Als Chakren werden die unsichtbaren Energiezentren im menschlichen Körper bezeichnet. Wir erklären dir das Wichtigste zur Chakra-Lehre und stellen dir die 7 Hauptchakren im Überblick vor.
Zunächst wirkt das Konzept der Chakren vielleicht etwas abstrakt und fremd auf dich. Wenn du dich etwas tiefer mit der Chakra-Lehre beschäftigst, wirst du aber bald den Zusammenhang zu ganz realen und greifbaren Phänomenen des Lebens erkennen. So kannst du das System der Energiezentren nutzen und auf vielen Ebenen davon profitieren.
Chakren – Allgemeines zu den Energiezentren
Die Lehre der Chakren hat ihren Ursprung in den Veden und Upanishaden, jahrtausendealten philosophischen Texten aus dem indischen Raum. Bis heute spielen Chakren nicht nur im tantrischen Hinduismus und Yoga eine wichtige Rolle, sondern werden auch im Reiki, Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM), verschiedenen Meditationspraktiken und Ayurveda verwendet. Durch diese Praktiken und Lebensphilosophien wurde die Chakra-Lehre auch im westlichen Kulturraum bekannt.
Chakren werden als feinstoffliche Energiezentren in- und außerhalb des Körpers verstanden. Ähnlich wie die Seele sind sie nicht organisch vorhanden, sondern Teil des sogenannten Astralleibs. Laut den traditionellen Texten soll es abertausende solcher Chakren geben, wobei sich heute vor allem auf die sieben Hauptchakren bezogen wird. Diese liegen entlang der Wirbelsäule und sind energetisch mit den sogenannten Nadis verbunden. Dabei handelt es sich um Energiebahnen, durch die das Prana fließt, die Lebensenergie, die in anderen Traditionen auch Chi oder Qi genannt wird. Die sieben Hauptchakren werden von den zwei Haupt-Nadis umschlossen, Ida Nadi und Pingala Nadi.
Vereinfacht gesagt, nimmt ein Chakra Energien von außen auf und führt diese dem menschlichen Energiesystem zu. Sie empfangen, verteilen und transformieren die Lebensenergie in und um uns herum.
Die Bedeutung des Chakra-Systems im Leben
Die Lehren, die sich auf die Chakren stützen, messen diesen eine hohe Bedeutung zu: Blockierte Chakren behinderten den Energiefluss im Körper und könnten so nicht nur zu emotionalen und geistigen Problemen führen, sondern auch zu physischen Schmerzen und Krankheiten. Laut der Chakra-Lehre lösen bestimmte Emotionen und Erfahrungen solche Blockierungen aus.
Das Ziel der Lehre ist es, derartige Blockaden aufzulösen beziehungsweise gar nicht erst aufkommen zu lassen. Dann ist von geöffneten Chakren die Rede – die Prana-Energie kann ungehindert durch den Körper fließen, was zu seelischem, emotionalem, geistigem und körperlichem Wohlbefinden führen soll.
Nachfolgend stellen wir dir die sieben Hauptchakren im Detail vor: Du erfährst, welche Themen und Aspekte des Lebens mit dem jeweiligen Chakra verbunden sind, wo sich dieses im Körper befindet und was damit assoziiert wird. So wird jedem Chakra beispielsweise eine Farbe, ein Element und ein Sinn des Körpers zugewiesen. Auf physischer Ebene ist jedes Energiezentrum für bestimmte Körperfunktionen und Organe verantwortlich. Außerdem erfährst du, wie du Störungen in den Chakren erkennen und die Chakren je nach Bedarf gezielt unterstützen und stärken kannst.
Meditationstechniken, Achtsamkeitsübungen und Yoga helfen dir dabei, ein Gefühl für diese Energiezentren und deren Potentiale und Schwierigkeiten zu bekommen. Mit einer Chakra-Meditation kannst du deine Chakren außerdem öffnen und gestörte Energiezentren in deinem Körper ausgleichen.
1. Chakra: Wurzelchakra – Muladhara
Das Wurzelchakra befindet sich am unteren Ende der Wirbelsäule und bildet das buchstäbliche Fundament. Ein geöffnetes Muladhara Chakra führt zu starkem Ur-Vertrauen.
