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Vitamin-B-12-Überdosierung: Symptome und Nebenwirkungen

Eine Vitamin-B12-Überdosierung ist äußerst selten. Erfahre hier mehr zu den Besonderheiten des sensiblen Vitamins und was du besonders bei Präparaten beachten solltest.

Was ist Vitamin B12?

Vitamin B12 wird auch als Cobalamin bezeichnet und ist insbesondere für unser Nervensystem, die Schleimhäute und die Bildung roter Blutkörperchen entscheidend. Es zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen und ist als solches das einzige, das unser Körper mehrere Jahre lang speichern kann.

Vitamin B12 besteht aus verschiedenen chemischen Verbindungen, den sogenannten Cobalaminen, die von Bakterien produziert werden. Das wichtige Vitamin befindet sich fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln. Zwar enthalten auch fermentierte Produkte, wie z.B. rohes Sauerkraut Spuren von Vitamin B12. Laut der Ernährungswissenschaftlerin Katharina Petter beinhalten fermentierte Produkte so geringe Mengen, dass es sich nicht maßgeblich auf den Tagesbedarf auswirkt.

Daher solltest du bei einer veganen oder vegetarischen Lebensweise deinen Vitamin-B12-Spiegel regelmäßig überprüfen lassen. Deinen Bedarf kannst du in der Regel durch zusätzliche Präparate decken. Um herauszufinden, ob du Vitamin-B12-Präparate zu dir nehmen solltest, solltest du deinen B12-Spiegel checken lassen und dich mit einem Arzt absprechen.

Vitamin-B12-Überdosierung und Nahrungsergänzungsmittel

Der tägliche Tagesbedarf an Vitamin B12 kann je nach Alter, Lebensweise und individuellen Bedürfnissen variieren. Die DGE empfiehlt ab einem Alter von 15 Jahren täglich vier Mikrogramm zu sich zu nehmen. Für Schwangere und Stillende ist der Bedarf höher.

Die Dosierungen von Vitamin-B12-Präparaten schwanken teilweise beträchtlich. So enthalten einige Präparate 1000 Mikrogramm, was 40.000 Prozent der empfohlenen Tagesdosis entspricht. Das heißt aber nicht, dass es sofort zu einer Vitamin-B12-Überdosierung kommen muss. Denn der Körper nimmt nur einen Bruchteil des Vitamins auf.

Um Vitamin B12 aufzunehmen, benötigt der Körper ein Molekül – den sogenannten „Intrinsic Factor„. Dieser wird in der Magenschleimhaut gebildet und verbindet sich mit den Cobalaminen, um das Vitamin über den Dünndarm aufzunehmen. Die Menge an Cobalamin, die sich nicht mit dem Intrinsic Factor verbindet, wird einfach wieder ausgeschieden. Der Körper regelt also teilweise selbst, wie viel Vitamin B12 er aufnimmt.

In der Regel sind hochdosierte Präparate vor allem für Menschen mit einem akut erhöhten Bedarf empfehlenswert. Dazu zählen zum Beispiel Mütter in der Stillzeit oder Menschen mit einem schweren Vitamin-B12-Mangel. Einige Krankheiten, insbesondere Verdauungsprobleme, sowie Alkohol und Drogen können die Aufnahme behindern. Deshalb benötigen Betroffene in der Regel eine höhere Dosis des Vitamins. Wenn du unsicher bist, welche Dosierung für dich die richtige ist, solltest du dich mit deinem Arzt absprechen.

Vitamin-B12-Überdosierung: Gefahren und Risiken

Kann man auch zu viel Vitamin B12 zu sich nehmen? Bei dieser Frage gehen die Meinungen auseinander.

Das Gesundheitsportal Netdoktor schreibt, dass eine Vitamin-B12-Überdosierung praktisch unmöglich ist. Der Körper würde die Aufnahme automatisch stoppen, sobald der Vitamin-B12-Wert im Blut zu hoch sei. Nicht benötigte Mengen würden ausgeschieden. Nur bei bestimmten Krankheiten, wie z.B. Leukämie, Lebermetastasen oder Hepatitis kann der Körper überschüssiges Vitamin B12 nicht mehr abführen. In diesen Fällen könne es zu einer Vitamin-B12-Überdosierung kommen.

Die Verbraucherzentrale zitiert jedoch Studien von 2017 und 2018, welche auf schädliche Wirkungen von hochdosierten Vitamin-B12-Präparaten hinweisen. Den Studien zufolge stehen Dosen über 55 Mikrogramm im Verdacht, das Risiko für Lungenkrebs, insbesondere für Raucher*innen, zu erhöhen. Diese Befunde sind bisher noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.

Netdoktor zufolge können Vitamin-B12-Infusionen oder -Spritzen zu Hautreaktionen (wie Akne und Hautausschlägen) und in seltenen Fällen zu einem allergischen Schock führen.