Seit Beginn der Corona-Pandemie gehören die Schutzmaske vor Mund und Nase, ein ausreichender Sicherheitsabstand zu anderen Menschen und regelmäßiges Händewaschen zu den wirkungsvollen Schutzmaßnahmen vor der Ansteckung mit dem Virus, unabhängig von der empfohlenen Schutzimpfung. Studien haben gezeigt, dass Mundspülungen viele Bakterien im Mundraum abtöten können – aber dass sie auch das Coronavirus bekämpfen können, ist nicht ausreichend bewiesen. Dennoch wird das regelmäßige Gurgeln mit desinfizierenden Mundspülungen von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) auch als Schutz vor einer Infektion empfohlen.
Wie kann man das Covid-Ansteckungsrisiko minimieren?
Der wirksamste Schutz vor einem schweren Verlauf der Krankheit, nicht vor der Ansteckung, bleibt nach wie vor die Schutzimpfung. Aber auch im Alltag gibt es mehrere Möglichkeiten, sich vor einer Ansteckung mit Covid zu schützen. In aller Munde mittertlweile: Die AHA Regeln. Dazu gehören vor allem häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife, vor allem nach einem Einkauf, das Tragen von Handschuhen beim Berühren von Gegenständen, die kontaminiert sein könnten, das Vermeiden des Kontakts mit Menschen, die krank wirken oder die husten, und das Tragen von Schutz-Masken, die den Mund- und Nasenbereich bedecken, wenn ein erhöhtes Risiko besteht, den Atem-Tröpfchen anderer Menschen ausgesetzt zu sein, wie z. B. in Innenräumen oder bei Flugreisen. Mit diesen Verhaltensmaßnahmen können Sie das Risiko, sich mit Corona zu infizieren, deutlich minimieren.
Wenn der Test einmal positiv ausfällt
Dennoch kann es bei aller Vorsicht passieren, dass es zu einer Ansteckung kommt. Der Schreck ist für jeden groß, wenn ein positives Corona-Testergebnis vorliegt. In diesem Fall sollte man vor allem Ruhe bewahren und dafür sorgen, dass sich die Infektion nicht unkontrolliert weiter ausbreitet und man andere schützt. Hier kommen neben der Selbstisolation auch desinfizierende Mundspülungen ins Spiel, durch sie hoffen Anwender, dass sich das Virus im Rachen nicht unkontrolliert vermehrt.
Wer das Corona-Virus über Mund oder Nase aufnimmt, kann es jedoch nicht einfach weggurgeln. Denn das Virus gelangt innerhalb weniger Minuten in den Rachen. Dort sitzt es nicht – wie Bakterien – auf, sondern in den Zellen. Um das Virus vor dem Befallen der Zellen herauszuspülen, müsste man quasi ununterbrochen gurgeln. Das ist aber laut Virologen der Uniklinik Düsseldorf extrem unrealistisch. (siehe Quelle) Aber dennoch wurde in Laborstudien festgestellt, dass sich die Viruslast im Mund-Rachen-Raum nachweislich reduzieren laässt.
In Apotheken gibt es Mundspülungen, die also auch bedingt Einfluss auf die Virenlast nehmen, von verschiedenen Markenherstellern. Forschungsergebnisse belegen, dass geeignete Mundspüllösungen die Viruslast von Covid-19 kurzfristig verringern können und somit auch das Risiko der Übertragung reduzieren. Die Mundspülungen erreichen jedoch nur den Mund- und Rachenraum beim Gurgeln und nicht die Viren, die sich bereits in der Nase, oder in den Atemwegen befinden. Daher bleiben die anderen Hygieneregeln wie das Maskentragen bestehen. Und beim Einkaufen bleibt es wichtig, stets auf eine gute Handhygiene zu achten, damit es nicht zu einer Ansteckung durch die beim Einkauf aufgenommenen Viren auf der Handfläche kommen kann.
Forschungsteams untersuchen die Wirkung von Mundspülungen untersucht
Es gibt viele Studien, die darauf hinweisen, dass Mundspülungen helfen können, die Viruskonzentration im Mund zu senken. Aber wie konnte durch Studien die Wirksamkeit von Mundspülungen nachgewiesen werden? Ein Forschungsteam der Universität Cardiff in Wales hat zum Beispiel herausgefunden, dass Spülungen mit entsprechender Wirkstoffkombination potenziell das Virus wirksam bekämpfen können. Wenn die Konzentration der Viruslast von Corona Viren Typs deutlich verringert wird, hat dies sowohl eine Wirkung auf den Verlauf der Krankheit, und es verringert die Ansteckungsgefahr für andere Menschen. In Deutschland wurde eine Studie durchgeführt, bei der drei verschiedene Arten von Mundspülungen untersucht wurden – eine alkoholische Mundspülung, eine andere mit dem Wirkstoff Chlorhexidin und eine dritte, die sowohl Chlorhexidin als auch Polyvinylalkohol enthielt. Die Ergebnisse zeigten, dass die kombinierte Formel von Alkohol und Chlorhexidin im Vergleich zum Kontrollprodukt zu einer erheblichen Verringerung der Viruslast führte. Abschließend kann man sagen, dass Mundspülungen allgemein empfohlen werden können, aber dennoch zusätzlich die genannten Hygieneregeln der wichtigste Schutz gegen eine Infektion mit Corona darstellen.