- Hauptthemen: Physische Existenz, Vertrauen
- Lage: Steißbein, Perineum
- Farbe: Rot
- Element: Erde
- Sinn: Riechen
- Organischer Bezug: Feste Bestandteile des Körpers (Knochen, Zähne usw.) sowie Blut, Darm und Beckenboden
- Phrase: Ich habe
- Positive Qualitäten: Lebenskraft, (Selbst-)Sicherheit, Durchsetzungsvermögen, gute Verdauung
- Symptome von Störung: Chronische Angst, finanzielle Probleme, Materialismus, Gewichtsprobleme, Darm- und Knochenerkrankungen
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Chakra stärken:
- Alltägliches: Bewegung an der frischen Luft, Blumen, Barfußgehen
- Yoga: Standhaltungen, Vorbeugen, Sitzhaltungen mit guter Erdung
- Ernährung: eiweißreiche Nahrung
- Düfte: Nelke, Rosmarin, Ingwer, Zeder, Weißrauch
2. Chakra: Sakralchakra – Svadhisthana
Das Sakralchakra ist das zweite Chakra und ist vor allem für unsere Sexualität und Gefühle verantwortlich. Sein Element ist das Wasser.
- Themen: Sexualität, Gefühle
- Lage: eine Handbreit unter dem Bauchnabel
- Farbe: Orange
- Element: Wasser
- Sinn: Schmecken
- Organischer Bezug: Körpersäfte (Lymphe, Blut, Schweiß usw.) sowie hormonelle Steuerung der Fortpflanzungsorgane
- Phrase: Ich fühle
- Positive Qualitäten: Lebensfreude, Kreativität, vitale Sexualität
- Symptome von Störung: Scham, Schuldgefühle, Impotenz, Sexsucht, Fett- oder Magersucht, Hormonstörungen, Einsamkeit, Neid
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Chakra stärken:
- Alltägliches: Kontakt zu Wasser – schwimmen, trinken, am Meer sein, Kreative Aktivitäten – Musizieren, Malen
- Yoga: alle Haltungen, die auf den Beckenraum und die untere Wirbelsäule wirken
- Ernährung: Flüssigkeiten
- Düfte: Orange, Vanille, Sandelholz, Pfeffer, Ylang-Ylang
3. Chakra: Solarplexuschakra – Manipura
Das Solarplexuschakra oder auch Manipura Chakra steht mit dem Feuer-Element in Verbindung und „befeuert“ nicht nur unsere Verdauung, sondern auch unser Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, Ziele in die Tat umzusetzen.
- Themen: Identität, Kraft
- Lage: Bauchnabel bis Solarplexus
- Farbe: Gelb
- Element: Feuer
- Sinn: Sehen
- Organischer Bezug: Vegetatives Nervensystem sowie Bauchorgane, Leber, Galle usw.
- Phrase: Ich handle
- Positive Qualitäten: Selbstbewusstsein, Durchsetzungskraft, Verantwortung, Kraft
- Symptome von Störung: mangelndes Selbstbewusstsein, Wut, Machtbesessenheit, Verdauungsprobleme, Diabetes
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Chakra stärken:
- Alltägliches: Gefühlvolle Musik, Kerzenlicht, gelbe Blumen, tiefe Bauchatmung, kurze Sonnenbäder
- Yoga: Drehungen und Haltungen mit Wirkung auf die Bauchorgane
- Ernährung: Kohlenhydrathaltige Nahrung
- Düfte: Kamille, Zitrone, Lavendel, Anis, Grapefruit, Fenchel
4. Chakra: Herzchakra – Anahata
In der Brustmitte auf Höhe des Herzen befindet sich das vierte Chakra. Das Anahata Chakra steht in Verbindung mit Liebe und Mitgefühl und ist auf physischer Ebene für unseren Kreislauf und das Herzsystem verantwortlich.
