Mastix kommt in verschiedenen Lebensmitteln, Kosmetikprodukten und als Klebstoff zum Einsatz. Hier erfährst du mehr zu Gewinnung, Wirkung und Nachhaltigkeit des Rohstoffes.
Mastix: Merkmale und Gewinnung
Bei Mastix handelt es sich um das Harz des Mastixstrauches. Die Pflanze ist auch unter dem Namen Pistacia lentiscus bekannt. Sie wird etwa zwei bis drei Meter hoch und wächst dabei relativ langsam: Sie erreicht erst nach 40 bis 50 Jahren ihre vollständige Größe.
- Um an das zähflüssige Harz zu gelangen, schneiden Erntehelfer:innen den Stamm und dickere Äste mit einem spitzen Werkzeug ein. Dann fließt der Saft tränenförmig heraus. Dies ist der Grund, warum Mastix auch unter der Bezeichnung „Tränen von Chios“ bekannt ist. Chios ist der Name einer griechischen Insel, auf der die Sträucher beheimatet sind.
- Das Harz tropft zunächst auf den Boden. Dort trocknet es aus und kann nach einigen Wochen eingesammelt werden.
- Es wird dann gereinigt und lässt sich nun beliebig weiterverarbeiten.
Um ein Kilogramm Mastix zu gewinnen, muss man laut National Geographic in etwa zehn Sträucher anschneiden. Dieser aufwendige Prozess schlägt sich auch im relativ hohen Preis des Harzes nieder.
Dafür verwendet man Mastix
Mastix ist nach dem Aushärten kristallin und schmeckt zu Beginn leicht bitter. Das bittere Aroma verschwindet jedoch schnell. Stattdessen bleibt ein leicht herber Geschmack, der an den Geruch von Tannennadeln erinnert. Die Konsistenz des Harzes hängt von den Umweltbedingungen ab: Konnte der zähflüssige Saft kontinuierlich aus dem Stamm treten, bilden sich größere und weiche Harzklumpen. Ist dies nicht der Fall, werden die Mastix-Tränen kleiner und härter.
Aufgrund seiner zähen Konsistenz bietet sich Mastix vor allem für die Herstellung natürlicher Kaugummis an. Dies wussten schon die Menschen im antiken Rom und Griechenland zu nutzen: Auch sie sollen National Geographic zufolge bereits auf dem verfestigten Harz gekaut haben, um ihre Zähne zu reinigen und ihren Atemgeruch zu verbessern.
Aufgrund seines intensiven Aromas kommt Mastix aber auch in vielen anderen Produkten zum Einsatz. So findest du es zum Beispiel in Getränken, Schokolade, Aufstrichen oder (besonders in der arabischen Küche) pur als Gewürz. Zudem steckt es in Naturkosmetikprodukten wie Zahnpasta, Cremes oder Seifen und Klebstoffen. Du kannst Mastix auch in Form von Kapseln zu dir nehmen oder nur das extrahierte ätherische Öl kaufen.
Wie gesund ist Mastix?
Besonders aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften soll Mastix die Zahngesundheit fördern und Mundgeruch reduzieren können. Zudem gilt Mastix als Heilmittel gegen:
- Bauchschmerzen (Tipp: Hausmittel gegen Bauchschmerzen)
- Sodbrennen (Tipp: Hausmittel gegen Sodbrennen)
- Magengeschwüre
- Darmentzündungen
- hohe Cholesterinwerte (Tipp: Cholesterin senken)
- und hohe Blutzuckerwerte.
Mastix soll auch dem Entstehen von Krebszellen vorbeugen können. Diese Wirkungen werden insbesondere den antioxidativen, antientzündlichen und antimikrobiellen Inhaltsstoffen des Harzes zugeschrieben. Bisher konnten Studien jedoch nur die Wirkung gegen Karies und Bauchschmerzen bestätigen. Für alle anderen eventuellen Effekte gibt es bislang nur Hinweise und keine ausreichend wissenschaftlich fundierten Belege.
Bislang gehen Forscher:innen davon aus, dass Mastix keine gefährlichen Nebenwirkungen hat. Nichtsdestotrotz sollten Schwangere, stillende Mütter und Kinder auf das Kaugummi-Harz verzichten, da diese Vermutung noch nicht als ausreichend gesichert gilt.
Wie nachhaltig ist Mastix?
Mastixsträucher werden heute fast ausschließlich auf der griechischen Insel Chios und der türkischen Çeşme-Halbinsel angebaut. Im Vergleich zu anderen Superfoods oder dem Kaugummi-Rohstoff Chicle sind die Transportwege damit noch relativ kurz. Trotzdem Mastix kein regionales Produkt.
Der Mastix-Verkauf ist jedoch für viele Familienbetriebe eine wichtige Lebensgrundlage. Der traditionelle Mastix-Anbau gehört sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Dies liegt insbesondere daran, dass die Ernte immer noch größtenteils per Hand durchgeführt wird, da es kaum passende Maschinen dafür gibt.
Beim Kauf solltest du versuchen, auf Bio-Ware zurückzugreifen. So kannst du dir sicher sein, dass beim Anbau keine chemisch-synthetischen Pestizide oder Düngemittel zum Einsatz kamen. Allerdings konnten wir kein Produkt mit den empfehlenswerten Siegeln von Demeter, Bioland oder Naturland finden.