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Haskap: Neues Superfood oder unnötiger Hype?

Wir gehen der Frage nach, ob es sich bei der Haskap-Beere um ein neues Superfood handelt oder es nur ein unnötiger Hype ist. So gibt es auch heimische Alternativen zum viel beworbenen Superfood.

Gehört die Haskap-Beere zu den Superfoods und ist sie tatsächlich gut für eine gesunde Ernährung? Oder ist sie wie viele andere Superfoods nur ein kommerziell motivierter Hype? Die vermeintliche Wunderbeere ist blau wie unsere heimischen Heidelbeeren und hat die Form von Hagebutten. Ursprünglich kommt sie aus Sibirien, wurde aber ab dem 13. Jahrhundert in Japan kultiviert. Dort bekam sie auch ihren heute gebräuchlichen Namen. Übersetzt heißt Haskap „die Beere des ewigen Lebens„.

Ist Haskap gesünder als heimische Beeren?

Was unterscheidet die Haskap nun von der uns bekannten Blaubeere? Offenbar nicht all zu viel. Laut Verbraucherzentrale haben heimische Him-, Brom- und Heidelbeeren dieselbe Wirkung. Es drängt sich also der Gedanke auf, dass der Begriff „Superfood“ vor allem eines ist und ein Ziel hat: Werbung und Gewinn.

Geschmacklich soll Haskap eine Mischform der heimischen Beerensorten sein. Du kannst sie roh oder in Form von Beerensaft zu dir nehmen. Eine Alternative zum Zwetschgenstreuselkuchen könntest du mit Haskap ausprobieren. Kulinarisch kann die kleine Beere also deinen Speiseplan durchaus erweitern.

Wunder in Bezug auf deine Gesundheit darfst du aber nicht erwarten. Die Haskap-Beere ist da nicht besser oder schlechter als unsere heimischen Beerensorten. Inzwischen wird Haskap laut Verbraucherzentrale auch in Deutschland angebaut.

Die angepriesene Wirkung

Die Ernährung mit der Haskap-Beere soll laut Werbung zahlreiche Wirkungen hervorrufen, die nach Angaben der Verbraucherzentrale aber nicht belegt sind. Die Beeren enthalten sogenannte  Anthocyane, die antioxidativ wirken. Sie schützen also vor freien Radikalen und beugen somit Krankheiten vor.

Allerdings ist die wissenschaftliche Studienlage dazu laut Verbraucherzentrale recht dünn. Abgesehen davon sollen die blauen Beeren aus dem Osten viel Vitamin C und Mineralstoffe sowie Eisen enthalten. Laut Werbung sollst du durch den Verzehr der Haskap-Beeren deine Zellen und Gefäße schützen können, deinen Blutdruck senken, Herzkreislauf-Erkrankungen vorbeugen und die Krebsgefahr vermindern.

Das hört sich super an? Du ahnst es schon: Die angepriesenen Wirkungen sind nicht belegt. Schöne Worte über die Wunderwirkungen stammen zumeist von den Herstellern selbst. Soll heißen: Die Werbung übertreibt bewusst, um den Verkauf anzukurbeln. Das soll aber nicht heißen, dass Haskap wirkungslos wäre. Gesund sind die Beeren allemal, aber der Hype scheint doch übertrieben zu sein.

Superfood: Eine Werbemaschine

Sogenanntes Superfood ist schon seit einigen Jahren in aller Munde und das nicht nur sprichwörtlich. Die meist als exotisch und besonders gesund vermarkteten Beeren und Samen locken mit Versprechungen von einer Optimierung des eigenen Selbst. So sollen sie etwa die körperliche und geistige Leistung steigern, das Herz schützen und das Altern verlangsamen (Bundeszentrale für Ernährung 2021).

Doch das entspricht nicht unbedingt der Wahrheit. Laut einer Untersuchung von Ökotest sind das oft leere Versprechungen. So seien die positiven Wirkungen der so angepriesenen Früchte und Samen meist gar nicht unabhängig belegt. Im Gegenteil können sie demnach sogar teilweise der Gesundheit schaden und weisen eine schlechte Ökobilanz auf.

Der gute Ruf der Superfoods geht auf massives Marketing von Interessengruppen zurück und scheint vor allem wirtschaftlich motiviert zu sein. Heimische Beeren haben weniger Lobby, weisen aber eine deutlich bessere Ökobilanz auf, da diese auch natürlich in unseren Breiten vorkommen. Andere Sorten müssen entweder als fertiges Produkt oder als Grundlage für erneute Kultivierung importiert werden. Die entsprechenden Lieferwege verschlechtern die Ökobilanz und den persönlichen CO2-Fußabdruck

Letztlich ist der Hype um Haskap wie auch um das trendige Superfood generell übertrieben. Für eine nachhaltige, gesunde und ausgewogene Ernährung solltest du dich von der Werbung nicht treiben lassen. Mit den Worten von Kant: „Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“.