- Themen: Liebe, Verbindung
- Lage: Herz, in der Mitte der Brust
- Farbe: Grün
- Element: Luft
- Sinn: Berührung
- Organischer Bezug: Herz, Lunge und Kreislauf sowie Thymusdrüse
- Phrase: Ich liebe
- Positive Qualitäten: Hingabe, Mitgefühl, Herzensfreude, Selbstliebe
- Symptome von Störung: Lieblosigkeit, innere Leere, Zurückweisung, Suchtverhalten, Herzprobleme, Asthma, Allergien
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Chakra stärken:
- Alltägliches: Sich um sich selbst und andere Lebewesen kümmern, in grüner Natur sein, grüne Kleidung tragen
- Yoga: Haltungen, die die Brust öffnen – Rückbeugen
- Ernährung: Gemüse, insbesondere grünes
- Düfte: Rose, Jasmin, Kardamom, Estragon
5. Chakra: Halschakra – Vishuddha
Das Halschakra ist sowohl physisch als auch emotional stark mit Kommunikationsfähigkeit verbunden. Schüchternheit, Verspannungen und Sprachlosigkeit können auf ein blockiertes Vishuddha Chakra hindeuten.
- Themen: Kommunikation, Selbstentfaltung
- Lage: Hals, Kehlkopf
- Farbe: Blau
- Element: Klang
- Sinn: Gehör
- Organischer Bezug: Stimmbänder, Rückenmark, Schilddrüse, Speiseröhre und Bronchien
- Phrase: Ich spreche
- Positive Qualitäten: Starke Kommunikationsfähigkeit, authentischer Selbstausdruck, Selbstbewusstsein
- Symptome von Störung: Angst vor Zurückweisung, Sprachlosigkeit, Schüchternheit, Verspannungen, Zahnprobleme, Heiserkeit, Schilddrüsenerkrankungen
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Chakra stärken:
- Alltägliches: Singen, Schreiben, Musik hören, hellblaue Umgebung und Kleidung
- Yoga: Umkehrhaltungen (z.B. Kopfstand) und Rückbeugen
- Ernährung: Obst
- Düfte: Pfefferminze, Eukalyptus, Kampfer, Manuka, römische Minze
6. Chakra: Stirnchakra – Ajna
Zwischen den Augenbrauen ist das Stirnchakra oder Ajna Chakra lokalisiert. Ist es geöffnet, führt dies zu geistiger Klarheit und Präsenz. Andernfalls können Sorgen und Ängste Schwierigkeiten bereiten.
- Themen: Intuition, Geisteskraft
- Lage: Kopfmitte, zwischen den Augenbrauen
- Farbe: Dunkelviolett
- Element: Licht
- Sinn: Sehen
- Organischer Bezug: Gesicht mit Augen, Ohren und Nase sowie das Kleinhirn
- Phrase: Ich sehe
- Positive Qualitäten: geistige Klarheit, Intuition, Fantasie, Gegenwärtigkeit, gutes Gedächtnisvermögen
- Symptome von Störung: Sorgen, Ängste, Stress, Orientierungslosigkeit, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit
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Chakra stärken:
- Alltägliches: Traumtagebuch führen, Fantasie anregen – z.B. mit Fabeln und Märchen, Sonnenlicht, ruhige Musik, dunkelblaue Kleidung
- Yoga: Meditation auf das dritte Auge, Augen-Yoga
- Ernährung: achtsames Essen, gezielte Fastenkuren
- Düfte: Jasmin, Zitronengras, Minze, Veilchen, Basilikum, Weihrauch
7. Chakra: Kronenchakra – Sahasrara
Am höchsten Punkt des Körpers befindet sich das Kronenchakra. Es steht für Spiritualität und die Verbindung zum Kosmischen. Sein Sanskrit-Name Sahasrara kann als „das Tausendfache“ übersetzt werden.
- Themen: Spiritualität, universale Verbindung
- Lage: Scheitelpunkt des Kopfes
- Farbe: Weiß-Violett
- Element: Gedanke
- Sinn: Einfühlung
- Organischer Bezug: Wirkung auf den ganzen Körper, Zwirbeldrüse
- Phrase: Ich weiß
- Positive Qualitäten: Weisheit, Intelligenz, innerer Frieden, Selbstverwirklichung, Erleuchtung
- Symptome von Störung: Innere Leere, Vergesslichkeit, Unzufriedenheit, Lernstörungen, Immunschwäche, Schlafstörungen
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Chakra stärken:
- Alltägliches: Weite Aussichten suchen, sich vor sich selbst und anderen verneigen und sich und andere respektieren
- Yoga: Mantra-Meditation auf „OM“
- Ernährung: Fasten
- Düfte: Rosenholz, Weihrauch, Neroli