Mariendistelöl kann die Leber unterstützen und den Körper mit wertvollem Vitamin E versorgen, so Studien. Was in dem wertvollen Öl steckt und wie du es anwendest, zeigen wir dir in unserem Ratgeber.
Die Mariendistel gehört zur Familie der Korbblütler und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Schon Hildegard von Bingen war von der positiven Wirkung der Heilpflanze überzeugt, deshalb wird die Pflanze bis heute in vielen Klostergärten angebaut und hat sich so in ganz Europa verbreitet.
Die Inhaltsstoffe der Mariendistel stecken vor allem in den unscheinbaren Samen der Pflanze. Aus ihnen wird auch Mariendistelöl hergestellt. Wie das Öl wirkt und wie du es richtig anwendest, liest du in diesem Artikel.
Mariendistelöl: Inhaltsstoffe im Überblick
Mariendistelöl wird aus den braunen Früchten der Pflanze gewonnen. Die Wirkung des Öls lässt sich vor allem auf das enthaltene Silymarin zurückführen. Das Gemisch aus verschiedenen Flavonoliganen soll die Zellmembranen der Leber stabilisieren und Zellgifte am Eindringen in diese Zellmembrane hindern.
Neben Silymarin besteht Mariendistelöl aus folgenden Inhaltsstoffen:
- fettes Öl (Ölsäure sowie Linolsäure)
- Eiweiß
- Vitamin E
- Triterpene
- Antioxidantien
Wirkung von Mariendistelöl
Mariendistelöl und sein Hauptwirkstoff Silymarin sind wissenschaftlich bereits gut erforscht:
- Leberschützende Wirkung: Silymarin soll die Leberzellen stabilisieren und so vor äußeren Schäden schützen. Daher werden häufige Lebererkrankungen wie Hepatitis-C, Leberzirrhose oder auch nichtalkoholische Fettleber oft unterstützend mit Silymarin behandelt. Einer Studie zufolge kam es bei Patienten mit nichtalkoholischer Fettleber bereits nach dreimonatiger Behandlung mit Sylimarin zu deutlichen Verbesserungen, ohne weitere Nebenwirkungen.
- Entgiftende Wirkung: Die Mariendistel schützt die Leber nicht nur, sondern kann sie auch bei ihrer Arbeit unterstützen. Laut einer Studie fördert Silymarin den Entgiftungsprozess der Leber bei natürlichen und chemischen Toxinen. So werden beispielsweise bei Vergiftungen mit dem grünen Knollenblätterpilz Infusionen mit Silymarin verabreicht.
- Antioxidative Eigenschaften: Die enthaltenen Antioxidantien unterstützen den Körper bei der Zellerneuerung und bekämpfen freie Radikale. Eine Studie mit Patienten einer Bluterkrankung konnte zeigen, dass die regelmäßige Einnahme von Silymarin den oxidativen Stress deutlich mindern konnte.
- Entzündungshemmende Wirkung: Mariendistel besitzt entzündungshemmende Eigenschaften. Eine weitere Studie legt zudem nahe, dass Silymarin den Ausbruch von Pilzerkrankungen vermeiden kann.
Anwendung: Mariendistelöl richtig verwenden
Da Silymarin (der Hauptwirkstoff der Mariendistel) nicht wasserlöslich ist, kannst du daraus zum Beispiel keinen Tee machen. In Mariendistelöl liegt der Wirkstoff aber bereits in gelöster Form vor und du kannst es vielseitig anwenden – präventiv oder therapeutisch. Leidest du an einer Lebererkrankung, musst du die Behandlung mit Silymarin aber vorher unbedingt mit deinem Arzt abklären. Leidest du an einer Allergie gegen Korbblütler, solltest du Mariendistelöl nicht anwenden.
- Beim Kochen: Zur Unterstützung deiner Leberfunktion kannst du Mariendistelöl zu Hause anwenden. Dabei ist es wichtig, dass du kaltgepresstes Öl möglichst in Bio-Qualität kaufst. Da die Wirkstoffe hitzeempfindlich sind, solltest du das Öl nicht erhitzen. Du kannst es beispielsweise verwenden, um Salate oder andere kalte Gerichte abzuschmecken. Neben der positiven Wirkung auf die Leber versorgt dich das Öl auch mit wertvollem Vitamin E.
- Mariendistel-Tee: Er soll zwar bei Verdauungsproblemen helfen, wie Völlegefühl oder Blähungen, bringt aber nicht die leberschützenden Effekte mit sich.
- Tiere: Auch bei Pferde- und Hundebesitzern ist das Öl sehr beliebt. Es soll vor allem das Fell verbessern.