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Breitwegerich: So bestimmst und verwendest du das Heilkraut

Breitwegerich findest du an Wegen, auf Wiesen und Äckern. Die widerstandsfähige Pflanze wird oft unterschätzt, dabei enthält sie viele wertvolle Inhaltsstoffe. Erfahre hier, wie du ihn erkennst und verwenden kannst.

Der Breitwegerich wächst oft da, wo es anderen Pflanzen zu ungemütlich ist, zum Beispiel auf festgetrampelten Wegen, an stark befahrenen Straßen oder in den Ritzen von Pflastersteinen. Selbst ein hoher Salz-Anteil im Boden macht der Pflanze nichts aus. Auch verdichtete Böden kann der Breitwegerich mit seiner bis zu 80 Zentimeter langen Wurzel durchdringen.

An diesen Merkmalen erkennst du den Breitwegerich:

  • Blätter: Seinem Namen hat der Breitwegerich von seinen breiten, ovalen Laubblättern mit glattem Rand. Sie wachsen in einer Rosette und haben in der Regel einen breiten Stiel. Du kannst sie auch leicht an den fünf bis neun Blattadern an der Blattunterseite erkennen.
  • Blüten: Die gelb-braunen Blüten des Breitwegerich sind eher unscheinbar. Der aufrecht stehende Blütenstand erinnert an eine Ähre. Die Pollen werden nicht durch Bienen, sondern durch den Wind verbreitet. Deshalb löst Breitwegerich während der Blütezeit bei vielen Menschen Heuschnupfen aus.
  • Samen: Breitwegerich-Samen sind braun und sehr klebrig. Auf diese Weise bleiben sie gut an den Pfoten von Tieren, Schuhen und Rädern haften und werden so verbreitet.
  • Blüte- und Erntezeit: Der Breitwegerich blüht von April bis August. Die kleinen braunen Samen kannst du von August bis Oktober sammeln.

Breitwegerich sammeln: Das musst du beachten

Wenn du die Blätter des Breitwegerich sammeln willst, können die folgenden Tipps hilfreich sein:

  • Sammel die Blätter am besten von April bis Juni. In diesem Zeitraum schmecken sie am aromatischsten und eignen sich gut für einen leckeren Salat.
  • Wähle am besten die jungen Blätter aus der Rosettenmitte aus.
  • Pflanzen, die an der Straße wachsen, solltest du nicht pflücken. An der Straße ist der Breitwegerich nämlich den Schadstoffen der vorbeifahrenden Autos ausgesetzt.
  • Wächst der Breitwegerich am Rand eines Ackers, solltest du ihn ebenfalls stehen lassen, da hier oft giftige Pflanzenschutzmittel versprüht werden.
  • Auch um Hundewiesen und Naturschutzgebiete solltest du einen großen Bogen machen.
  • Achte darauf, dass du die Blätter nur dann sammelst, wenn du sie eindeutig dem Breitwegerich zuordnen kannst. So vermeidest du, dass du versehentlich giftige Wildkräuter pflückst. Hilfreich kann dabei ein Buch oder eine App zur Pflanzenbestimmung sein.

Diese Inhaltsstoffe stecken im Breitwegerich

Wenn du im Garten Unkraut jätest, solltest du Breitwegerich definitiv stehen lassen und verwerten. Denn die Wegpflanze hat einige hilfreiche Inhaltsstoffe:

  • Aucubin: Genau wie sein Artverwandter, der Spitzwegerich, enthält der Breitwegerich den Stoff Aucubin. Dieser kommt im frischen Saft der Pflanze vor und wirkt antibiotisch und entzündungshemmend.
  • Gerbstoffe: Die sogenannten „Anti-Nährstoffe“ können bei Entzündungen der Schleimhäute helfen.
  • Schleimstoffe: Diese Inhaltsstoffe schützen bei einer Erkältung angegriffene Schleimhäute und wirken laut Codecheck keimtötend.
  • Kalium: Kalium spielt eine wichtige Rolle bei der Reizübertragung der Muskeln, außerdem reguliert es das Zellwachstum und den Blutdruck.
  • Kieselsäure: Kieselsäure kann zum Beispiel bei entzündlichen Krankheiten den körpereigenen Heilungsprozess beschleunigen.
  • B-Vitamine braucht der Körper unter anderem für Stoffwechselprozesse
  • Vitamin C stärkt das Immunsystem.
  • Zink: Das Spurenelement unterstützt die Verdauung und das Immunsystem.

Wirkung und Anwendung von Breitwegerich

Der Breitwegerich gilt im Volkstum als bewährtes Hausmittel, dem unterschiedliche Heilwirkungen zugeschrieben werden. Besonders der Saft der Blätter soll verschiedene Heilwirkungen haben:

  • Der Saft des Breitwegerich enthält Aucubin und wirkt entzündungshemmend. Außerdem kann er die Wundheilung fördern. Zerkaut oder zerrieben wird er oft auf kleinere Wunden der Haut und Insektenstiche gelegt.
  • Breitwegerich gegen Blasen: In der Volksheilkunde wird Breitwegerich als Mittel gegen Blasen und schmerzende Füße verwendet. Dafür wird zum Beispiel ein Breitwegerich-Blatt in den Schuh gelegt, um die Druckstellen zu kühlen.
  • Hilfe bei Husten und Atemwegserkrankungen: Du kannst Breitwegerich als Brei oder Tee einnehmen. Die enthaltenen Gerbstoffe sollen bei Reizhusten und Entzündungen der Atemwege und Schleimhäute Linderung zu verschaffen. Besonders Spitzwegerich soll durch seine Schleimstoffe den Hustenreiz bekämpfen. Breitwegerich enthält diese Inhaltsstoffe ebenfalls, allerdings ist seine Wirkungsweise noch nicht hinreichend untersucht worden.
  • Breitwegerich bei Durchfall: Tee aus Breitwegerich kann bei verschiedenen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes eingesetzt werden und soll auch bei Durchfall helfen. Wissenschaftlich nachgewiesen ist die verdauungsfördernde Wirkung allerdings nicht.

Tee aus Breitwegerich selber machen

Um aus Breitwegerich einen Kräutertee zu kochen, brauchst du nur wenige Zutaten:

  1. Gib ein bis zwei Teelöffel frische Breitwegerich-Blätter oder einen Teelöffel getrockneten Breitwegerich in einen Topf.
  2. Übergieße die Blätter mit einem Liter kochendem Wasser.
  3. Lass die Mischung etwa fünf bis zehn Minuten ziehen.
  4. Jetzt kannst du den Tee durch ein Sieb abgießen und in kleinen Schlucken trinken. Du kannst bis zu drei Tassen Breitwegerich-Tee am Tag zu dir nehmen.