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Sind Medikamente vegan? So erkennst du es

Ob ein Medikament vegan ist, lässt sich meist nicht auf den ersten Blick erkennen. Wir erklären dir, worauf du achten kannst und geben die Beispiele für Inhaltstoffe in Medikamenten, die nicht vegan sind.

Als Veganer:in möchtest du keine Stoffe tierischen Ursprungs zu dir nehmen. Das gilt natürlich auch für Medikamente. Leider sind nicht alle Medikamente vegan und normalerweise ist nicht klar ausgewiesen, ob sie es sind. Es hilft nichtmal unbedingt der Beipackzettel weiter, weil es einige Stoffe in Medikamenten gibt, die vegan oder tiersichen Ursprungs sein können.

In diesem Artikel erfährst du, worauf du bei der Suche nach der veganen Variante eines Medikaments achten kannst. Außerdem nennen wir die einige Inhaltstoffe tierischen Ursprungs, die die Pharmaindustrie häufig in Medikamenten einsetzt.

Ein weiterer Apekt, der im Gunde jedes Medikament nicht vegan macht, sind die Tierversuche im Rahmen der Zulassung eines Medikaments. Wenn du ein bestimmtes Medikament benötigst, dann solltest du es im Zweifelsfall einnehmen, auch wenn es nicht vegan ist.

Wirkstoffe im Medikament sind oft nicht vegan

Ob ein Medikament vegan ist, kann sich schon beim Wirkstoff entscheiden. Einige werden aus Teilen von Tieren gewonnen oder durch sie produziert.

  • Heparin, ein Gerinnungshemmer, gewinnt die Pharmaindustrie aus Schweinedärmen.
  • Bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse benötigst du eventuell Verdauungsenzyme. Einige davon stammen von Tieren.
  • Wenn du in den Wechseljahren bist, können Gemische aus Östrogenen gegen Beschwerden helfen. Sie stammen aus dem Urin trächtiger Stuten.
  • Für die Produktion einiger Impfstoffe, zum Beispiel gegen Grippe, nutzt man Hühnerembryos.
  • Omega-3-Fettsäuren stammen aus Fischöl. Inzwischen findest du vegane Altenativen aus Algen.
  • Gleiches gilt für Vitamin D3. Klassischerweise gewinnt man das aus Schafswolle, genauer dem Fett. Aber es gibt auch vegane Medikamente mit diesem Vitamin.

Hilfsstoffe im Medikament: Vegan oder nicht?

Veganer:innen können Vitamin B12 als Präparat einnehmen, um Mangelzuständen vorzubeugen. Vitamin B12 ist an sich vegan, denn es wird von Darmbakterien gebildet. Allerdings ist möglicherweise trotzdem nicht das gesamte Medikament vegan.

  • Es kann Lactose, also Milchzucker, enthalten. In Tabletten dient Lactose als Füllstoff.
  • Tabletten oder Kapseln können mit Gelatine umhüllt sein, die aus Häuten und Knochen von Tieren gewonnen wird. Ob wegen Gelatine dein Medikament nicht vegan ist, erfährst du durch einen Blick in den Beipackzettel, denn dort muss sie angegeben werden.
  • Stearate, zum Beispiel Magnesiumstearate, sind Füll- oder Bindemittel. Sie können vegan sein, aber auch von Tieren stammen. Das kannst du leider nicht erkennen.
  • Cremes können Bienenwachs enthalten.
  • Ebenfalls bei Cremes kannst du manchmal den Inhaltstoff Lanolin finden. Das ist das Fett aus Schafswolle.
  • Manche Tabletten sind mit Schellack überzogen. Das basiert auf den Ausscheidungen von Schildläusen.
  • Wenn dein Medikament rot ist, könnte es den aus Läusen gewonnenen Farbstoff Karminrot enthalten.

Wie du siehst, ist es nicht leicht zu erkennen, ob ein Medikament vegan ist. Gerade bei Vitaminpräparaten kannst du aber oft eine vegane Variante bekommen. Am besten informierst du dich über den Beipackzettel oder fragst in der Apotheke nach. Außerdem findest du in der deutschen Apotheker Zeitung eine ausführliche Auflistung nicht veganer Inhaltsstoffe von Medikamenten.