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Zitronendiät: Darum ist sie nicht gesund

Eine Zitronendiät soll nicht nur schlank machen, sondern zusätzlich den Körper entgiften. Ob dies tatsächlich der Wahrheit entspricht und ab wann die Diät deiner Gesundheit sogar schaden kann, erfährst du hier.

Empfehlungen, eine Zitronendiät oder andere Crash- und Nulldiäten auszuprobieren, findest du immer wieder in Fitness- und Frauenmagazinen. Neben einem Gewichtsverlust sollen die radikalen Ernährungsweisen weitere Vorteile für deine Gesundheit haben.

Wir erklären dir, was die Wissenschaft dazu sagt und warum die Zitronendiät in ihrer Ursprungsform nicht empfehlenswert ist.

So funktioniert eine Zitronendiät

Die Zitronendiät wurde in den 1940er Jahren von dem Heilpraktiker Stanley Burroughs erfunden. Sie soll nicht nur dabei helfen, Gewicht zu verlieren, sondern auch den Körper entgiften und der Haut ein strafferes Aussehen verleihen. Die Zitronendiät kannst du auf zwei Arten umsetzen: 

  • die klassische, aber radikale Variante: Dabei verzichtest du für sieben bis zehn Tage komplett auf feste Nahrung. Stattdessen trinkst du über den Tag verteilt nur noch ein Gemisch aus Zitronensaft, Ahornsirup, Wasser und Cayennepfeffer. Du verwendest dabei zwischen drei und acht Zitronen pro Tag. 
  • die sinnvollere Variante: Die zweite Option einer Zitronendiät sieht eine normale Ernährung vor. Es geht nicht darum, die Nahrungsaufnahme zu reduzieren. Das oben bereits beschriebene Zitronenwassergemisch dient lediglich als Ergänzung der Ernährung. Es soll den Fettstoffwechsel und die Verdauung ankurbeln und zusätzlich den Appetit zügeln.

Die zweite Variante kannst du zusätzlich mit einem Ernährungsplan ergänzen, wenn du zum Beispiel deine Ernährung gesünder gestalten möchtest. So könntest du zum Beispiel bewusst auf Zucker, Weißmehl und Alkohol verzichten und viele Lebensmittel integrieren, die reich an Mikronährstoffen sind.

    Darum ist eine Zitronendiät nicht gesund

    Von einer klassischen Zitronendiät ist auf jeden Fall abzuraten, denn sie ist nicht gut für deine Gesundheit. Das liegt an folgenden Aspekten:

    • Bei der radikalen Variante der Zitronendiät nimmst du tagelang ausschließlich Zitronensaft zu dir. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kann es bei derartigen Entgiftungsdiäten deshalb schnell zu einem Nährstoffmangel kommen. Schließlich führst du deinem Körper dabei keine Proteine, Fette und kaum Mikronährstoffe zu.
    • Da es sich bei der klassischen Zitronendiät um eine Crash-Diät handelt, riskierst du den Jo-Jo-Effekt. Das bedeutet, dass du zwar in kurzer Zeit viel abnimmst, danach allerdings wieder zunimmst. Ein Grund dafür ist, dass du deine Ernährung nicht dauerhaft und effizient umgestellt hast. Viele Menschen essen nach der Diät wieder wie zuvor und nehmen deshalb zu.
    • Ein weiterer Grund ist, dass du während der Diät deinen Energieverbrauch und damit auch deinen Grundumsatz verringerst. Dein Körper läuft dann sozusagen auf „Sparflamme“. Wenn du dann wieder normal isst, nimmst du eventuell sogar schneller wieder zu, da dein Körper deine Fettreserven so schnell wie möglich wieder auffüllen möchte.
    • Besonders gefährlich kann die Zitronendiät werden, da sie ein extremes Essverhalten erfordert. Das kann die Entstehung von Essstörungen fördern. 
    • Das Versprechen, dass eine Zitronendiät den Körper entgiftet, ist bisher außerdem nicht wissenschaftlich belegt. Vielmehr besagt der Konsens in der Forschung, dass sich ein gesunder Körper selbst durch Leber, Nieren, Darm, Haut oder die Atmung von Schadstoffen entgiften kann.

    In Maßen und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sind Zitronen jedoch ein gesundes Lebensmittel. Sie stärken insbesondere dein Immunsystem, da sie dich mit einer großen Menge Vitamin C versorgen. So kannst Du täglich etwa ein bis zwei Gläser Zitronenwasser trinken, um deine Gesundheit zu fördern.

      Abnehmen ohne Crash-Diät

      Neben der Zitronendiät gibt es deutlich sinnvollere und gesündere Varianten, um etwas Gewicht zu verlieren. Wenn du gesund abnehmen willst, kannst du dich an folgenden Tipps orientieren:

      • Ernähre dich ausgewogen. Statt einer einseitigen Diät ist dabei eine langfristige Ernährungsumstellung effizienter. Diese sollte dich mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen und hin und wieder auch ungesündere Lebensmittel wie Süßigkeiten und Chips in Maßen zulassen. So hast du nicht das Gefühl, ständig auf etwas verzichten zu müssen und kannst die neue Ernährungsweise leichter in dein Leben integrieren.
      • Um abzunehmen, ist es sinnvoll die Kalorienzufuhr zu senken – allerdings nur in Maßen. Nimmst du zu wenig Kalorien zu dir, riskierst du nicht nur Heißhungerattacken und den Jo-Jo-Effekt, sondern auch Mangelerscheinungen. Um das zu vermeiden, kann es teilweise auch hilfreich sein, Kalorien zu zählen. Aber auch diese Methode hat ihre Nachteile. Mehr dazu erfährst du hier: Kalorien zählen: Hilfreiche Strategie oder ungesunder Zwang?
      • Sorge dafür, dass du dich jeden Tag ausreichend bewegst. Das hilft nicht nur dabei, Gewicht zu verlieren, sondern fördert auch deine körperliche Gesundheit und dein Wohlbefinden. Du kannst dafür entweder verschiedene Sportarten ausprobieren oder einfach einen längeren Spaziergang machen. Weitere Tipps findest du hier: Sport machen: So findest du die passende Sportart 
      • Vergleiche dich nicht mit anderen Personen oder gesellschaftlichen Schönheitsidealen. Wichtig ist, dass du auch auf deine mentale Gesundheit achtest und einen positiven Zugang zu deinem eigenen Körper hast. 
      • Weitere Tipps bekommst du hier: Effektiv abnehmen: So funktioniert es gesund und nachhaltig.