenn es möglich ist, beende das Gespräch gern mit etwas Positivem. Einer gemeinsamen schönen Erinnerung oder einer Wertschätzung deinem Freund gegenüber. So geht ihr respektvoll auseinander. 

Sollte ein Gespräch nicht möglich sein, dann beende eure Freundschaft per Brief (nicht per SMS!). Achte aber auch hier darauf, fair zu bleiben und nicht mit Vorwürfen um dich zu schießen. Erkläre deine Sicht und verzichte auf Rechtfertigungen. Den Brief solltest du ebenfalls damit beenden, wie du dir euren künftigen Kontakt vorstellst.

Nicht immer ist es notwendig, eine Freundschaft mit einem Gespräch zu beenden. Wenn ihr kaum noch voneinander hört, ist es nicht erforderlich mit der Hand auf den Tisch zu hauen. Wenn keine größeren ungeklärten Konflikte zwischen euch stehen, kannst du den Kontakt einfach im Sand verlaufen lassen.